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Über Trendscouts, Beutegier, Vampirismus
und Legebatterien Zur ökologischen Erfassbarkeit von Kultur
D ie Bedeutung von Literatur bestimmt sich durch vielerlei Faktoren. Zum einen von denen, die von ihr hervorgebracht werden, zum anderen von denen, die ihr entgegengebracht werden. Zwischen beiden besteht im Idealfall ein Gefälle zugunsten der Literatur von oben nach unten oder von vorne nach hinten, je nach Perspektive. Weniger geheimnisvoll ausgedrückt heißt das, die Literatur vermag sich bei geeigneter Dimensioniertheit ihres Autors noch immer einen gewissen Vorsprung zu verschaffen gegenüber dem, was an in dieser Form Dargestelltem bereits in die Allgemeinheit oder deren Akzeptanz übergegangen ist. Der Vorsprung ist gewöhnlich ästhetischer, formaler oder epistemologischer Natur und entweder von Haus aus vorwissenschaftlich oder aber, bei akzidentieller Gleichzeitigkeit von theoretischer und künstlerischer Rezeption, von der Kraft der Kunst entwissenschaftlicht. Die überindividuelle Raffiniertheit komplexer gesellschaftlicher Verarbeitungsprozesse, die dazu dient, diese Vorsprünge umgehend wirtschaftlich auszubeuten, lässt diese Vorsprünge dramatisch schwinden, weil sie deren Bedingungen zerstört. Sie sind das Revier der Trendscouts in allen Sparten, deren Beutegier schlussendlich auch die Habitate zum Opfer fallen. Die Künstler sind quasi die Reservate einer verbliebenen Natur, von der die Wissenschaft und Technik auf einer »höheren Stufe« der Entwicklung wieder lernt und sozusagen Libellenflügel erforscht, um Kampfhelikopter zu bauen, Zwiebelschalen analysiert, um Thermofolien zu entwickeln, oder das Lotusblatt (das durch den Lotuseffekt inzwischen bekannter ist denn als botanische Tatsache), um die geringere Benetzbarkeit der Oberflächen von Outdoor-Textilien zu optimieren. Erst mit dem Vokabular der radikalen Ökologie werden viele Vorgänge auf dem Gebiet der kulturellen Lebensräume wirklich erfassbar. Mit der gleichen unerbittlichen Konsequenz, mit der die Ressourcen des Lebens vernichtet werden, wird schöpferische Kultur immer mehr zurückgedrängt, als solle weiterhin dem abgründigen Wechselspiel zwischen Erkennen und Zerstören Folge geleistet werden, von dem wir zuerst in der »Dialektik der Aufklärung« gehört haben. Solche »Vorsprünge des Begreifens und der Wahrnehmung« auf literarischem Gebiet erwirtschaftet man allerdings nur in der literarischen Kampfzone. Unter »Kampfzone« versteht man geobotanisch den Übergang von der Waldgrenze zur Baumgrenze. Sie bezeichnet die Übergangszone von einem geschlossenen Allgemeinsystem über den dieses Allgemeinsystem noch repräsentierenden, um Selbsterhalt ringenden Einzelfall zum »offen Anderen«, in dem dieses System zunichte wird oder sich einfach aufhebt. Im Hinblick auf die Literatur besteht dieses Allgemeinsystem, also der »Bücherwald«, wo die großen überdüngten und allein auf wirtschaftlichen Spekulationen beruhenden Erträge erwirtschaftet oder eingefahren werden, fast ausschließlich aus Literaturimitation. Ich wünschte mir, dass dieser Begriff der »Literaturimitation«, den ich seit Jahren verwende, eines Tages so ernst genommen würde wie derjenige der »Einflussangst« des geschätzten Literaturmoguls Harold Bloom, da er eigentlich noch etwas fundamentaler ist und auch viel dazu beitragen könnte, die Schicht der Imitationskultur abzutragen, wie sie zum Beispiel dick und dick über der DDR-Kunst und ihren Nachkommen liegt. Das Phänomen der Literaturimitation, das leider nicht das Thema dieses Essays sein kann, einfach, weil es zu weit führen würde, könnte man auch als Korea-writing oder »Samsungsonizing« beschreiben, wenn man es international gerne ein bisschen griffiger hätte. Man könnte es nur schlüssig darstellen, wenn man es mit verwandten Phänomenen aus den anderen Künsten in eine systematische Verbindung brächte. Nun haben sich diese Zwischenräume oder Kampfzonen, welche vor Zeiten auch einmal von den echten Avantgarden inspiriert wurde, enorm verkleinert. Durch laufend verkürzte und immens beschleunigte Kommunikationswege hat die Spitze der (medialen) Beachtung sich immer tiefer ins Jugendalter gebohrt, was der Infantilisierung der Kunst beträchtlichen Vorschub leistet. Es gibt jetzt sogar, um den verruchten Schein zu wahren, in diesem narkotisierten Meer von Netzwerkerinnen wieder ein paar Dichterinnen, die trotz des hohen Alters von 24 oder darüber mal zwei Nächte durchmachen, ihre Augen mit Whiskyglanz benetzen und ins Gedicht treten, während sie es sich selbst besorgen, was die männliche Kritikerkaste vor Aufregung völlig aus dem Häuschen bringt. Aber, alas!
