Stelen
Hrsg. von Hans Thill
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Bert Papenfuß
(Stavenhagen 1956 – Berlin 2023)
»Er hält die Form, führt Treibstoff ins Innere, bis sie es selbst nicht mehr aushält und explodiert. Dieses Phänomen ist fast in jedem seiner Gedichte zu beobachten. Eine Art Atomlyrik. Es wird angereichert bis zum Knall. Herrlicher Krach!« | Jan Kuhlbrodt
Keith Waldrop
(Emporia/Kansas 1932 – Providence/Rhode Island 2023)
»Mit seinem ruhigen, präzisen Sinn für Modulation und seinem unbestechlichen Blick bleibt Waldrop eine der vitalen und notwendigen, nahezu geheimen Grössen in der amerikanischen Literatur.«
Michael Palmer
Leipziger Buchmesse 2023
27.04. – 30.04.2023 | Halle 5, c 213 |
Leipziger Messe-Frühling 2023!
Messe-Neustart nach drei Jahren! Der poetenladen lädt herzlich zum Besuch seines Messestandes (Halle 5, Stand C 213) an der Leseinsel Junge Verlage ein.
Die Besucher:innen dürfen gespannt sein auf Lesungen und Literatur-Gespräche mit neuen und bekannten Autor:innen und auf viele wunderbare Bücher. Herzlich willkommen!
- Am Mittwochabend beginnt das Leseprogramm in der Lyrikbuchhandlung u.a. mit Andra Schwarz.
- Am Donnerstag präsentiert sich der Verlag mit Autorinnen und Autoren (Thomas Böhme, Pia Birkel, Andra Schwarz) am Messestand der Sächsischen Verlagspreisträger. Abends lädt Faber & Faber Verleger und Autor Andreas Heidtmann zur Buchpremiere in die Galerie Koenitz.
- Am Freitag und Samstag folgen Lesungen mit Volker Sielaff, Andreas Altmann und ein Podiumsgespräch mit Staatsminister Dulig und Verlagen, darutner der poetenladen.
- Höhepunkt des Samstags ist die Lange Nacht der Lyrik (Teil der Bewegung) am Abend in der Hochschule für Graphik und Buchkunst.
- Am Sonntag klingt das Programm aus mit der Lyrik Happy Hour des MDR um 15 Uhr auf den Messegelände.
Links: Das Programm des poetenladen Verlags auf der Leipziger Buchmesse 2023
Kurt-Wolff-Preis-Verleihung
Gohliser Schlösschen | 18.03.2022 |

Foto: KW-Stiftung
Freitag, den 18.03.2022, um 13 Uhr
Gohliser Schlösschen, Menckestr. 23, 04155 Leipzig
Einladung zur Verleihung des Kurt-Wolff-Preises an den Poetenladen Verlag (Förderpreis) und an Antje Kunstmann (Lebenswerk) im Gohliser Schlösschen.
Bei Interesse bitte eine kurze Mail (Stichwort: Teilnahme Preisverleihung) mit Angabe der Personenzahl an den poetenladen.
Das Platzangebot ist begrenzt. Es gelten die üblichen Corona-Regeln (derzeit 2G+).
Wir freuen uns auf ein inspirierendes literarisches Event!
»Den mit 15.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Förderpreis 2022 erhält der Leipziger Verlag Poetenladen, der seit fast fünfzehn Jahren die Literatur im Netz und das Buch in Erzählungen, Romanen und Gedichten verknüpft und demonstriert, wie sich die Druckmedien im Zeitalter der Digitalisierung verjüngen lassen.«
Trauer um Marie T. Martin
* 1982 in Freiburg † 2.11.2021 ebd. |

