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Nikola Richter
eigens dafür

(nach einem foto von Hans-Christian Schink: Schkortleben 2, 2001 aus dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 1998-2001)


meinen gedanken errichte ich eindämmend
hochgeschwindigkeitstraßen, die niemand von unten sieht.
sie werden im stück gegossen und sofort montiert.
sind feinrillig, und wenn man sie anfasst, nicht imprägniert.
also vorsicht bei starkem regen. das fundament
könnte nachgeben - besonders an tagen
mit plötzlichem hochdruck.

obwohl mir bekannt ist, dass tunnel
merkwürdig befreiend wirken -

(ach, nenn mich
einfach
liberty!)

wenn sie nicht gehäuft auftreten,
beschränke ich mich
in meiner verkehrsplanung
auf die durchquerung von ebenen,
hochplateaus, talsohlen, flussbetten.
so bleibt der blick (beileibe) unbegrenzt.
so bleibt die landschaft eine randschaft
und ich ein heller streifen
mitten durch.

In: roaming (Lyrikedition 2000, 2004)

Nikola Richter    17.04.2012   

 

 
Nikola Richter
Lyrik