Die Haarspangen über den vorderen Hirnlappen lassen sich einfach nicht dauerhaft wegretouchieren. Ihre männlichen Pendants aus der Literaturserie von Playmobil mit einem Schuss Dieseljeans sind dagegen eher stille Wasser, die hauptsächlich nicht tief gründen und im Allgemeinen so sanft sind wie ihre Darmwinde. Einer dieser unentwegt mit den Wimpern klimpernden und mit einem aufgesetzten Lächeln stets gespannt lauschenden, in Wirklichkeit von seiner sittlich- Hätte sich den beiden Künstlern eine kompatible Kuratorin oder ein Juror von der Stange hinzugesellt, hätte man die ganze Misere auf einem Haufen beisammen gehabt. Geeint durch peinigende Eitelkeit, radikale Uneleganz des Denkens und alle weiteren Formen der »mutual dependency«. Die Kunst kann demnach aus dem, was man irgendwann, sobald man es sich leisten kann, nur noch in zweiter Linie macht, ihren Unterhalt bestreiten, nicht aber aus dem, was auch nur einen Zoll abweicht von dem, was als die zu behandelnden und normierten Tabus vorgegeben wird. Die Theatermacher machen sich förmlich einen Jux daraus, ganze Tonnen von PC-triefendem Doku-Sperrmüll auf die Bühnen zu kippen, und die bildenden Künstler, angeführt von den Video-Artisten und Installationskünstlern, verfertigen aus diesen Tabus zwei mal zwei Meter große und vier Meter tiefe Gruben, die oben mit lustigen und lispelnden Zweigen abgedeckt werden und die sich dann über Nacht mit gefallenen Kuratorinnen füllen. Dieser paralogische Prozess, die Psychiatrie gibt uns darauf viele interessante Erklärungen, ist deshalb so beklemmend, weil er bei geeigneter Analyse viel von dem preisgibt, was er geflissentlich verbirgt. Das Glück oder Pech ist nur, dass die geeignete Analyse ausbleibt. Denn alle wollen sie nur eines mit Gewissheit, sie wollen nicht wissen, was sie tun! Und das liegt unter anderem daran, dass die wirklichen Tabus ganz woanders liegen, nämlich, um es mal sehr unsortiert anzudeuten, in ihrem Dienstleistungsverhältnis zur kapitalistischen Demokratie. In ihrer Funktion als larvierte Kriegerkaste des Kapitals, die dazu da ist, Traditionen, Werte und Institutionen aufzubrechen, zu destabilisieren und einzureißen. Von besonderer Pikantheit ist es, dass es sich bei unserem oben zitierten Beispiel um eine von den Künstlern selbst zur Aussage gebrachte und nicht als Urteil über sie gefällte Information handelt. Eine sehr geschätzte und kluge Dame, die als Gegenbeispiel für eine in ihrem Urteil nun tatsächlich am Text orientierte Jurorin gelten könnte und die darüber hinaus eine exakt konturierende Kritikerin ist, sagte kürzlich über einen jüngeren und derzeit ziemlich gehypten Dichter, auch er, wie die meisten inzwischen, als ob das bereits eine Kunst wäre, mit ehemaligem DDR-Hintergrund, diese Dame sagte also, sie bekomme praktisch seit Jahren gar nichts mehr auf den Tisch, wo nicht dessen Antrag obenauf läge. Die von drüben haben das scheinbar alle mit der Muttermilch eingesogen. Aber mit jedem Töpfchen, das sie öffnen, werden sie neidischer, geiziger, gieriger und glitschiger. Wahrlich die idealen Voraussetzungen für einen Dichter! Ich werde nun versuchen, meine wenig erbauliche Ansicht über die Zukunft der Literatur anhand von zwei konkreten Beispielen darzustellen. Ich kann dies nur in Form einer betont übergriffigen Polemik und nicht in Form einer Analyse leisten, da Letztere enorm viel Zeit und Hintergrund beanspruchen würde und außerdem einem (nicht unbedingt unglücklichen) literarischen Selbstmord gleichkäme. Meine beiden Beispiele sind natürlich unauflöslich mit der komplexen Kategorie des »generell Falschlaufenden« verbunden, welcher sich nur mit einer fundamentalphilosophisch