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Florian Voß 
An Walther  
  
  
O Weh, all die Jahre gehen in den Kleister  
nur Tran und Tod und Träume gar 
über die Minuten die mich bringen zu dem 
letzten Tag – wer zeigt ihn mir im Internet 
Die Kinder in dem ausgedörrten Kopfe 
hüpfen heftig auf dem Hirne 
Ganz träge bin ich, schlechtgelaunt und alt 
Das Rattenrennen geht jetzt weiter 
(auf welche Ratte setzt ich denn die letzte Mark?) 
ein neuer Abschnitt wird beschienen 
von einer plattgeklopften Sonne 
Und Mißgunst, Unglück sind der Lohn 
Ich schnüffel aus der Lohntüte 
die Klebstoffdämpfe meines Fatums 
 
O Weh, die Ritter in den Bauernlumpen 
Und alle Frouwen verstecken sich in Magazinen 
Das wilde Vögeln ist mir lang schon nichtig worden 
Ich habe einen bösen Zorn in mir 
auf dieses und das andere Leben 
Die genveränderte Schokolade 
schmeckt bitter heut und gallig 
Die Welt ist gänzlich ausgehobelt 
und diese Männer mit dem groben Lächeln 
haben in die Furchen Schuldscheine gesät 
Ich will die Kreuzfahrt machen übers Meer 
nach Westen hin, nach Westen hin 
Doch welche Tintenfeder 
ist scharf genug, ist scharf genug
 
  
 
 
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