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Michael Augustin
Reinhold, 49
Es lag /der Bergschnee war geschmolzen/ in der Donau glitzerndes Weiß leicht zitternd, leicht brausend das Reinhold zu fassen sich verwehrte denn Weiß meint Kälte und Wasser gütiges Ende Es lag /die Kette in Mutters Schlafzimmer gebrochen/ sein Rennrad im Dickicht der Ufer-Lianen das Reinhold schmelzen sah zu einem Bild jenes Sommers, den er genoss vor vierzig Jahren, in schwarzer Liebe an der Hand des vermeintlichen Vaters Es lag /Mutters Körper ein letztes Mal warm geworden/ seine Geburtsurkunde in Reinholds Hand die nun in Richtung Sog ihn ruderte den sein vermeintlicher Vater ihm gewiesen hatte, um vermeintlich das Schwimmen ihn zu lehren Es lag /die Flasche irrlichterte des Inhalts beraubt/ ein Liter vergorener Nadelbaumwipfel in seinem Magen und Leben den Reinhold nun spürte in Sicht und Herz als er sich näherte dem Sog urtümlichen Wassers Es lag /dem Grabstein in Zagreb entrissen/ ein Medaillon in Reinholds linker Hand das er in die Kiste seiner rechten legte zur Geburtsurkunde die er 49 Jahre nach seinem Aufleben der Mutter abgedroschen hatte kurz vor dem Sog, dem knospenden Sog
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Roland Steiner
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