gestützten, kommunikationssoziologisch geführten, postphänomenologisch abgefederten, systemtheorisch unterkühlten, den Subjektverlust und die Globalkapitalisierung einbeziehenden, gegen sämtliche Generaldiskurse schrammenden Untersuchung beikommen ließe, deren Ergebnis im Wesentlichen in einer Decouvrierung der kommerziellen Natur der neuen Subjekt- und Kommunikationsversklavung unter entscheidender Mitwirkung der Kunst bestünde. Das erste Beispiel ist jenes, was ich nun schon mehrfach als das »Versiegen des Inneren Monologs« beschrieben habe. Das zweite Beispiel ist das erlahmende Verhältnis der Kritik zur Angemessenheit und Rechtschaffenheit aus Gründen der strukturellen Überforderung, der gezielt kaputt gesparten Redaktionen und Diskurse und der allgemeinen inneren Undeutlichkeit des Individuums, wie es im Wesen und Wirken des Kritikers seinen Niederschlag findet. Im Falle des Versiegens des Inneren Monologs liegt die Ursache in einem fundamentalen Umbau der menschlichen, tradierten und sinnvollen Kommunikationsformen. Es ist eigentlich völlig gleichgültig, ob man das positiv oder negativ bewertet, da dieser Prozess sich gegen sich selbst ebenso wie gegen alles andere unverantwortlich verhält. Er ereignet sich einfach stoffwechselartig. Er gibt den Betroffenen auch keinen expliziten Hinweis auf seinen Vorgang und ihre Involviertheit in diesen, außer jemand reißt sich bewusst für einen Augenblick an den eigenen Haaren aus dem Sumpf und fragt sich, was habe ich soeben gedacht, als ich kommuniziert wurde. Dies allerdings dürfte einen Ausnahmefall darstellen und wäre darüber hinaus auch aus physikalischen Gründen zu vernachlässigen. Der innere Monolog, das lautlose Zwiegespräch mit sich selbst, war bis vor zwei oder drei Jahrzehnten die Energiequelle der Literatur schlechthin. In einer pausenlosen Rekapitulation von Wahrnehmung in Verbindung mit einem erprobenden und ständig experimentierenden »In-Worte- Reservoirs für die Literatur. Sich denkende und unausgesprochen gedachte Sprache als nichtinstrumentelle Sprache ist aufzufassen als prozessualer Erkenntnisvorgang, bei dem eben gerade die (noch) nicht verifizierte oder verifizierbare Erkenntnis als Erprobungsfeld für das weite Feld der Möglichkeiten in Erscheinung tritt. Hier lag, liegt und läge das Kraftfeld zwischen den im übertragenen Sinne Neutronen, die dafür sorgen, dass die Kerne stabil bleiben, oder den Neuronen, welche die Aufnahme und Verarbeitung von Signalen gewährleisten, also für die Anbindung von Emotionalität oder agierendem Selbstbewusstsein in den laufenden Prozessen zwischen Subjekt und Objekt. Bei der Erkenntnis handelt es sich gewissermaßen um das Ergebnis des kontinuierlich sich denkenden Zwischenraums zwischen diesen beiden Grundideen des Seins. Eben dieser Zwischenraum wird aber, als ob es sich um einen nutzlosen Graben handeln würde, gerade zugeschüttet. Das Subjekt fällt mit dem Objekt zusammen, indem es medial mit diesem verklebt und zur kommerziellen Ausbeutung präpariert wird. Durch die totalitären und hypnotisierenden Formen der Kommunikation, welche die kommerziell vermarktbare Besiedelung der menschlichen Intimität zum Ziel haben, geschieht Folgendes: Der Mensch wird in einem ständigen Stand-by-Modus gehalten. Er wartet quasi ununterbrochen auf Nachricht. Um ihn herum ist der Raum so lange dunkel, bis er wieder Netz hat, online ist oder von den Geheimdiensten des omnipräsenten Informationsradars wieder aktiviert wird. Sein Sprachmaß wird heruntergefahren beziehungsweise kontingentiert auf das, was ich die »superkurzen Einsatz- und Bereitschaftssprachen« genannt habe. Er reagiert auf alles schnell, intelligent und formlos. Die Schnelligkeit ist quasi die Intelligenz seiner Formlosigkeit und die augenblickliche und jederzeitige Abrufbarkeit ihr Nirwana. Aber bereits nach ein paar Sekunden erinnert sich der »Besagte« nicht mehr an das Glück, das ihm gerade von seinen Endorphinen vorgegaukelt wurde, als er in der vollen U-Bahn in sein Handy dröhnte, dass er gerade in der U-Bahn sitze, und damit die Essenz seines Seins unschlagbar zum Ausdruck brachte. Er existiert auf Abruf und ist keine