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Nikola Richter
luftballons im görlitzer park

(nach sylvia plath)


sie hängen an dem kleinen kind,
das staub aufwirbelt,
grüne schwebetiere,
drogenfrei und vogelleicht.
sie fühlen höhe. flattern

gleich beim café bauruine,
nettes treiben,
harmlos wie ein junger
tiger, der die krallen
aus- und einfährt.

wir leben hier in einem westen.
die teams sind aufgestellt,
mit kampfhand und der falschen
scherbe. ein dealer trägt das blaue auge
wie ein sponsorlogo. am brunnen

stochert einer in den steinen,
dunkle löcher, pfützen,
in denen obdachlose
schwimmen, nachts,
wenn alle tanzen sind.

was macht das kind,
wenn es die tote biene findet? gräbt es
die gut verpackte nachricht aus, dort hinten,
wo der hund gepinkelt hat?
nein, es bleibt stehen, reibt

sich lange fest die augen,
dann die luftballons
an seinen haaren, mamas haaren.
zwei friedenskronen
wie elektrisiertes gras.

In: die do-re-mi-maschine (Lyrikedition 2000, 2009)

Nikola Richter    17.04.2012   

 

 
Nikola Richter
Lyrik