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Marica Bodrožić
Im Gespräch mit Ewart Reder
So klein in der Welt und so groß im Geist
Gespräch Literatur und Glaube |
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Marica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über und lebt heute als Schriftstellerin in Berlin. Sie schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem Förderpreis für Literatur der Akademie der Künste Berlin, dem Kulturpreis Deutsche Sprache, dem Preis der LiteraTour Nord, dem Kranichsteiner Literaturpreis und dem Literaturpreis der Europäischen Union. Zuletzt erhielt sie für den Band Mein weißer Frieden (Luchterhand 2014), den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Ewart Reder: Ihr Buch Mein weißer Frieden, das vom Trauma des Jugoslawienkriegs handelt, spricht eindringlich von den Sternen, von Flüssen, vom Meer. Lebenskonstanten verbinden Menschen, die sich in ihren Köpfen für Todfeinde halten. Um die Verbundenheit zu erfahren, muss ein Mensch sich dem eigenen Inneren stellen. Die Reise nach innen ist die Reise zum anderen. Erzählen Sie bitte – wie sind Sie darauf gekommen, solche verborgenen Zusammenhänge anzunehmen?
Marica Bodrožić: Für mich sind diese Zusammen hänge in einem erzählerischen Raum verortet, ich kann und will sie auch nicht künstlich trennen – denn nur Menschen, die sich von ihrem Lebenszusammenhang abkapseln (& die Sterne, das Meer, die Flüsse sind ja auch Zuarbeiter unseres Daseins, Feuer und Anker unserer Imagination), können auch ihr Gegenüber vergessen, es mental auslöschen und es letzten Endes auch physisch eliminieren, es ohne Rückgriff auf irgendeine Ethik töten. Romain Gary schreibt einmal, er glaube nicht, dass es eine des Menschen würdige Ethik gibt, die etwas anderes als eine Ästhetik des Lebens ist. Davon bin ich auch überzeugt.
E. Reder: Ethische Fragen sind soziale Fragen. Entsprechend geht es in Ihrem Buch außer um Individuen um Staaten, darunter den Staat ihrer Kindheit, das sozialistische Jugoslawien. Obwohl dessen multinationaler Ansatz und auch das gemeinschaftliche Ideal einige warme Worte von Ihnen bekommen, ziehen Sie eine klare Grenzlinie für das, was Sie Staaten und allgemein Kollektiven an ethischer Werterhaltung oder gar -schöpfung zutrauen. »Die einzige Religion, die ich habe, ist mein Herz«, heißt es in einem Ihrer Gedichte (über dem erzählerischen und essayistischen Werk gern übersehen – sehr zu Unrecht!). Das Individuum ist der einzige Ort im Universum, an dem das Universum sich interpretiert. An diesen Ort müssen die Ideen, die Götter reisen, als an die kosmische Wasserstelle, die ihr Leben erhält. Ansonsten droht ihnen ein Dasein, wie es Flaubert im Heiligen Antonius beschreibt: als Gespensterzug jener Millionen toter Götter, die die Kulturgeschichte so hilflos zurückgelassen hat wie das Geröll ihrer unerklärten Relikte. Da ist also eine fundamentale Grenze: zwischen dem Einzelnen und seinem Verband.