Minute mehr bei sich selbst. Er würde auch gar nicht wissen, wo er sich befindet, wenn er plötzlich bei sich wäre, weil der Ort des Ichs durch seine Spracherkennung nicht mehr erfassbar wäre. Alles, was er denkt und tut, ist unterm Strich gebührenpflichtig oder erlaubt zumindest einem System, einer Werbung oder einem Add-on, auf ihn zuzugreifen oder an ihn anzudocken. Genau ab diesem Moment ist er dann wieder greifbar. Sein Lebensraum, sein abgestecktes Revier ist der mediale Vollkontakt, der Preis, den er für diese existenzielle Überantwortung zahlt, ist die Flatrate und die Gebühr permanenten Auslaufens im Sinne ontologischer Überflüssigkeit. Das Internet, stellvertretend für das ganze gigantische Mediengebilde, ist die Zeit, die der Literatur verloren gegangen ist. Das Netz das heraldische Bild einer verspielten Seinsgewissheit. Das Trompeten des letzten einsamen Elefantenbullen in Äthiopien könnte nicht ungehörter verhallen als das Gedröhn eines von oben bis unten mit Nike abgehakten Balkanzuhälters auf der Schönhauser Allee oder im Frankfurter Bahnhofsviertel. Dabei verliert man bei oberflächlicher Betrachtung allerdings leicht aus den Augen, dass es sich bei diesem von oben bis unten mit Nike-Haken abgehakten Balkanzuhälter nur um die gleichwertige Kehrseite des distinguierter anschaffenden, limousinengeschwängerten Aufsichtsratsvorsitzenden handelt. It's a small planet for the few, it's a small place for the many. Das Schlimmste jedoch ist wie immer der unauffällige Normalfall. Er ist die auf Unmerklichkeit beschleunigte Vollkatastrophe. Der gesamte öffentliche Raum ist inzwischen eine einzige Kommunikationstoilette. Eine pausenlose, völlig enthemmte Ich-Entleerung, vor der kein Ort und kein Ohr sich mehr in Sicherheit zu bringen vermag. Die ehemaligen polnischen Schweineställe, die in den berühmten und berüchtigt- Das Entscheidende für unser Thema aber ist, dass während des »medialen Kommunizierens im weitesten Sinne«, ganz im Unterschied zum Beispiel zum Lesen, die rückversichernde Aleatorik des Reflektierens aussetzt. Das Spiel mit dem Eigenen verebbt. Die Schleppnetztechniken der Kommunikationssysteme verwüsten die menschlichen Meeresgründe. Der einzelne und innere Mensch, der man ist, während man denkt oder in den inneren Schallraum hineinspricht, was man vermittels eigenen Denkens so noch nicht von sich gehört hat, verstummt. Man denkt gewissermaßen nur noch vor der eigenen Haustür. Dieses Denken ist durchaus effizient und hochgradig lösungsorientiert. Aber man denkt sich als den Erschaffer oder als die Wesensgrundlage des Logos nicht mehr mit. Dadurch wird der innere Monolog quasi trockengelegt. So gesehen ist die Information die härteste Droge der Welt. Durch sie wird Literatur, wo sie sich selbst noch versucht, pathologisch explizit, oberflächenkrass und grotesk. Sie überschlägt sich in ihren Formulierungen. Sie verspielt in der Überironisierung ihre Intention auf Individualität. Sie kann an keiner Stelle mehr aus der Kommunikationsnarkose heraustreten. Die Informationen oder die sogenannten Nachrichten halten das Gehirn in einem sinnlosen Zustand von Alarmiertheit, einem Suchtzustand, ohne noch die geringste Bedeutung zu besitzen außer der ihrer augenblicklichen, aber pausenlosen Einpeitschung. Sie wird zum monotonen, gebetsmühlenartigen Stimmfühlungslaut einer bunten, delirierenden Masse von lebenslänglich konsumierten Konsumenten. Der Selbstmordversuch, das Kettenrauchen, die Brandenburger Neubausiedlung mit bunten Kunststoffziegeln, die Gefahr beim Aussteigen im Falle einer Lücke zwischen Zug und Bahnsteig#-kante, das von der Kondomindustrie aufgekochte Aidsrisiko, Darm-, Hoden-, Brustkrebs oder die suchterzeugende Gefahr von Lotto, Toto oder Automatenglücksspiel sind nichts gegen NTV, CNN, Microsoft und Vodafone. Dort werden tatsächlich die einzigen Nägel mit Köpfen gemacht, mit denen die heutigen Kreuzigungen kurz und schmerzlos sich durchführen lassen. Im Grunde befinden sich alle Menschen heute nur noch ausschließlich in Fußgängerzonen und Einkaufszentren, in denen sie sich auch befinden, wenn sie sich einbilden, sich nicht dort zu befinden. Eben gerade weil