Foto: A. Heneka
Wie trauern um Marie T. Martin, eine wunderbare, mutige und kluge Autorin, die immer und bis zuletzt ans Leben und Schreiben glaubte. Sie starb nach langer, schwerer Krankheit am 2. November 2021 in ihrer Heimatstadt Freiburg. Ihr letztes Buch Rückruf ist durch den Abschied gefärbt und zugleich ihr eindrucksvolles literarisches Vermächtnis.
Brief im April
Bekommst du noch Briefe von Toten? Ich schreibe dir
ins Jahr nach deinem Tod, was siehst du ohne Augen?
Hier wachsen Blauschote und Glimmerkraut, später
wird sich enthüllen, welche Sätze wichtig gewesen
wären. ..
(aus: Rückruf, Herbst 2020)
Münchner Reden zur Poesie
Lyrik Kabinett |
Daniela Strigl
Sinn und Sinnlichkeit: Lesen, verstehen, schwelgen
Die Münchner Rede zur Poesie ist mittlerweile beim Buchstaben V angekommen. Also nach der hauseigenen Zählung einmal durchs Alphabet bei der 22, nicht der römischen Fünf. V wie Verstehen, das nach der Rednerin Daniela Strigl vermeintlich »zur Leserpflicht wird«.
Daher V eher wie Versagensangst. »Hermeneutischer Versagensangst«. Angst davor, den Sinn nicht zu entschlüsseln, dabei steckt genau in dieser Silbe, nämlich dem »Sinn«, das Sesam für die folgende Rede, die ein beeindruckendes Beispiel von close reading, von virtuoser Gedichtauslegung ist ... (Daniel Bayerstorfer)
Weltbetrachter in Wurzen
Lesung im Schloss Hoyerswerda |

Lyrik-Anthologie
Dienstag, 06. Oktober 2020, 19:00 Uhr im Schloss Hoyerswerda.
Die vorliegende Anthologie zeigt eindrucksvoll auf, dass die Lyrikszene in diesem Land lebendig ist wie selten zuvor. Dichterinnen und Dichter haben sich in den zurückliegenden Jahren neue sprachliche und thematische Räume erschlossen.
Die beiden Herausgeber*innen trafen eine Auswahl, die einen aktuellen Überblick über die Vitalität der dichterischen Produktion gibt.
Dabei haben sie das gesamte Terrain der lyrischen Spielarten im Blick gehabt: vom narrativen zum momenthaften Gedicht, vom traditionsfortschreibenden zum sprachschöpferischen, vom schönen zum schockierenden, vom sich öffnenden zum sich abgrenzenden.
Elke Erb
Büchnerpreisträgerin |

Foto: poetenladen
Elke Erb | »Ursprüngliche Akkumulation«
Freigesetzte Intelligenz
»Elke Erb hat einen durch und durch assoziativ strukturierten Text geschrieben, in dem durch die offene Kombinatorik der fragmentarisch bleibenden Gedichtelemente eine große poetische Reibungshitze erzeugt wird.«
Beitrag aus Der gelbe Akrobat 3 (poetenladen Verlag) von Michael Braun
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Außerdem im poetenladen erschienen: Gedichte und Kommentare ►
Erzählung von Katharina Bendixen |
Katharina Bendixen | Ausgehverbot
Seit dem Tag, an dem wir unsere Stadt verloren, klingelt jede Nacht dieser Junge an meiner Tür. Seine Augen sind dunkel und seine Haare blond, und er hält mir ein Pappschild entgegen, auf dem Worte in einer fremden Sprache stehen. Bittend schaut er mich an, so lange, bis das Licht im Hausflur erlischt. Ich betrachte den Jungen durch den Spion. Nie klingelt er bei meinen Nachbarn, nur bei mir.
Doppelte Lebensführung
Neue Prosa |

