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Dieter M. Gräf
BLAUES FELD
versetze ein blaues Feld mit Sternen

(sind in Padua, Arena
kapelle, Giotto
malt dieses Deckenfresko,

es verschwindet:
der linke Arm das eine

andre Bein Unter
leib der Rumpf hin

gegebener Kopf)
(diese immer wieder aus
Blauem auf

tauchende Hand, so ein Delfin*,

ihr Auf-und-zu,
als Ohren
qualle, moon jelly moon jelly)


auf die Fahne der Vereinigten Staaten:
It is not a painted rag, kein Bushshit,

es ist die zusammenfalt
bare Nylonflagge ($ 5.50)

aus der linken
Leiterseite der Mondlandefähre,
das wehende Immergleiche in all

seinen Erscheinungsformen;
tarnfabengrüne und schwarze Streifen,
Johnsflagge, Leo Castelli Gallery.

O silklike homemade flag!

Admiral R. E. Peary trägt sie
unter seiner Pelzkleidung in der Arktis,

vertraut sie keinem

Schlitten an: könnte durchs Eis
brechen. Fast

seiden also, Taft, goldumsäumt,
von seiner Frau Josephine nur

für ihn gemacht, zerschneidet sie
unterwegs, fünf Stück zurück,
as markers at noteworthy places.

Das sechste: für den Nordpol
bestimmt
träumt der dort von einem Mann

der träumt, er wäre Jasper Johns
... wache auf ...
zerschneide dein Laken

in drei Rechtecke und mach daraus Flag.

So haben es die Kinder gemacht,

nach dem feigen Anschlag,
der in Wirklichkeit helden
haft
war, so sehr, dass jeder

seine Helden auskotzen muss,
sofort! ... Sternchen** auch sie.

diese handlose Hand ...

**   Dem besten Schüler Giottos
eine Postkarte schreiben:

Dear Pier Paolo Martyr,

man kann vom Sternen
banner Brooklyn Bridge

abends besser die Freiheitsstatue
sehn, ihren Black-Power-Gruß – –

 

Aus: Buch Vier, Frankfurter Verlagsanstalt 2008

Dieter M. Gräf    25.08.2008   
Dieter M. Gräf
Lyrik