Denken ohne Bezug zu einer normativen Wahrheit ein ebenso eitler Wahn wie die um ihr Wesen gebrachte Wahrheit selbst ist. Oder aber weil sie für andere Orte des Seins gar keine Begrifflichkeit mehr haben. Wer heute meint, mit seiner oder seinem Geliebten im Bett zu liegen und glücklich zu sein, ist einfach ein hoffnungsloser Narr, ein im wahrsten Sinne des Wortes Verblendeter, der trotz der Simpsons und Soaps immer noch nicht gemerkt hat, dass er gar nicht existiert. Dies ist auch der Grund, warum die Menschen nicht mehr singen oder sterben, denn sie haben keine Stimme mehr für den Gesang und keine Sprache mehr für den Tod. Wenn sie lautlos und vollkommen unbeachtet und mit etwas Glück dement aus dem Leben scheiden, bedeutet das lediglich, dass sie nicht mehr ans Telefon zu kriegen sind. Tot sein heißt nicht mehr gebührenpflichtig sein. Sonst gar nichts. Wenn der Mensch nun in einer solchen Situation Kunst macht, dann ist diese Kunst weiter nichts als ein Abstrich von den weltweit akut und aktuell entzündeten Schleimhäuten. In Abwandlung eines berühmten Zitats von Max Liebermann angesichts der Nazis möchte man sagen, sie können gar nicht so viel scheißen, wie sie telefonieren müssten, um für den nächsten Anruf wieder genügend Nachschub zu haben. Das Versiegen des Inneren Monologs ließe sich sicher seriöser darstellen, als ich das tue oder grundsätzlich für wünschenswert erachte. Mit den allereinfachsten Modellen oder Methoden könnte man schnell zu ordentlichen und empirisch sattelfesten Ergebnissen kommen. Skalen oder Werte für den inneren Aufmerksamkeitsverlust und wie dieser mit dem Subjektverlust einhergeht und weshalb. Aber diese Gesellschaft ist so verbraucht, dass dies vermutlich nur, wie beim Zigarettenkonsum, zu verordneten Warnhinweisen führen würde wie: »Kommunizieren kann süchtig machen«, gegen die der restlos gegängelte Mensch von heute zu seinem großen Glück vollkommen abgestumpft ist. Das Versiegen des Inneren Monologs als der schwindenden Kraftquelle der Literatur schlechthin wird wirkungsvoll unterstützt von einer mehr und mehr um sich greifenden flapsigen Insuffizienz und schillernden Unsachlichkeit der Kritik, welche sicher auch (aber nicht nur) eine Folge des durch die Streichung der Mittel erzielten Diskursverlusts gesehen werden muss. Viele Kritiker agieren dabei mit ganz ähnlichen Karrierestrategien wie Kuratoren. Sie wollen sich inmitten der Künstler als Stars präsentieren, dieser vorläufig letzten Form des Priestertums. Sie vergöttern und vergötzen das binäre Nichts im Zentrum der Kunst und schreiten durch deren Peripherien mit der Selbstherrlichkeit von Sultanen: anmaßend, nassforsch, eitel. Die Künstler selbst sind ihre Hofschranzen. Ich meine damit, mit den Kritikern, ausdrücklich nicht die oft wunderbaren Menschen, die über byzantinische Mosaiken oder englische Hofmusik schreiben beziehungsweise über Bücher zu diesem Thema, denn da muss man schließlich Belege bringen, wes Geistes Kind man ist. Ich meine die hippen! Alle diese Entwicklungen geschehen selbstverständlich nicht zufällig und vor allem rekrutieren sich ihre Vollstrecker, die schauerlichsten wie üblich, aus den eigenen Reihen. Schließlich sind ja vorwiegend die in festen und guten Bezügen agierenden Kulturbetreiber die Akteure dieser unerträglichen Praktikantensklaverei oder der alles andere niederwalzenden Bestsellerzucht. Oft können die immer kleiner werdenden und mit immer geringeren Mitteln arbeitenden Feuilletons und Redaktionen es sich einfach nicht mehr leisten, Literatur jenseits des Buchmarkts adäquat zu präsentieren. Wenn ich einen Roman von Ken Follet oder von John Grisham zu besprechen habe, so kann ich das einigermaßen in Echtzeit leisten. Ich lese das Buch und dabei schreibe ich die Rezension. Bei Roland Barthes oder Thomas Pynchon, ich erwähne absichtlich zwei gute alte Felsen in der Brandung, ginge das nicht. Jeder Kritiker muss komplexe Literatur quasi auf »eigene Kosten« besprechen, und die Kluft zwischen Aufwand und Ertrag wird immer unsinniger. Es ist schlichtweg nicht möglich, ein paar Wochen zu arbeiten, die Lektüre selbst noch gar nicht dazugerechnet, und dafür dann