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Dirk Uwe Hansen
Sappho, Frg. 44 Voigt
Kypros ...
ein Herold kam ...
Idaos ... schneller Bote
und des anderen Asiens ... unvergänglicher Ruhm.
Hektor und seine Gefährten bringen das Mädchen mit den hellen Augen
aus dem heiligen Theben, aus der stets fließenden Plakia,
die zarte Andromache in Schiffen über das salzige
Meer. Viele Reifen aus Gold, Gewänder,
purpurn und duftend, allerlei kostbares Gerät,
silberne Becher, unzählige, auch aus Elfenbein,
so sprach er. Schnell erhob sich der liebe Vater,
die Kunde ging durch die Stadt mit den weiten Plätzen hin zu
den Freunden.
Ilions Bewohner führten sofort an die Wagen mit guten Rädern
die Maultiere heran, auf stieg die gesamte Menge
der Frauen zugleich und der Mädchen ...
abseits davon auch des Priamos Töchter ...
Pferde spannten die Männer an Wagen ...
... Wagenlenker ...
...
... den Göttern gleich
...heilig
brach auf ... nach Ilion
Flöte mit süßem Klang ... mischte sich
und der Ton der Zimbeln ... also die Mädchen
sangen ein heiliges Lied, das gelangte in den Himmel ...
ein göttlicher Ton ...
überall waren auf den Wegen ...
Kessel und Becher ...
Myrrhe und Zimt und Weihrauch mischten sich
die Frauen sangen alle, die älter waren,
alle Männer erhoben frommen Gesang und
riefen Paon an, den fernhin Treffenden, den Lyraspieler,
zu besingen Hektor und Andromache, die Göttergleichen. |
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Weithin zu sehen an Backbord das
Mädchen, die Augen so dunkel
wie das salzige Meer.
Verbreitet der König die Kunde,
an Steuerbord liege
Hektor und seiner Gefährten
Beute – ein Haufen von Gold
von Purpur und was
sonst noch die Menge bestaunt.
Dringt der Lärm wie Weihrauch so weit
in den Himmel Apoll mit dem Bogen
schießt, der Sänger, bringt
Hektor die Schöne an Land, Andromache. |
Aus: Sappho: Scherben – Skizzen. Übersetzungen & Nachdichtungen von D. U. Hansen. Udo Degener Verlag
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