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schnecken

die schnecken leben, wo du liegst, auf der erde, auf dem gras, du liegst auf dem gras, einer wiese, hochgewachsen, nie gemäht, einer wiese, so, wie du dir wiesen ausdenkst, hochgewachsen, wehend, das gras der schopf der erde. die erde unter dir und unter den schnecken. wie sie kriechen, das kommt dir gelegen. du hörst die schnecken kriechen. die luft weht über euch hinweg, ihr teilt die luft an euren körpern auf. die schnecken. sie haben keine häuser, sie haben zu kriechen, und sie kriechen voran und voran. du verehrst die schnecken.

wenn du von schnecken träumst, bist du wach. du liegst auf dem rücken. dort, siehst du das, kommt eine schnecke vorüber in zähem flug, ein flug, der kaum je gelingen kann wegen der ewigen dehnung. du greifst in die luft und nach ihr. die schnecke ist warm und erzürnt, ihr erzürnen ist eine lange erhitzung ihres gemütes, es dauert und dauert, und dann hört es auf. die schnecke ist warm. du schließt deine finger um ihren leib und du küsst sie, denn deine liebe zu ihr ist aufgeflammt im moment der verstreichenden luft. ich liebe dich, sagst du fest und setzst die schnecke in die magenfalte deines gesichtes. dort hat sie die nötige mulde. sie kann sich gewöhnen an dein gesicht mit all seiner haut, seiner haut.

du bist hellweiß, wenn du träumst und wach, und die schnecke bewegt sich. die luft weht nicht mehr. es ist still. die stille im gras hebt die spitzen empor, sie recken sich fort von der erde hinein in das all. die schnecke indes reckt ihre fühler. du schließt deine augen in liebe zu ihr. ich liebe dich, raunst du und spürst wie sie kriecht am winkel deines mundes. du netzst deine lippen mit deiner zunge und hörst wie sie trinkt von deinem mund. die schnecke trinkt von deinem mund, und du liebst sie. trink, flüsterst du, ja, sagst du, trink, und die stille hebt ihre spitzen empor, hinein in den wind, der sich legt.

wenn du wach bist, hellweiß, wenn du träumst, spürst du die spur deiner liebe. auf deinem gesicht gibt es wege, wanderungen führen über wangenklippen, über die hügel deines lids. du spürst die spur der schnecke auf deiner haut, auf deinem gesicht, wie sie tastet und kriecht, wie sie kriecht, deine liebe, wie die gläserne spur dich bespinnt. ewig. die schnecke kriecht entlang deiner braue, deine härchen bekommen façon durch den schleim ihres weges. du hältst deine augen geschlossen und schweigst. die luft schweigt. der wind und das gras schweigen still.

wenn du schläfst, dunkelblau, schläfst, wenn du schläfst, schläft die schnecke am rand deiner stirn. dort ist es heiter, auch nachts. du liebst die schnecke im schlaf noch und du atmest ihr stille zu, all die stille, die stille.

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