Dieter M. Gräf
ÜBERGANGSÖL
der Massimozypressen, Gold
lackzapfen, ent
wickelten sich aus
dem Nimbus – ach |
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eiropoietischer |
Traum unter den Orangen
bäumen der
Farnesischen Gärten,
im licht |
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gefluteten Ja |
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nuar des Itus. |
Ich muss nun ins pissige Köln.
Die Palmenjoints der ver
fallenden Ducevilla weiter
reichen, meine
storia, die schöne
Faschistin der Wahl
plakate eingehen lassen
in Trafohäuschen: Fetzchen
struktur. Ewig Einatmende,
so dass Oberflächen auf
springen, ockern, reißen:
aufgebende Aufgaben, sich
entmachtende Kontur, einer
pittura passiva geopfert, die
das neue Jahrtausend empfängt
als Flächen, die uns spüren.
Das Zeitgenössische? Hat
stattgefunden Zu-keiner-Zeit
und ist im Mauerwerk enthalten.
*
Die Ausatmende – ihre Spatzen
fliegen aus der Vespa; ihre
Starenschwärme am Termini,
schon so weit entfernt. Noch
weiter, vorbei an Cäsaren-
als-Katzen, schauen aus
jener blinden Antike, die fast
im Lacus Curtius verschwand.
Ich muss nun aber wirklich – –
Beim aus |
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allen Ritzen |
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sprudelnden |
Wasser Roms, fürwahr aus Silber,
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dem lecken |
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Brunnenschiff, |
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das nie |
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mals sinkt |
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bei der Dunkelstorange |
kette des Nachtflugroms:
Fiumicino, |
d. h. die Passkontrolle durchwaten. |
Aus: Buch Vier, Frankfurter Verlagsanstalt 2008
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Dieter M. Gräf
Lyrik
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