M. Bodrožić: Die Traumata erzählen auch von einer im Inneren der Leute eingepferchten Freiheit, einer Art gefangengenommenen Liebe, die sich in Hass und Aggression verkehrt und immer gegen einen Anderen wendet. Nur wer im eigenen Inneren zum Forscher wird, wird sich einigermaßen von den Verstrickungen im Außen befreien können. Es gibt kein Kollektiv, das die menschliche Freiheit stützt, auch das der Demokratie nicht (denken wir nur an die Kontrollwut und die Überwachung durch die NSA); am Ende ist jedes Kollektiv an seinem eigenen Erhalt interessiert, es will System sein und Macht ausüben, und es verlangt immer nach Gehorsam, der Einzelne soll sich unterordnen. Die Jugoslawienkriege sind darüberhinaus aber auch einem patriarchalen Muster des Sich-Fügens und Rechthabens geschuldet. Junge Männer wurden schon immer und werden immer noch überall geopfert, in der Regel, ohne es selbst überhaupt zu merken. Das ist übrigens möglich, weil Mütter Helden in ihnen sehen und keine autonomen Wesen mit Bedürfnissen, Helden haben de facto kein eigenes Leben, sie sollen ja auch nur eine Funktion im leeren Leben der Mütter erfüllen, die sich selbst aufgeben und u.a. dadurch patriarchale Strukturen stützen. Das ist mir in acht Jahren Recherche immer deutlicher geworden und ist für jeden, der sich etwas genauer damit beschäftigt, offen einsehbar. Es zu benennen, hat mich dennoch viel Mut gekostet und am Ende auch den sozialen Rauswurf beispielsweise aus meinem Dorf gebracht: Die Menschen dort empfinden meine Fragen nach Verantwortung und Aufarbeitung der Vergangenheit als Anmaßung; »Scham« und »Schande« sind Worte, die sie dabei ins Spiel bringen. Bezeichnenderweise auch: Vaterlandsverrat.
E. Reder: Was Sie bewiesen haben, nennt sich Glaubensmut. Im Ernst, das ist es. Damit es Ihnen nicht so peinlich ist, bekenne ich mich dazu, zu meiner Variante. Was Leuten an mir auffällt, ist nicht der christliche Glaube, den ich habe (und an sich auch bezeugen sollte). Sie merken aber, dass ich mich Sachen traue, dass mich Konsequenzen nicht abschrecken. Wer nachdenkt oder nachfragt, stellt fest: Den Unterschied macht der Glaube, oder der Zusammenhang. Schrecknisse sind kleiner, wenn sie in einer geräumigen Welt des Friedens drohen – eines machtvollen, weil jederzeit möglichen Friedens. An der Schwelle zu dieser Friedenswelt steht jeder Mensch, denke ich. Nach ihr zu »suchen«, wie Walker Percy es in Der Kinogeher ausdrückt, ist die Entscheidung eines mutigen Augenblicks: »Die Suche ist etwas, das jeder unternähme, wäre er nicht in die Alltäglichkeit seines Daseins versunken.«
M. Bodrožić: Mut hat mir gemacht, was Karl Jaspers über die »maßgebenden Menschen« Sokrates, Buddha, Konfuzius und Jesus sagt, die er als »Urbilder« bezeichnet – sie alle verbindet, dass sie Böses nicht mit Bösem vergelten wollten, denn das, so Sokrates, ist Unrecht. Was tun, wenn einem also Böses begegnet? Mich hat es interessiert zu sehen, wie dieses Unrecht im Moment des Zurückschlagens genau entsteht, was mit den Menschen passiert, die das durch Vergeltung entstehende Unrecht als ihr naturgegebenes Recht deuten und die sich gewaltvoll zur Wehr setzen, aber dies nicht als einen Akt der Rache sehen, sondern als eine ihnen zustehende Haltung, die das Opfersein ihnen ihrer inneren Gleichung gemäß »erlaubt«. Das ist eigentlich das Zentrum meiner Umkreisungen, die ich immer wieder in meinem Buch vornehme – mit vielen Fragen, ohne die Sicherheit endgültiger Antworten.
E. Reder: Mein weißer Frieden enthält, neben vielem anderen, ein herausforderndes Ethos des Leben Lernens: »Wenn wir dem berechnend Zwiespältigen in unserem Alltag zum Opfer fallen und uns nicht durch die Freundschaft und in der Selbstschau zu reiferen Menschen erziehen lassen, dann werden wir immer Kompromisse schließen, die uns von der Vitalität und damit auch vom Wandel abhalten.« Kann man tatsächlich lernen, die Welt so zu sehen, wie sie in Ihrem Buch erscheint?