ein Honorar von 200 Euro zu erhalten. Noch beschwerlicher wird es, wenn ein paar Wochen Arbeit, zuzüglich der Recherche, absolut nicht genügen, um einen suffizienten Beitrag zu schreiben, und man dann als Belohnung für diese unsinnige Anstrengung gar kein Honorar mehr erhält. Dies alles hat zweierlei zur Folge. Erstens ersparen sich nach den verschwenderischen Wirren der Jugend und des Volontariats immer mehr Kritiker die Auseinandersetzung mit aufwendiger Literatur, zweitens wird dadurch aufwendige Literatur, worunter ich komplexe, nicht verhandelbare Literatur verstehe, immer mehr aus dem Kreis einer größeren Beachtung gedrängt. Diese Prozesse werden nachhaltig unterstützt oder sogar hervorgerufen durch die Strategien des Buchmarkts. Besonders Schlaue, die einigermaßen ausgestattet sind mit Intelligenz und Bildung, bauen auf das auf, was sie sich vor ihrer Dezentralisierung durch die neuen Medien kulturell angefressen haben, und verweben unauffällig das einigermaßen zuverlässig Erworbene mit dem schnell mal en passant Aufgegriffenen. Dabei nutzen sie gern die Narrenfreiheit des Namedroppings, um den Leser zum Mitwisser von vermeintlichen Insidercodes zu machen. Das Gegenstück dazu sind die an allen Ecken und Enden lauschenden Buschtrommelpartisanen, die sich in die vernommenen Impulse einpacken und mit ihnen verschicken. Es ist dies eine Guerillatechnik, die ohne größere geistige Ausstattung direkt ins Zentrum des Geschehens und des Geschäfts führt. Wie so etwas aussehen kann, will ich am Beispiel der Kritik von Andreas Kilb in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« vom 6. September 2012 zu meinen »Pergamon Poems« demonstrieren. Sie bezieht sich auf unseren Auftritt beim ILB mit Jule Böwe und Tomas Spencer und den Filmen von bboxx Filme, der, im Gegensatz zu den beiden anderen Eröffnungsveranstaltungen, nun tatsächlich ein unbestreitbarer Erfolg war. Kilb borgt sich für die Überschrift seiner kleinen Fahrradtour durchs ILB- Programm mal schnell eine Formulierung aus meinen Poems: »Vom Torkeln der Torsi«, die immerhin einen gewissen Glanz über seine Journalistenprosa breitet. Selbstverständlich lässt er die beiden großen Namen ungeschoren, den einen gar unerwähnt, allen anderen, »nobelpreisträgerinnenfunkelnden«, die noch nicht einmal gelesen hatten, nickt er im Vorbeiradeln freundlich zu. Am Schluss kommt er zu meinen »Pergamon Poems« und hier leistet er in der Tat Erstaunliches. Er hat zwar auch wieder sein Fahrrad dabei, aber er möchte jetzt, um dem Gesetz der Branche Genüge zu tun, auch mal kurz auf die Kacke hauen. Dabei bedient er sich des interessanten Tricks, dass er auf die Gedichte selbst, den Hintergrund, das Thema, die Vorlage, den Auftrag oder die filmische Umsetzung gar nicht erst eingeht. Obwohl wir in der Dichtung es ständig mit der Vermessenheit und Anmaßung von Menschen zu tun haben, die glauben, Gedichte wären etwas, wo jeder mal kurz drüberrutschen kann, nützt er diese günstige Gelegenheit erst gar nicht, sondern vergnügt sich ohne Zwischenschritte am Billigen Jakob seiner Kundgabe. Und die moniert nun tatsächlich: das staatstragend Brave dieser Verse! Meiner Verse. Nachdem ich nun 30 Jahre Gedichte geschrieben und veröffentlicht habe, für die ich es in Kauf genommen habe, 20 Jahre davon 50 Prozent unter dem jeweiligen deutschen Existenzminimum zu existieren, und die nun wirklich für alles andere bekannt sind, wie eigentlich alle meine Texte, als dass sie besonders staatstragend wären, darf ein Herr Kilb aus seinem Papierkorb kriechen und einfach das Gegenteil behaupten. So wie die Privatsender gerade eben mit jener (musikalischen) Vielfalt werben, die sie nicht nur nicht haben, sondern auch ins Jenseits beförderten. Aber wir können ruhig in dieser Sache eine Spur logischer und sachlicher werden. Was wäre das Gegenteil von staatstragend? Rebellisch? Umstürzlerisch? Anarchisch? Vermutlich! Wieso aber und für wen um Himmelswillen sollte man diese Haltung gegenüber einem Kunstwerk einnehmen, das man bewundert und liebt? Es war dies ja der einzige Grund, warum ich in einer terminlich geradezu unmöglichen Zeit den Auftrag annahm. Über den Pantheon-Fries