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Martina hefter
II
»Sag mir Liebes«, fragte Bathilde, »was tust du den ganzen Tag über?«
Die Straße eine Richtung, von Schritten durchflitzt?
Eher gähnt ein Bewusstsein zum Bus, regennass,
Schwäche fächelnd über den Glanz.
Ist das mein Echsenblick, nach langsam gelupftem Lid,
man schmeckt, man zuckt, man möchte lieber nicht?
Geschieht ein Taubenschwarm aus Fremdeinwirkung
oder Vorstellungskraft, und was ist versunkenes Sitzen
an Tischen, eine blinde Idee, was ist Quasseln,
die Magengrube? Was eine Gefühlsleiche, Fake?
Ist ein Versprecher ein Versprechen, jemand sei zu reden bereit?
Ich halt den Brief in meiner Hand fest.
Ob ich hier weg fahr, oder was?
Bei Karstadt gibts heut Salamander,
ich nehm mir einen mit ins Moos
und teile nicht und sitze fest für unbestimmte Zeit.
Große Eide. Du, die träge Kühlblütigkeit.
Ich kannte vorher kein so echsenhaftes Miteinander.
Aus: Nach den Diskotheken, kookbooks, 2010
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Martina Hefter
Lyrik
Vom Gehen und Stehen
Nach den Diskotheken
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