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Sabine Göttel
der kleine karl

der kleine karl greift nach der hand
das fürchten lernen werden wir
die welt so alt im buchenland

und mütterchen noch selbst ein kind
das kennt sich kaum im leben aus die
mühle war ein festes haus ob wasser

oder wind sie treiben wird
im dunkel bleiben

der weg ist weit die mühle ächzt
der traum bleibt unterm mehl begraben
und nichts am leib und nur die hand

der vater fort im baumwollland
und mühle frau und kind verlassen
karl greift die hand das herz zerrissen

er weiß dass männer
söhne bleiben müssen

der alte karl im neuen land
weil angst an seiner seite lief
ist ihm das bleiben eingebrannt

die muttermühle dreht und fleht
von grab zu grab von tief zu tief
der kleine karl schläft unterm sand

auf flügeln oder räderkissen
kann keiner wissen
Sabine Göttel  2018       

 

 
Sabine Göttel
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