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Sabina Lorenz
Ensō auf einem Balkon


Im Morgengrauen sind die Straßen still zu Schemen gefaltet.

Wild verzweigte Narben in diesem Teil der Stadt, der Mittlere
Ring: hinauswuchernde Schnittkanten (man könnte auch sagen

herein-), als wär das die richtige Form, uns zu häuten.
In diesem Moment schweben Netze aus Zufällen. Pinselhaare,

zusammengeführt zu einem kalligraphischen Schwung.
Wie der Ruderflug eines Vogels mit der Möglichkeit,

ein Irrgast zu sein auf seinem Zug. Hier das Gepäck,
übersetzt ins Gestern: es ist immer zu schwer oder zu leicht.

Unten streiten sich die Taxifahrer. Eilen Schichtarbeiter
von der Arbeit, in die Arbeit, allseits wie jetzt

nur ein leichter Schlaf, der vergessen lässt, dass man schläft.
Sabina Lorenz    15.11.2012   

 

 
Sabina Lorenz
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