Jürgen Brôcan
AN EINEN ARCHÄOLOGEN
Wenn die Dinge verschwunden
und die Arbeiten erledigt sind,
erstrahlt noch etliche Erinnerungen lang
ihr Wörterhalo, Gezähe, Sech und Kolter,
bleiben die fossilen Verben aus der Einstwelt,
schneiteln und blaupließten und abgautschen,
wie Preziosen in einer Schatulle aufbewahrt,
Bieflinge ziehn, Ogen schleppen, Äcker weischen,
die Wörter mit Griff, die Werkzeugsprache,
und wenn dein Fundstück ein Riedel ist,
‚Geflecht‘ oder ‚Anhöhe‘, spürst du
unter den Händen die Steine; das Tau.
(für Ranjit Hoskoté)
aus: Ausgangspunkte. Gedichte. (unveröffentlicht)
Jürgen Brôcan 21.10.2007
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Lyrik
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