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Victor Manuel Pinto
Judasbrief

Liebste, ich muss meine Zärtlichkeit lassen
Die den Kummer besänftigte, den ich litt
Das Brot, in das die Menschen gebissen
Den Tod, der in die Ecken tritt

Ich schwöre, meine ganze Liebe
War in meinen Küssen, sahst du sie wanken
Jetzt bin ich nur noch zerfallendes Obst, Zuflucht
Für die Fliegen, ein beißender Geruch

In der Luft. Erfüllung sei in mir selbst
Und nur für mich, Liebste, ich bitte dich
Meinen faulen Leib mit Ölen einzureiben

Und ihn zu verbrennen. Schau doch, wie ich
Die Erde beleuchte, als lebte dort dein Kreuz
Wo die Sonnenblumen strahlen



Judasbrief

Liebste, ich wälze meine Sanftheit auf dich ab
die den Kummer, den ich litt, beschwichtigt
das Brot, das die Menschen gegessen
den Tod, der in den Ecken herumhängt

Ich schwöre, meine ganze Liebe
steckte in meinen Küssen, sahst Du je mich schwanken?
heute ist die Frucht nur noch Zuflucht
für Fliegen, ein Gestank

in der Luft. Auf dass mir Gerechtigkeit widerfahre
Liebste, und für mich, bitte ich dich
meinen Leichnam mit Ölen einzureiben

und ihn zu verbrennen; schau doch, wie ich
die Erde beleuchte, als lebte dort dein Kreuz
wo die Sonnenblumen leuchten


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aus dem Spanischen mit einsilbigen, zweisilbigen,
gelegentlich auch dreisilbigen Abweichungen
von Gerhard Falkner

mit dankenden Grüßen
an Diana Carrizosa und Stefan Schukowski

Victor Manuel Pinto    23.04.2012   

 

 
Victor Manuel Pinto
Lyrik