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Rainer Stolz
Gleichlaufschwankungen
Wer sich treiben lässt, landet
mit der Hand im Portemonnaie.
„Haltung“, ruft ein Betrunkener.
So lang ich den Müßiggang
auch probe, es stellt sich
kein Laster ein
nur die Frisur von früher.
Fahrgäste essen ihr Gebäck.
Punks fotografieren sich.
Das Gleichlaufschwanken:
auch als Soundtrack leiert es.
Straßenverkäufer seufzen
Kopfschüttelmaschinen an.
Das Schlimme an neuen Leuten:
sie werden nie alt. „Wir sind
eine von diesen Megacities.“ –
na dann ...
Auf drei Veranstaltungsebenen
lacht man um sein Leben.
Spatzen spielen Fallgesetz.
Ich folge einer Erdbeerspur
und lande im Markt.
Ich singe zur Tarnung.
Aus: Während mich die Stadt erfindet. Elfenbein Verlag 2007
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