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Friedrich Christoph Heinle
Seite eines Gedichtes von F. Heinle
Friedrich Podszus, der Benjamin zu Beginn der zwanziger Jahre nahestand, berichtete, das oben abgebildetete Gedicht enthalte Heinles letzte Zeilen, die man bei dem Toten gefunden habe.
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Friedrich Christoph Heinle wurde 1894 in Mayen in der Eifel geboren und starb am 8 August 1914 in Berlin. Er studierte Philologie in Göttingen und in Freiburg im Breisgau, wo er im Sommer 1913 Walter Benjamin kennenlernte.
Beide arbeiteten für den Anfang, die Zeitschrift der Jugendbewegung um den Reformpädagogen Gustav Wyneken, und gingen zum Wintersemester 1913/14 nach Berlin. Wie schon in Freiburg, so betätigten sie sich auch hier in der Freien Studentenschaft, einem linken Flügel der Jugendbewegung. Gemeinsam bestritten sie am 1.11.1913 einen Auftritt der linksalternativen Zeitschrift Die Aktion, die zwei Jahre zuvor von Franz Pfemfert gegründet worden war und sich rasch zum Sammelbecken von Aktivisten links von der SPD entwickelte hatte.
Acht Tage nach Beginn des Ersten Weltkrieges wählten Friedrich Heinle und seine Lebensgefährtin Friederike Seligson den Freitod. Benjamin hütete Heinles literarischen Nachlass, musste ihn jedoch vor seiner Flucht vor den Nationalsozialisten in Berlin zurücklassen. Auf der Flucht wählte auch er den Freitod.
Pfemfert gelang die Flucht nach Mexiko. Nach der Befreiung kümmerte sich ein weiterer Emigrant, der in Jerusalem lebende Literaturwissenschaftler Werner Kraft, um Heinles Erbe. Noch immer fehlt eine Edition der Werke und Briefe des Dichters.
Text von Antonín Dick
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Friedrich Christoph Heinle
Lyrik
Essay
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