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Birgit Kreipe
hexe k.


auf einmal:
märchen aus feuer
zimt, limone, pink:
herbstliche pyromanie
in der form verwirbelten winds.
die blätter wehten zum vierten stock.

hier wohnt frau kreipe,
klapperte die tür
eine hexe, träume an den zähnen
so warm wie zungen und blut.

die tür lästerte weiter. wenn sie spricht
fällt rotes zu boden
niemand, der hier eintritt
steigt zweimal in den gleichen fluss.

als ich hereinkam, trudelte etwas
durch den raum, so lederjackenartig.
rockerbande für sich allein
kramte es in schubladen
alben, tagebüchern...
mach schnell warnte ich
alles färbt sich immer mehr ein.

man könnte das hier schwarz einpacken
und von depression sprechen.
schlug eine alte schachtel vor.
sie war voller tarotkarten.
nie zuvor hatte ich das beachtet.

es wurde ein taubenschlag
redete von nussknackern, meinte den fußboden.
hörte stimmen, aber das war nur die zeitansage.
hatte nichts zu sagen, das war`s.

ganz unten, krokodile
sagte ich.
es stellte den kragen hoch.

leute, dachte ich, ihr habt keine ahnung
wenn ich wind sage
seid ihr weg-

Aus: Schönheitsfarm. Verlagshaus J. Frank, 2012

Birgit Kreipe    12.06.2012   

 

 
Birgit Kreipe
Lyrik