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Gerhard Falkner
Ignatia 7

Etwas anderes ist es, nicht recht bei Trost
zu sein in einer entanständigten Welt.
Wie herrlich die Frühnebel sind.
Die Wiesen zur Unzeit.
Zum Reinschreien.
Der bewaldete Wald vor dem Wald
in der gewaltigen Welt.
Ein verlachter Sommer
der vom Feld her ihn anhaucht
– wie einen Spiegel.
Hier entspringt der Jüngling
der aufwächst im Gebirg
wie ein Skihüttenröhrling
ein semantischer Grassame.
Dessen Seil, wenn er aufsteigt
wie ein Reibelaut knirscht
der Karabiner einklinkt und Klemmkeile
um sich in die Höhe zu reden
in die Gipfelgesprächszone / das Ohr
ganz dicht am Wortstamm
Ein Jüngling, dessen Inneres klingt
wie ein chinesischer Gong.
Sohn einer Hekate und eines Nerds
mit gelber Soft-shellhose zum Abzippen
Früh schon ein Abendmensch
eingegraben ins Eigene
aber immer ein ganzes Gigabyte Sperma im Speicher
ein Holzbläser und Enzianpfeifer
ein Crick & Watson Schlagzeuger
der ganze Chromosomensatz
auf dem Dirigierpult
das einzige, worauf es ankommt
sind schneiden, spleißen und punktgenaue Mutation.
Gerhard Falkner    19.05.2010   

 

 
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