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Nikola Richter
luftballons im görlitzer park (nach sylvia plath) sie hängen an dem kleinen kind, das staub aufwirbelt, grüne schwebetiere, drogenfrei und vogelleicht. sie fühlen höhe. flattern gleich beim café bauruine, nettes treiben, harmlos wie ein junger tiger, der die krallen aus- und einfährt. wir leben hier in einem westen. die teams sind aufgestellt, mit kampfhand und der falschen scherbe. ein dealer trägt das blaue auge wie ein sponsorlogo. am brunnen stochert einer in den steinen, dunkle löcher, pfützen, in denen obdachlose schwimmen, nachts, wenn alle tanzen sind. was macht das kind, wenn es die tote biene findet? gräbt es die gut verpackte nachricht aus, dort hinten, wo der hund gepinkelt hat? nein, es bleibt stehen, reibt sich lange fest die augen, dann die luftballons an seinen haaren, mamas haaren. zwei friedenskronen wie elektrisiertes gras. In: die do-re-mi-maschine (Lyrikedition 2000, 2009)
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