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Jean Krier
Bien dans son assiette

Es war Nacht natürlich, als all dies zusammen – in freiem Fall
die Zeit und so eine Weile: Schreibtisch zu räumen, hier Bleistift,
Block u Agenda, Zigarillos u Ascher, sein Platz jedem Ding,
kühl der bretonische Kiesel, der passt in den Handteller genau,
wie das Wort <galet> aus dem Mund. So der Bestand. Über dies,
nur über die Dinge, ist man. Vor allen Dingen zum Fenster hinaus.
Wo Bäume u Himmel in furchtbarem Sturz. Mitreißend Katz
u Gedös. Vor allem aber warten u warten. Bis es sich einstellt
und der Anruf endlich und fragen, ob das Fest beginnt.
Oliven seien gerichtet, Brot, Wein u Musik. Wo da denn der Hund.
Auch die Bäume wie Vögel mit tausend Schwingen im Wind.
So Straßen voll Menschen. In der Nachbarschaft die Toten. Reißt's
denen vom Kopf. So schnell alles vergessen. Denn plötzlich
verlangen sie, rechtfertige dich, woher die Krücken, die Kirschblüte
warum und warum dies hier, dies dort. Der Kiesel, den man
schiebt in den Mund. Die Katz, dem Baum liegend unter. Und
durch die Fenster Riesen in allen Betten. Dies ist, im Fall der Nacht,
der Stand der Dinge. Wie Kiesel die Möglichkeiten in meiner Hand
und bevor das Blatt sich wendet, erledigen die Zeilen sich selbst.

Aus: Gefundenes Fressen. Rimbaud Verlag 2005

Jean Krier   2006/2011   

 

 
Jean Krier
Lyrik
2011–2013
2006–2011