Daniele Pantano
Die ältesten Hände auf Erden
Jeden Morgen fühle ich, wenn ich auf diesem Stuhl sitze
Und die Ankunft von Cappuccino und Brioche erwarte
Und des Mädchens mit den ältesten Händen auf Erden:
Das Exil ist eine von ewiger Kunst errichtete Stadt.
Alles sanfte Gewalt und Gedanke und Wiederholung.
Jenseits der topographischen Hinterlassenschaft der Historie
Ist der Becher die Weiße, der Kaffee brauner Samen.
Mein erster Schluck läßt sie mit Futter und Sandalen
Auftauchen aus den bedeutungslosen Ruinen.
Aber für jetzt sind die Ruinen Eukalyptusbäume.
Und sie ist kein Mädchen, das Hühner füttern geht,
Sondern ein von tropfenden Netzen verhülltes Gesicht.
In schwarzen Segeln, mit gefärbtem Haar, eine Römerhure.
Die Lippen ihrer Seele sind brennende Weise.
Ihren Namen kenne ich nicht. Nur ihre Hände zählen.
Voller Schnittwunden erinnern sie mich daran —
Heimat ist dort, wo Kinder aus gewelltem Boden sprießen.
Wo Fußtapfen Mosaiksteine der Möglichkeit sind.
Weitermachen. Frühstück beenden. Die Zeile lesen,
Die in Gottes Atem endet. Abermals.
Aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Brôcan
Daniele Pantano 07.07.2009
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Lyrik
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