zu schreiben, hätte ich zum Beispiel abgelehnt, weil ich den weniger aufregend finde. Alles andere wäre sowieso völlig ausgeschlossen gewesen. Zudem war es eine Auftragsarbeit für ein großartiges Museum, die für ein großes Publikum funktionieren muss(te), und, wie Herr Kilb sich auf YouTube überzeugen kann, auch funktioniert. Es gibt, was die Zahl der Aufrufe anbelangt, nichts Vergleichbares im Poesiefilmsektor, was natürlich nicht nur meinen Texten, sondern auch den Schauspielern und den Filmemachern zu verdanken ist. Aber damit nicht genug, ich muss meine staatstragend brave Ergriffenheit auch noch mit kleinen Rotzigkeiten abschmecken, wie Herr Kilb das ausdrückt. Ich bin platt. Wäre das nicht gerade das, was man als staatstragender Mensch nicht tut? Darüber hinaus irritiert es mich zumindest auf ironischer Ebene, wie ausgerechnet jemand, der für das geradezu sprichwörtlich staatstragende Blatt in Deutschland schreibt und von dem meines Wissens nicht bekannt ist, dass er sich darüber je im nachlesbaren Aufruhr und Widerstand befunden hätte, dazu kommt, sich dort für nicht staatstragende Ungezogenheit stark zu machen. Haben wir es hier vielleicht mit der Nachgeburt eines »Yuppie-puppydrawing-room-revolutionary« zu tun? Ich wünschte, es gäbe die Möglichkeit, seine einem schnell mal so Drüberwischen geopferte Ehre per Duell wiederherzustellen. Herr Kilb könnte den Rettungsschirm, nach dem er am Ende seiner Tollerei ruft, dann sicher selbst gut gebrauchen. Worauf ich hinaus will. Die Literatur eines Landes oder, sagen wir, einer Sprache korrespondiert immer mit der jeweiligen Auffassungsgabe und dem jeweiligen Geisteszustand ihrer Kritik. Ich bewundere es, wenn diese Kritik, wo angebracht, von brillanter Schärfe ist. Man muss dafür keine Ausbildung bei der Fremdenlegion hinter sich haben, im Gegenteil. Aber es hilft, wenn eine gewisse Feinheit der Bildung zur Verfügung steht. Und es wäre gut, wenn man auf den Vogel zielt, den man abschießen will, und sich nicht nur am Krach des eigenen Gewehrs ergötzt. Ein gutes Beispiel für mich ist Friedrich Gundolf, der Freund Stefan Georges, der zu in der Tat schonungslosen Urteilen in der Lage war. Lektürebeispiel: seine beiden Bände über die Romantik. Aber dieser eindrucksvolle Mann weist sich ständig aus durch fundierte Kenntnis, Sachbezug, Respekt vor der Kunst und in sich schlüssigem Urteil. Eben dieses halte ich für das Mindeste, was man von der Kritik erwarten dürfen muss, dass der Kritiker zu erkennen gibt, auf welcher Grundlage er urteilt, und dass er, wenn er für die FAZ schreibt, das nicht im Stil der Lach- und Schießgesellschaft betreibt. Es ist schon schlimm genug, in einem geistig verwirrten Land für ein geistig verwirrtes Volk Gedichte zu schreiben, ohne den Typus des ausgesprochenen Lyrik-Blödels verkörpern zu wollen. Wenn dann aber auch noch eine Kritik ins Kraut schießt, die in nervtötender Unhergeleitetheit ihr eigenes Feuerwerk abbrennt, weil man damit die Menge und vor allem die heimlichen Feinde der Kultur belustigt und an den Tisch bringt, wird es ärgerlich. Die Wurzeln entgleisender Kritik sind natürlich, wie ich schon oben ausgeführt habe, struktureller Natur. Man kann sowieso kaum noch irgendwo davon existieren. Man muss auffallen, und das erreicht man gewiss nicht durch Subtilität. Aber überall, außer bei der Literatur, muss man eine Ahnung haben, worüber man schreibt. Wenn man ein Musikwerk Händels bespricht, genügt es auch nicht, dass man lesen und schreiben kann und gern ins Kino geht. Intelligenz allein genügt nicht für ein Urteil auf einem Gebiet, auf dem man keine Koordinaten und keine Kennerschaft besitzt. Das geht nach meinem Dafürhalten so weit, dass man selbst als Autor nicht von Haus aus befähigt ist, über Gedichte zu urteilen, wie tausendfach und seit Jahrtausenden belegt ist. Ein schlagendes Beispiel liefert der sonst sehr auf Intellekt und Bildung bedachte und überwiegend auch in der Tat eindrucksvoll schreibende Martin Mosebach mit seiner Eloge auf seinen Verlagskollegen Czernin in »staubgefäße«. Dieses Vorwort ist ein Dokument absoluter Verpeiltheit und im Grunde genommen ein Muster-Fallbeispiel