M. Bodrožić: Jeder Mensch weiß im Grunde immer, warum er lügt oder sich selbst auf irgendeine Weise hintergeht. Manchmal ist das Zwiespältige so präsent, dass die meisten von uns es nicht einmal schaffen, sich über innere Ambivalenzen Rechenschaft abzulegen. Ich denke, dass es wichtig ist, zur Selbstschau vorzudringen, wenn man beispielsweise aus der Opferhaltung heraustreten und die Zusammenhänge in einem größeren Bild verorten möchte. Und je größer das Leiden eines Menschen ist, desto dringlicher ruft uns die Seele dazu auf. Den Zugang zum größeren Bild erlangt man aber nur, wenn man weiß, wo der eigene Platz ist und wie er sozusagen bestellt ist, dann erst kann man auch den Blick erweitern und mittels Empathie den anderen sehen, begreifen, dass der andere ja auch lebt, seine Rätsel und Wunden mit sich trägt, seine Angst, Not und Schönheit ihm Grenzen setzt, Räume öffnet usw. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Freundschaft, wie sie auch Hannah Arendt für sich beschreibt, uns wirklich zu einer anderen Dimension des Daseins führt – sie sagt einmal, sie habe nie in ihrem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt, sie liebe »nur« ihre Freunde, und die einzige Liebe, die sie kenne und an die sie glaube, sei die Liebe zu Personen. Für mich gibt es keine schönere Weise, das eigene Ethos zu beschreiben. Und wenn dem so ist, wenn wir also die Liebe zu Personen – zu jenen, die genauso atmen und lieben und leiden wie wir selbst – in den Vordergrund unseres Nachdenkens über Liebe stellen: Was könnte naheliegender sein als das, was wir lieben, erforschen bzw. kennen zu wollen?
E. Reder: Ein Bild dafür enthält das Titel gebende Gedicht Ihres Bands Lichtorgeln. Da trägt das Ich plötzlich das Gesicht der Naturforscherin Maria Sibylla Merian. Und was tut es? Es tritt an den Spiegel und erforscht sich selbst. Was würden wir überhaupt erkunden wollen, das nicht zugleich ein Teil von uns selbst würde? Und umgekehrt, was könnte in einer Verbindung mit uns verbleiben, ohne dass wir es gleichzeitig immer gründlicher kennen lernen, uns immer vertrauter machen wollten? Solche Beziehungen prägen auch Ihre Erzählungen in Der Windsammler. Für mich sind es Märchen insofern, als magische und symbolische Beziehungen die Dinge und Personen zu einer Welt verknüpfen. Die Patina des Zauberkästchens in der gleichnamigen Erzählung ist das, was den fremden Mann und das kleine Mädchen verbindet, solange das Kästchen für das Kind verschlossen bleibt. Am Ende ist die Verbindung aber das Wesentliche, und die miteinander verbrachte Zeit des Lernens, für die wiederum die Patina steht.
