Gerhard Falkner und Yves Netzhammer
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IGNATIA 5
Derrida! die Blumen sind da!
il y a les fleurs et il y a les fleurs
Tandaradei
die Welt ist online und die Ottern lachen.
Verbrechen gegen die Humanität
bleiben ungesühnt.
Na fabelhaft! alles so saussure!
Den Träumen sind wir entschlafen
den Bild-, Bankett- und Blütenträumen
die vom Honig glühen.
Unsere Herzen schlagen für die Hologramme
Herodes
der Spötter, Tetrarch und Ehebrecher
erobert die Charts, die anwesenden Christen sind
bezaubernd jung und überraschend preiswert.
Alles besitzt uneingeschränkte Relevanz
selbst Antiödipus, Hamletmaschine
und Hölderlin Reparatur machen
keine Ausnahme.
Der Unterschied
zwischen Curt Goetz und Rainald Goetz
zwischen Ann Cotten und Jerry Cotton
ist, genetisch gesehen, irrelevant.
Alles die gleiche Homöobox
das gleiche, trügerische Schillern von Aminosäuren
genetische Strickleitern, codierte Erblast.
Dahin die Nächte, die Räusche
der Innigkeit probates Inventar
die Spechte fort, die mit ihrem Lachen
ins Trinklied der leichten Landschaften
einstimmen oder die ersehnten Ergebnisse
aus dem Rechenzentren der Rehkitze
die den Ruf nach der Anabasis laut werden lassen
dem Aufstieg.
Doch sei die Sache wie sie sei, ob Aue
oder Heide, notfalls
erklingen wir auch unverrichteter Dinge.
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Aus: Gerhard Falkner / Yves Netzhammer: Ignatien. starfruit, 2014
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Gerhard Falkner
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