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Präzision der Lyrik oder Diskursive Heilung
Essay
Swantje Lichtenstein     24.01.2006
Präzision der Lyrik
oder Diskursive Heilung

Der Umgang mit lyrischer Dichtung weist immer eine bestimmte Erwartungshaltung auf. Der Lyrik des 20. Jahrhunderts haftet die Vorstellung von Dunkelheit und Hermetik an und der Vorwurf der verweigerten Zugangsmöglichkeiten. Wie sähe aber eine Öffnung aus? Muss man dazu die lyrischen Texte erweitern und öffnen?

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Heidegger in der Waschmaschine
Aufsatz  |  aus: Ossietzky 2005
Gerhard Zwerenz     2006
Heidegger in der Waschmaschine

Der im Pariser Intellektuellenmilieu seit einiger Zeit betriebene Höllensturz Heideggers versetzt seine völkisch-deutschen Gesangvereine derart in Aufregung, daß aus der philosophischen Fachzeitschrift FAZ fast allwöchentlich Choräle zur Verteidigung erklingen.

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Bloch über Sartre über Heidegger
Aufsatz  |  aus: Ossietzky 2005
Ingrid Zwerenz     2006

Bloch über Sartre über Heidegger

Sartre hätte in diesem Jahr seinen 100. und Ernst Bloch seinen 120. Geburtstags begehen können. Ist es vorstellbar, daß die beiden, im Himmel oder in der Hölle, gemeinsam feiern? Eher nicht. Auf Erden hat der Jüngere den Älteren nicht wahrgenommen, obwohl er sich gern und ausgiebig von deutschen Philosophen anregen ließ – Hegel, Husserl, Heidegger, dreimal H also, ein Gesetz der Serie, im Schlagschatten des letztgenannten taucht noch ein Mann mit dem Initial H auf, Hitler.

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Konkursula und Insolvenzel
Aufsatz  |  aus: Ossietzky 2005
Ingrid Zwerenz     2005
Kurt TucholskyDie WeltbühneSiegfried Jacobsohn

Konkursula und Insolvenzel

sind, schreibt Siegfried Jacobsohn im Dezember 1925 an Kurt Tucholsky, unsere »neuen deutschen Nationalheiligen« – aktueller geht’s nicht, diese ironische Zuspitzung trifft acht Jahrzehnte später auf die ökonomische Lage 2005 zu, ringsum häufen sich Konkurse und vor allem private Insolvenzen.

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Vorschlag für Leipzig
Aufsatz  |  aus: Ossietzky 2005
Ingrid u. Gerhard Zwerenz     2005
Vorschlag für Leipzig

Im Jahr 1955 entwickelte das Philosophische Institut der Karl-Marx-Universität in Leipzig deutliche Zeichen einer autarken Denkfabrik. Mit dem Lehrverbot für den Institutsdirektor Ernst Bloch und der Maßregelung seiner Schüler ab Ende 1956 wurde diese eben erst mühsam errungene Funktion und Vitalität zerstört.

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Schall und Rauch
Aufsatz  |  aus: Ossietzky 2005
Ingrid Zwerenz     2005

Schall und Rauch

Nomen est omen, sagt der römische Komödiendichter Plautus, während bei Goethe im »Faust« zu lesen ist, Namen seien Schall und Rauch. Aber nein, Herr Geheimrat, Namen sind sehr wichtig, prägen sie diese oder jene Institution. Hinter mancher Benennung steckt ein so übler Patron wie der frühe Hitler-Förderer und Super-Nazi Eduard Dietl, nach dem Kasernen und Straßen benannt waren.

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Das Schwein in der Jauche – Über Franz Kafkas Prozess
Essay
Christiane Geldmacher     2005
Das Schwein in der JaucheDas Schwein in der Jauche

Oft ist es – Unkenrufen zum Trotz – nützlich, bei der Betrachtung eines Werks einen Blick auf seinen Autor zu werfen. Im Falle Franz Kafkas gelingt das mit Hilfe seines besten Freundes Max Brod. Er berichtet, dass Kafka, als er das erste Kapitel seines Prozess zum ersten Mal vorlas, schallend lachte - so sehr, dass er zeitweilig mit Lesen aufhören musste.

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Essay 2
Essays, Aufsätze, Reflexionen, Statements

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Ich habe ja damals wirklich unmit­tel­bar nach dem Tod Ernst Jandls an diesem Requiem zu schreiben begon­nen, ich muss­te es tun, ich hatte ja sonst nichts mehr, überhaupt nichts mehr, alles war ja verloren­gegangen, also fing ich wie ver­rückt zu schreiben an, das Schreiben als einziges Über­lebens­mittel
Friederike Mayröcker im poet-Gespräch


Ich sehe mich nicht in erster Linie als Autor oder Schriftsteller. Diese Bezeichnung ist mir fremd. Ich habe etwas ge­schrie­ben, und das ist publiziert worden, aber dieses umfassende Gefühl, dass ich Schriftsteller sei, fehlt mir. Wenn man schreibt, dann wird man eben so bezeichnet, doch es bedeutet wenig.
Christoph Wilhelm Aigner im poet-Gespräch