M. Bodrožić: Lernende Menschen sind nicht so stark wie andere gefährdet (viele Menschen glauben zum Beispiel, schon alles über ihr Leben zu wissen, über die Welt und die Zeit, in der sie leben – doch, was sehen sie dann im Gegenüber, im anderen Menschen?), politischen Ideologien und Forderungen von Diktaturen Folge zu leisten. Lernende Menschen stellen Fragen, sie denken sich anders, wer fragt, will niemals zuschlagen (Fragen ist schon Denken!), der Lernende will wissen, er will verstehen, er will auch in die Antworten hineinleben. Ich liebe lernende Menschen. Sie zeigen mir, dass es wirklich Hoffnung gibt, dass es in diesem Sinne berechtigt ist, an die Menschheit zu glauben – auch wenn das noch so absurd ist. Darin ist allem zum Trotz so viel Zartheit, Sanftheit und Freundlichkeit enthalten. Ich glaube auch, dass wir dieses andere Muster in der Welt brauchen, dass es auf lange Sicht (wenn wir uns im Verbund mit anderen Menschen, Zeiten und Generationen, also mit dem Ganzen denken) stärker ist als alle Waffen und Absicherungen. Denn man kann Menschen töten, die anders sind als man selbst. Aber man kann dieses andere Muster nicht aus der Luft schaffen, man kann es nicht auslöschen. Das ist die gleiche Kraft, aus der heraus Gedichte wirksam sind. Man kann ein Gedicht nicht ermorden. Es lebt in einer anderen Sphäre. Es ist so klein in der Welt und so groß im Geist. Es hat eine andere, überpersonale Zukunft. Sie wird uns alle überleben und einmal, vielleicht, wenn es darauf ankommt, dem Kommenden zur Verfügung stehen.
E. Reder: In Mein weißer Frieden beschreiben Sie eine Naturgläubigkeit, die Sie als Kind hatten. Für die erwachsene Frau scheint dieser Glaube sich zu bestätigen, fast auszuzahlen in Form von Selbst-Vertrautheit, einer unbeirrten Friedensfähigkeit. Dann treten in dem Buch, neben anderen, die frühen Christen auf und bezeugen etliche Ihrer Bemerkungen – Bogumilen ebenso wie römische Märtyrer. Welche Bedeutung hat für Sie der christliche Glaube?
M. Bodrožić: Ich bin vor langer Zeit aus der Katholischen Kirche ausgetreten, religiöse Gemeinschaften interessieren mich sehr, aber ich selbst möchte nirgendwo Mitglied sein. So habe ich die Freiheit, mich auf meine eigene Weise mit allen Religionen zu beschäftigen, meiner Natur kommt ohnehin das Synkretistische entgegen. Das Heilige hat mich aber schon als Kind fasziniert, das Heilige an sich und im Alltagsleben. Die Natur spricht mit einem Kind direkt oder besser gesagt, das Kind findet sich zurecht in dieser wortlosen Sprache. Das war eigentlich in dem Sinne nie eine Gläubigkeit, eher ein Empfindungsraum, die sehr konkrete Erfahrung, dass man selbst ein Teil der Natur ist, und das war manchmal genauso ergreifend wie etwa die Geschichte von Jesu Kreuzigung in der Kirche zu hören. Darin liegt aber auch viel Unermessliches, auch Unheimliches für ein Kind, dem nie jemand etwas erklärt. Da ich ohne Eltern aufgewachsen bin, habe ich sozusagen zu mir selbst gesprochen. Wenn man nicht als Kind gebrochen, gekrümmt wird, erlangt man gleichsam automatisch Einsicht in das Ganze.
E. Reder: Davon erzählen meine Lieblingspassagen in Mein weißer Frieden. Trotzdem sind für mich die Vor-Glaubenden wichtig, paradoxer Weise ihre Erfahrungen mit dem, was man von Menschen nicht lernt. Eine Teresa von Ávila zum Beispiel, die ihren Hohelied-Kommentar mit einem fünfseitigen Lobpreis auf Bibelverse einleitet, die sie nicht versteht – eine Theopoetik des modernen Gedichts im Grunde. Oder ein Rabelais, der mir in der Interpretation des großen Literaturverstehers Michail Bachtin immer wichtiger wird: Nur eine »angstlose Welt« darf sich christlich nennen. Die Riesen und Großmäuler, die Feierbiester und Phantasieschleudern des »Gargantua« sind Menschen mit behobenem Seelenschaden.
