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Norbert Hummelt
deutscher herbstüber dem elbtal hängen schwere wolken. im dunst versunken steht der lilienstein. wir waren nicht dabei, als hier die flüsse schwollen, aber die nässe kommt, sie zieht schon in uns ein u. diese marke an der mauer kündet, wie hoch das wasser stand am sechzehnten august. du sagst du frierst u. möchtest schon mal vor zum auto gehen u. ob ich dir die dicken socken bringe wenn ich noch einmal auf dem zimmer bin. in diesem sommer sprachen wir darüber, wie dunkel es in deutschen orten sein kann, ob nun in bacharach, bad sulza oder hier in königstein. sind dann die tage auch noch trübe, schenkt nur das essen wohliges gefühl, für kurze zeit. die heizung bullert u. dann muß man lüften u. aus der stube mit den hirschgeweihen, dem kachelofen u. der täfelung tönt bis durch die fremden- zimmerdecke die stimme von herrn zimmermann aus wien. der kommt schon lange her, er reist allein u. unterhält uns alle. wir liegen unter schweren federbetten u. wir bitten, daß diese nacht an uns vorübergeht. ich will die ritze zwischen uns nicht spüren. dann geht die spülung. es ist erst halb zwei.
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Norbert Hummelt
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