Lars Reyer 
Schaltung, autopoietisches System
Raster Schirm, die Pixel fügten sich zum Ganzen, 
ich aß die Tiefkühlpizza viel zu wild, am Gaumen 
 
fühlte ich die Blasen, die raue Zunge glitt darüber 
hin & wollte sich nicht stoppen lassen. Das Bild 
 
veränderte die Körnung, bald ging das Licht 
in Zucken über & an den dunkelvioletten Rändern, 
 
die um die Augen lagen, erkannte ich das fremdeste 
das Doppelglasgesicht. Die harte Kruste, kaum 
 
genießbar, der Mund sprach Silben, fließend 
Amalgam aus Nachrichten & Clips, im Stimmband 
 
Knitter, leuchtend Risse, unter erhitzten Stäben 
in der Röhre, das Backpapier, die spröde Haut, 
 
es folgt der Satz, den ich noch immer höre, 
geflüstert, die Phrasierung knapp: „Der Rattendarm 
 
lebt in einer Nährlösung ganz ohne Ratte weiter, 
er organisiert sich selbst.“ Da schaltete ich ab.
 
  
Lars Reyer  18.08.2007   
 
 
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 Lars Reyer 
Lyrik 
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