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Kornelia Koepsell
Kassel Wilhelmshöhe

Was will hervorgehoben sein vom Tage? Dein Seufzen,
  eben von mir gehört, als du die Treppe herab
kamst, um dir Milch aufzuschäumen für einen Kaffee? Ich vermute,
  wieder hast du geseufzt, aber es fällt dir nicht auf,
daß dir die Regulation des Zuckertransporters im Sinn liegt,
 schon seit Stunden. Du denkst über ein Experiment
nach, die Lage im Zellkern ist äußerst verwickelt. Ich sehe,
 daß eine Falte sich tief eingraben will. Komm hinaus,
laß uns die Treppen zum Herkules aufsteigen und von der Höhe
  schauen. Im Tal liegt die Stadt, winzige Straßen, es wird
überall transportiert, es ruckelt, es schiebt sich, es wälzt sich,
  sekundär und tertiär. Wenn wir so stehen und uns
an der Schönheit erfreuen der Wasserspiele und Brunnen,
  und der Herkules selbst, dieser Gewaltige, seufzt,
dann vielleicht kommt dir der zündende Einfall, Geliebter,
  du erkennst, was zum Glück unseren Körpern noch fehlt.
Kornelia Koepsell    17.07.2010   

 

 
Kornelia Koepsell
Lyrik