Dominik Dombrowski
Das Rauschen
Nur noch ein Flüstern die Stimmen nebenan
schlagen die Türen vorüber die Feier
und was auf den Tellern bleibt
geht an die Tiere es sind die Tiere
die tags so unsichtbar sind wie du
und wie du wohnen sie meist hinter der Wand
doch öffnest du die Augen wie sie
und wie sie nur noch bei Nacht
dich des Schneefalls zu versichern
wie er reich und ohne Spur
die Gasse vorm Fenster bedeckt
Ob das ein Traum ist oder nicht
das willst du gar nicht wissen in deinem Fieber
spürst du es nur ganz deutlich wie sie
da stehen gegenüber unter der Laterne
die schon erwählt sind Hand in Hand stehen sie
Phantome und beobachten dich
hinter ihrem Vorhang aus Schnee
Einerlei denkst du ob sie über dich wachen
oder deinen Namen bereits beginnen zu rufen
dich mitzunehmen über die Berge irgendwohin
Du rückst deinen Sessel langsam ans Fenster
doch ist dort niemand kein Stern kein Vogel keine
Blume unterm Laternenlicht nur das weiße
Tuch noch unzerschnitten ein Tuch aus gefallenem
Schnee dabei hättest du sie gern hier
um ein Zeichen gebeten deine Unsichtbaren
und gern hättest du noch ein wenig mehr
Zeit gehabt sie zu erwarten deine Toten
oder einfach für immer dieses Andauern
der Leere am Fenster
mit dem Schneefall und der Nacht
Dominik Dombrowski 31.01.2008
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Lyrik
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