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Marius Hulpe
milchherz

wo, in dieser fahrigen stunde,
hier, auf mühelos verfaulendem land,
wo die grütze nicht mehr grütze, hier,
im nährboden schimmelnder ämter,
eine sanft sedierende petrischale,
wo, in dieser stunde, die einzige frage:
bin ich gelandet?, hier, wo man luftlöcher schlägt
in jeden heimlichen gedanken &
wo der geballte frust dient, äußerst nützlich,
zur manifesten zerstreuung, zum asbest der herzen,
in traurigen stunden wird darum geschwiegen,
ihr milchigen herzen, ich milchiges herz:
wo sind wir geblieben, wo sind wir gelandet
als sammler von öden sekunden, von haken & haaren
in unseren suppen, dem täglich forcierten geschäft.

 

Aus: Wiederbelebung der Lämmer. Gedichte. Ammann, 2008

Marius Hulpe  30.01.2008   

 

 
 
Marius Hulpe
Lyrik
Wiederbelebung der Lämmer
Essay