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Asmus Trautsch

(aus: Drei Gedichte nach Arnold Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht op. 4)

II


Traue der Frau nicht, I will miss you, versaut von Misstrauen,
ist die Mole gegen die Brandung von innen (der Mist,
dass jedes Mal das Gefühl die Ufer absichert, um ja nicht
mögliche Minen zu übersehen). Mienenminen.
Sie beginnt ihr Lächeln zu vermessen.
Kalküle schießen hoch.
What do you miss? fragt sie auf den Zehenspitzen der Sprache.
If I could say. Ich würde das Gesagte zerlegen
und verstreuen, out of our way, großzügige Mulden
in die Wortmitten flektieren für den
missing link zwischen Wunsch und Schmerz,
Würz (rauscharf) oder das rundsalbige Schmünsch.
Der Wille zum Wissen lauert vor jedem Blick
mit einer kläglichen Logik. Auf dem Kamm
bleiben durch Abwägung: pathetic!
Der Grund, zwischen ver und miss zu wählen,
bleibt unbekannt, also zu hart, oder eher:
misty shit.
Mitten darein wagt sie einen Aufbau in der Luft,
die Rochade ins Wagnis.
White Kiss. Und unbemessen weiter.
Die Mole sinkt in die Nacht, das Schisma mit,
a und u verklären die Konsonantengrenzen.

Zuerst in: Zeitkunst, hrsg. von Johannes Frank, Aurélie Maurin. J. Frank, 2011

Asmus Trautsch   23.3.2012   

 

 
Asmus Trautsch
Lyrik