für den Analytiker, der darin mit Leichtigkeit den grammatikalischen Versündigungsphantasien des ehemaligen Strebers und zu gebremstem Mut & Überschwang Erzogenen nachgehen könnte. Ich will hier bei Gott Kilb und Mosebach nicht in einen Topf werfen, obwohl ich den Begriff »staatstragend« bei Mosebach eventuell sogar wagen würde, selbst wenn ich ihn auch da für wenig sinnvoll hielte, ich will nur zu bedenken geben, dass dem Gedicht sowohl vonseiten des Vorschlaghammers als auch vonseiten der Pinzette und der Perücke Gefahr droht. Die wenigen Dichter, die im durchkapitalisierten und zugrunde kommunizierten Westen noch einigermaßen durchdrungen vom poetischen Eros in Erscheinung treten, sind sich in ihrem unwilligen Blick auf unsere Lebensumstände ziemlich einig, gerade auch im Eingedenken der potenziellen Einzigartigkeit von Dichtung, wie man erfrischend in dem wunderbaren Buch »Leaving the Atocha Station« des eben auch als Dichter wirklich besonderen Ben Lerner lesen kann. Dort wird unnachahmlich erzählt, wie wir, die unentwegt Veräppelten, uns fühlen, wenn wir mit denen konfrontiert sind, die mit ihren Meinungen auf uns lauern. Besonders, wenn wir unglücklicherweise nicht zu jenen Künstlern gehören, die vor lauter Wimpergeklimper und Selbstvernarrtheit nur noch Stipendienanträge verfassen, netzwerken und von keiner Bühne, auf der sie einmal Fuß gefasst haben, wieder herunter zu kriegen sind. Also nicht aus den Legebatterien kommen, sondern aus den letzten, durchaus auch urbanen Biotopen. Zwei Phänomene habe ich beschrieben, welche die Zukunft der Literatur immer mehr einschränken dürften. Das Versiegen des Inneren Monologs und die Kürzung der Kritik auf die Plakativität eines Weinflaschenetiketts. Ein drittes, die Rolle der Buchmärkte, habe ich ausführlich in meiner äußerst braven und staatstragenden Kranichsteiner Rede thematisiert. Entsubjektivierung und Utopieverlust lassen sich ohne theoretische Ausführlichkeit kaum darstellen, gehören aber unbedingt in diesen Zusammenhang. Der zunehmende Vampirismus jugendlicher Künstler kommt hinzu, ist aber vom »unabhängigen« Diskurs noch so gut wie überhaupt nicht erfasst. Die Trustfizierung der Eventindustrie und die Erdrückung der »Nationalliteraturen« durch anglophone literarische Einwegware wirken nach Kräften mit. Die führende Lektorin eines großen Verlages schrieb mir kürzlich: Alle hätten sich auf der letzten Frankfurter Buchmesse »wie die Wahnsinnigen die Hacken abgelaufen«, um irgendetwas Englisches einzukaufen, aus dem sie, koste es, was es wolle, einen Bestseller hätten machen können, aber es gab einfach nichts. Auch dies wieder eine von den Akteuren selbst zur Aussage gebrachte und nicht als Urteil über sie gefällte Information, die einen echt das Gruseln lehren könnte. Schade, dass sich in Australien, Kanada und dem Mittleren Westen gerade mal wieder keiner aufstöbern lässt, den man mit James Joyce oder Jane Austen vergleichen kann. Eine besonders interessante Rolle spielt in diesem Zusammenhang die zunehmende Diffamierung des Kulturpessimismus. Dabei sind die, die ihn anprangern, meist der lebende Beweis für seine Notwendigkeit. Das Motiv nährt sich aus der alten Weisheit, den Überbringer der schlechten Nachricht zu liquidieren. Hegel hat in der »Phänomenologie«, dort wo er seine These vom »Ende der Kunst« entwickelt, sinngemäß geschrieben, »… das soll nicht heißen, dass es nicht weiterhin etwas gibt, was unter dem gleichen Namen weitergeht«. Ich finde es ziemlich amüsant, wenn man im Kunstdiskurs, der bestimmt zum Verwegensten gehört, was je den menschlichen Verstand in schriftlicher Form verlassen hat, sich nach wie vor mit Pro und Kontra die Köpfe einrennt. Das Ergebnis dieser Dispute könnte als Verlockung für Kinder im Tante-Emma-Laden nicht mit einer Scheibe Gelbwurst konkurrieren. Es ist keiner darunter, der dem hegelschen Verstand auch nur im Entferntesten das Wasser reichen könnte, aber man hängt sich das ganze Denkgeschmeide wie ein paar scheppernde Blechbüchsen an den Auspuff und ab geht's!
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Gerhard Falkner
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