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Jayne-Ann Igel Nachtfahrten Die plattformen zwischen den waggons waren gelegentlich ganz von dampf ausgefüllt, weil irgendwo ein leck in der heizleitung oder die anschlußstutzen undicht – die an den bahnsteigen bereitgestellten züge wurden stationär mit wasserdampf beheizt, solang die lok noch nicht vorgespannt, und wie oft mußte ich mich durch diesen dunst schlagen, um in das wageninnere zu gelangen, kurz vor mitternacht, wenn ich den letzten zug nahm, der richtung r. ging, abfahrt 0.35 uhr. Die waggons waren noch unbeleuchtet, aber schon unter dampf, der in schwaden aufstieg, es war ein rauschen zu vernehmen, ein zischen und tröpfeln, und dazwischen die stimme des zeitungsverkäufers, der durch die spärlich besetzten wagen stolperte, mit der neuesten ausgabe der azet überm arm – manchmal war unklar, ob das zischeln nicht von ihm herrührte, der dampf zwischen seinen zähnen hervordrang. Er wurde kaum eines seiner blätter los, an dieses fähnlein übernächtiger, die der dinge harrten; kurz vor abfahrt erschien dann der schaffner, der die beleuchtung einschaltete, sie wagen für wagen aufflackern ließ … Aus: Umtriebe. Gutleut Verlag 2013
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Jayne-Ann Igel
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