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Ron Winkler
Lied für guten Strand
ich meldete dich schwarz, hinter den Schaufeln
schwingenden Touristen wurde die Sonne frei
gelegt (ein Hauch strandmilderndes Wetter)
und deine Haut wärmte die Haut,
obwohl ich dich doch sah, so
voller Küsse und Ergebnis, erfüllte Hühnergötterseherin,
schon mit dem frühen Morgen
Laut auf Laut, beziehungsweise Primsand
rann deine Spur entlang in deine Spur, die ich dir zog,
Aorta oder (nun ja) Vene, nicht immer warst du gut verteilt
in meiner Seele, ob bei Seegang oder Seetanz,
doch du umarmtest mich ins Licht, wie eine Dschinniya
es machte, Dschinniya der Stadtentwicklung
und der Ernte, im Hang der Utopie war Schatten, dort
schmiegten wir uns hin, dort stellten wir den Schlaf
auf zwei Stunden
neue Sprache, uns weckte dann der Schaum,
mit dem die Nacht Vergessen war, und alle Überlebenden
raunten in die Ebbe: Flut.
Aus: Prachtvolle Mitternacht. Gedichte. Schöffling & Co., Frankfurt 2013
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Ron Winkler
Lyrik
Nachruf
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