Spoon Jackson wurde 1958 in Barstow geboren, einer kalifornischen Kleinstadt in der Mojave Wüste. Im Alter von 19 Jahren hat er bei einer häus­lichen Aus­einander­setzung einen Mord begangen. Nach einem fragwürdigen Prozess vor einem rein weiß besetzten Gericht wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Möglichkeit vorzeitiger Entlassung verurteilt.

Im Herbst 1985 belegte Spoon einen mehrjährigen Poetik-Kurs am Staats­gefäng­nis San Quentin. Dort entstandene Gedichte wie „No Beauty in Cell Bars“ brachten ihm, auch bei Kollegen draußen, den Ruf als „Dichter“ ein. 1987, als in San Quentin die weltweit beachtete Produktion von Samuel Becketts „Warten auf Godot“ vorbe­reitet wurde, erfuhr der schwedische Regisseur Jan Jönsson von Spoons Geschichte. Tief berührt von dessen Gedichten konnten Jan und Beckett Spoon überzeugen, bei ihrem Stück mitzuspielen. Als Darsteller des Pozzo erntete er dann einen Riesenerfolg.

Dieser Einstieg in die Welt des Theaters ermutigte Spoon, neben den Gedichten eigene Stücke zu schreiben, Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten und eine Autobiographie. Kürzlich erhielt er vom PEN Center USA einen Preis bei einem Schreib­wettbewerb für Gefangene. Spoon hat bereits sechs von dreiund­dreißig kalifornischen Gefängnissen hinter sich. Zurzeit ist er im kali­fornischen Staats­gefängnis New Folsom in Sacramento eingesperrt. Eine Begnadigung ist nicht in Sicht.

Spoon Jackson | Website

Spoon Jackson | Blog