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Norbert Hummelt
monolognacht ist es. drüben huschen die schatten, wir liegen wach. woher diese innere unruhe stammt, weiß man nicht, oder? ist es das sonnenlicht mitten im winter, das uns irgendwie fertig macht? fängt jetzt das herzklopfen wieder an? hörst du denn noch meine armbanduhr ticken? worüber denkst du im dunkeln nach? einmal, ich wohnte noch nicht in berlin, sah ich riesige schwärme krähen über der stadt am himmel ziehen. ich ging allein durch die leere mitte, werderscher markt, am außenamt, u. die straßen zogen mich weiter, ich war nur immer zum gehen verdammt. einmal, da lebte noch meine mutter u. wir spazierten am bahndamm entlang, da kamen die alten gedanken wieder u. gingen mir ständig neu durch den sinn, so daß ich ihr nicht gut zuhören konnte, aber sie redete so vor sich hin. u. eine krähe rief aus den zweigen zu einer anderen krähe im gras, was meine mutter nicht gerne hörte, denn es erinnerte sie an was. drüben sehen wir wieder die schatten, riesenhaft huschen sie an der wand u. ich kann die unruhe spüren u. ich brauche jetzt deine hand.
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Norbert Hummelt
Lyrik
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