Der mit 13.000 Euro dotierte Lessing-Preis 2013 des Freistaates Sachsen geht an den Regisseur Volker Lösch. Die Forderpreise (5.500 Euro) erhalten Franziska Gerstenberg und Judith Schalansky.
In der Begründung des Lessing-Kuratoriums für Volker Lösch als Hauptpreisträger heißt es: „Die Dramaturgie seiner Inszenierungen folgt den Konfliktlinien unserer Zeit und macht sie ästhetisch wahrnehmbar. In den Bürger-Chören seines Theaters erhalten die Übergangenen und Nichtbeachteten, die Marginalisierten und Ausgegrenzten eine eigene Stimme. Löschs künstlerische Theaterpraxis stellt Öffentlichkeit her. Sie macht das Stadttheater wieder zu einem Ort der Auseinandersetzung über Angelegenheiten, die alle Bürger betreffen.“
Volker Lösch, 1963 in Worms geboren, arbeitete zunächst als Schauspieler, bevor er als Regisseur an zahlreichen Stadt- und Staatstheatern tätig war. Die Bürgerchöre in seinen Stücken besetzt er bevorzugt mit Vertretern sozialer Randgruppen. Mit solch einem Laiensprechchor arbeitete Lösch erstmals in seiner Inszenierung des Stückes
Orestie nach dem griechischen Dichter Aischylos am Staatsschauspiel Dresden im Oktober 2003. Seit der Spielzeit 2005/06 ist Volker Lösch Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Staatstheater Stuttgart.
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Franziska Gerstenberg, 1979 in Dresden geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt heute in Berlin. Sie wurde bekannt mit ihren Kurzgeschichten. 2004 und 2007 wurden ihre Bände
īSo viel Vögel und
Solche Geschenke veröffentlicht. Inzwischen ist ihr erster Roman
Spiel mit ihr erschienen.
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Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr literarisches Debüt, der Matrosenroman
Blau steht dir nicht, erschien 2008. Judith Schalansky ist auch als Buchgestalterin tätig und erhielt für ihren
Atlas der abgelegenen Inseln die Auszeichnung »Schönstes Buch des Jahres 2009«. Viel Beachtung fand ihr neuester Roman
Der Hals der Giraffe.