M. Bodrožić: Beginen wie Mechthild von Magdeburg sind eine Art geistige und sprachliche Fundgrube für mich, sie war eine außergewöhnliche Frau. Auch Teresa von Ávila begleitet mich seit über zwei Jahrzehnten. Über die gelebte Nächstenliebe sagt Ávila in der für sie typischen Verschmitztheit, die für mich das authentischste Glaubenscredo aller Zeiten ist: »Ob wir Gott lieben, kann man nie wissen; die Liebe zum Nächsten erkennt man aber sehr wohl.« Glaube aber ist für mich schon als Wort untragbar, es ist so oft gebraucht und missbraucht worden, dass ich nichts damit anfangen kann. Es hat keinen Kern mehr, ist leer, die Kirchen haben alles getan, um ihn zu zerstören. Teresa hingegen hatte den frischen hellsichtigen Geist einer denkenden Frau, sie hat alle ausgetrickst, auch die Inquisition, und hat am Ende geschrieben, was sie schreiben wollte. Außerdem hatte sie eine Schwäche für Ritterromane und hat sich deshalb schwere Vorwürfe gemacht. Das Unverhältnismäßige daran ist sehr liebenswert, das Revolutionäre ihrer Arbeit ohne Beispiel und ihre Sprache ist voller Klarheit und seelischer Radikalität, das übt eine starke Anziehungskraft auf mich aus.
E. Reder: Nach Freud entstand die Zivilisation aus einer religiösen Verarbeitung des Vatermords. Julia Kristeva hat daraus die Frage abgeleitet: Ist zivilisatorischer Fortschritt und insbesondere die dazu nötige Rebellion noch möglich – ohne Religion? Was antworten Sie ihr?
M. Bodrožić: Ich glaube ganz sicher, dass der zivilisatorische Fortschritt noch möglich ist und ganz bestimmt ohne eine Religion, die zur Institution verkommen ist, sich also auf eine ideologisch konzentrierte Wahrheit, die Bürokratie, reduziert hat. Wenn die Religion in diesem Sinne beschränkend ist, verhindert sie die Öffnung zum Größeren. Eine Entwicklung aber ohne den Rückbezug auf das Heilige, in dem das Heile, also das Ganze aufgehoben ist, kann ich mir nicht vorstellen. Das Leben muss kostbar bleiben, muss sich ohne Beschränkung entwickeln können. Das gilt ja auch für die mitfühlende Vorstellungskraft, von der J. M. Coetzee einmal in seinem Text über Das Leben der Tiere sagt, für sie gebe es keine Beschränkung. Wenn etwas zu Ende geformt ist, gilt es unter uns Menschen in der Regel als erstrebenswert, es genau dabei zu belassen. Aber das Innere als Ort funktioniert ganz anders. Eine Zivilisation, die sich gegen den Einfall des Numinosen wehrt, ist nicht nur unpoetisch, sie ist auch vollkommen hilflos, es fehlen ihr die entscheidenden Koordinaten, denn poetische Zündungen bringen nicht nur Gedichte hervor, sondern auch anders denkende, anders atmende Menschen. Hugo von Hofmannsthal spricht von den »Landschaften der Seele«. Der Verstand kann ja immer helfen, aber die wesentlichen Veränderungen geschehen dennoch in unerklärlichen Momenten, aus dem Unerklärbaren kommt auch alle Poesie. Wir brauchen eine Poesie des Lebens, eine Poesie des Lichts, die uns Forscher unseres Selbst werden lassen, ganz in dem Sinne, in dem Seamus Heaney einmal sagt, damit sich die Menschen die bestmöglichen Lebensbedingungen schaffen können, sei es unerlässlich, die Vision der Wirklichkeit, die die Poesie vermittelt, transformativ werden zu lassen, sie solle mehr sein als nur ein Ausdruck der realen Gegebenheiten ihres historischen und geographischen Ortes. Vielleicht sind wir erst dann wirklich zivilisiert, wenn uns das gelingt. Jetzt aber üben wir noch, zivilisiert sind wir wohl noch nicht.
E. Reder: Frau Bodrožić, vielen Dank für Ihre Literatur und für das Gespräch.
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