Nach einer Stichwahl gegen Steffen Popp gewann Maja Haderlap den Hauptpreis (25.000 Euro). Steffen Popp erhielt den Kelag-Preis, der in seiner Dotation (10.000 Euro) an zweiter Stelle steht.
Die diesjährige Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin steht fest: Es ist die 1961 in Bad Eisenkappel geborene und in Klagenfurt lebende Autorin Maja Haderlap. Sie las eine Geschichte, die sich mit Kindheitserinnerungen einer Kärntner Slowenin beschäftigt, mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Partisanen-Widerstand gegen das Dritte Reich. Die Jurorin Daniela Strigl, auf deren Einladung die Autorin las, sagte in ihrer Laudatio:
„Es gibt Glücksfälle in der Literatur. Wenn jemand etwas zu erzählen hat und lange nicht kann und irgendwann drängt der Stoff, drängt die Geschichte zur Gestaltung und findet eine Autorin, deren sprachliche Mittel ihr auch gewachsen sind. In
Im Kessel entdeckt eine Tochter, das ihr Vater ein Verwundeter ist, ein Gezeichneter, einer auf den man sich nicht verlassen kann. Stark sind in diesem Dorf, in diesen Familien, die Frauen.“
Viel Beifall fand Steffen Popp mit dem Text
Spur einer Dorfgeschichte, der starke lyrische Züge aufweist. Eingeladen worden war er von Meike Feßmann. In ihrer Laudatio heißt es: „Steffen Popp erzählt von einem Dorf im Thüringer Wald, das es wirklich gibt. ... Steffen Popp ist einer Spur gefolgt und hat eine neue Spur gezogen – eine leuchtende Spur, die wir nun in unseren Köpfen haben.“
Steffen Popp, der in diesem Jahr auch den Leonce-und-Lena-Preis erhielt, war bislang vor allem als Lyriker hervorgetreten (
Kolonie Zur Sonne, Kookbooks 2008), aber auch mit dem Roman
Ohrenberg oder der Weg dorthin (Kookbooks 2006).
Weitere Preise gingen an Nina Bußmann (3sat-Preis), Leif Randt (Ernst-Willner-Preis) und Thomas Klupp ( Publikumspreis)
Offizielle Seite zum Ingeborg Bachmannpreis
Autoren und Texte
Steffen Popp in Akrobat II (poetenladen )