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Carl-Christian-Elze
spaziergang I zuerst die straße bis zum ende, die legende: er sah sich rohrverlegung an, von innen gesehen hat jedes rohrstück diesen dünnen gummiüberzug, der grünt, für gute strömung. es tut so gut, den grünen strömungsgummi zu berühren; das fühlt sich reicher an an allen fingerspitzen: glatt & frisch, weich wie fisch wie junge haut. es kann nicht besser werden sobald man um die ecke geht, doch wird es besser! hier ist: kein rohr, hier ist ein aus- gesprochen frisches ohr! verlegt? liegt da als wär es da zuhaus? was täuscht. heb auf! auch wenn sich gar nichts reimt, reim zu- sammen: abgegangen von allein; jetzt steck es ein & halt es fest & lauf es ab mit allen fingerkuppen, im tiefen taschenohrversteck! es tut so gut, die knorpelkanten sanft entlang- zustreichen! es kann nicht besser werden sobald man in den park einbiegt, doch wird es besser! hier liegt: kein ohr, hier liegt ein chor- gesang im ohr, wenn man die wiesen, auch die blumenbeete, überläuft, doch unsichtbar! schnall mal das eigne ohr aufs gras & lausch! klarer fall: unterwiesenschall! es tut so gut die finger tief ins erdfach einzuwühlen, die ganze bohrhand, bis zum ellenbogen & dann fühlen: die blanken schädeldecken streng in reih & glied die blanken münder, wie die gehen: auf & zu die starke luft, die in die hand einströmt dabei bei jedem ton. ei, wie das tönt! echt lustgewinn sagt die legende: spazieren gehen ohne ende. (aus: gänge, Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2009)
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Carl-Christian Elze
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