Prosa-Anthologie
Hrsg. von Kathrin Jira und Jörg Schieke
»Die hier versammelten Autorinnen und Autoren vereint in erster Linie die Tatsache, dass sie das Schreiben als Arbeit betrachten. Eine Arbeit, die mit dem Leben der oder des Schreibenden besonders eng verknüpft, mit diesem aber auch oftmals schwer vereinbar ist. Schreiben muss jeden Tag neu erkämpft werden, gegen innere und äußere Widerstände. Diesen Kampf zu würdigen, ist Wunsch dieser Anthologie.«
poetin 27
Gespräch: Amadé Esperer |
Hanna Sokolov-Amichai über Jehuda Amichai
»Sie sind die Gedichte, die Sie schreiben, selbst!«
H. Sokolov-Amichai: Am nächsten Abend fand dann Celans öffentliche Lesung im überfüllten Agron Haus statt. Viele junge Leute, meist Studenten, waren erschienen, aber auch namhafte Dichter wie Gershom Sholem, Leah Goldberg und der Haartz-Herausgeber Gershom Schocken. Winkler, der wie Celan aus Czernowitz stammte, eröffnete die Lesung, und Amichai gab eine Einführung in Celans lyrische Sprache, bevor Celan dann seine Gedichte las.
Gedichtkommentar von Michael Buselmeier
Der gelbe Akrobat |
Brigitte Oleschinski | wie die Wörter auftauen Gefrierbrand, Kaninchensprache
Das Vertrauen in die große abendländische Poesie und die Hoffnung auf die rettende Kraft der Wörter sind uns schon seit längerem verloren gegangen. Es fehle den Poeten unserer Zeit, so liest man öfter, das Selbstbewusstsein Rilkes und Hofmannsthals und erst recht der Bezug zu einer vorrationalen Poesie, zu magischem Denken und dunklem Geheimnis.
Franz Josef Czernin | dunkel ortlos, hergezogen,
Gedichtkommentar von Michael Braun (Folge 101) ►
Aleš Šteger
Im Gespräch mit Ewart Reder |
Literatur und Reisen (poet 26)
Nomadischer Unort
Aleš Šteger: Neulich haben sie mich in China ausgelacht in dem Sinne: Ihr typischen Mitteleuropäer mit eurem Traum von der Wichtigkeit des Individuums. Natürlich versucht man, hofft man mit dem Schreiben dagegenzuhalten, gegen Auslöschung, gegen ein zynisches amorphes Denken der Massen.
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poetin nr. 26 ►
Foto: Tania Victoria / Secretaría de Cultura CDMX, Aleš Šteger, CC BY 2.0 (Ausschnitt)
Eltern sein? Autor*in sein?
Lesung |
Die poetin bei niemerlang
Aus der Sonderausgabe der Lesereihe niemerlang diskutieren Nancy Hünger, Kerstin Preiwuß und Ron Winkler mit Carolin Callies und Sibylla Vričić Hausmann über das Thema und lesen aus ihren beeindruckenden Beiträgen zur 25. Ausgabe der Leipziger Literaturzeitschrift. – Was haben Schreiben und Kinderkriegen gemein? Was für Effekte hat das Elternsein auf das Schreiben? Welche Rolle spielt das Geschlecht der/des Schreibenden?
Zum 100. Todestag von Eduard von Keyserling
Von Susanne Stephan |
In seinem Nachwort zur neuen Manesse-Ausgabe von Eduard von Keyserlings Erzählungen stellt sich Florian Illies vor, dass man in diese Prosa hineinspringt wie in einen sonnigen See im Spätsommer: sich mit offenen Sinnen treiben lässt durch mal warme, mal kühle Partien.
So ähnlich ist es mir mit Keyserling im zurückliegenden Endlos-Ausnahme-Sommer ergangen, als ich in der kleinen Stipendiatenwohnung des Heinrich Heine-Hauses in Lüneburg wohnen durfte, von der man über eine Hintertreppe in die Etage des Vorderhauses gelangt, auf der die Eltern Heines einige Jahre gelebt haben und heute das Literaturbüro Lüneburg residiert und zu Lesungen lädt.
Andreas Maier | Die Universität
Rezension von D. Jacobsen |
Mit Die Universität zieht Andreas Maier einen weiteren Kreis um das Ich seiner auf elf Bände angelegten Romanreihe
Ortsumgehung heißt das Projekt, das Andreas Maier seit 2009 verfolgt. Nach vier Romanen, die den Ruf des im hessischen Bad Nauheim Geborenen begründeten, tragen die bisher sechs Bände dieses auf insgesamt elf Teile angelegten Großunternehmens zwar ebenfalls die Genrebezeichnung „Roman“ im Titel, konfrontieren den Leser aber mit so viel nachprüfbarer Lebenswirklichkeit, dass man eigentlich von einer entfiktionalisierten Fiktion sprechen müsste, wenn das nicht einen Widerspruch in sich darstellen würde.
Zeitschriftenlese
Michael Buselmeier |
März 2018 (Letzte Ausgabe) | Michael Buselmeier
allmende, poetin, Tumult, Sinn und Form
Dies ist vermutlich meine letzte Zeitschriftenlese. Vierzig Jahre lang habe ich die Sendung, anfangs im Wechsel mit Stephan Reinhardt, später mit Michael Braun, für das Literaturprogramm des Saarländischen Rundfunks gemacht, zuerst von Arnfrid Astel, dann von Ralph Schock gefördert. Um 1978 war die Stellung der literarischen und kulturpolitischen Blätter noch eine ganz andere als heute ....
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Zeitschriftenlese | Februar 2018 | Michael Braun ►
Michael Opitz | Wolfgang Hilbig
Eine Biographie |
Rezension von Michael Buselmeier
Michael Opitz' Biographie des Dichters Wolfgang Hilbig
Der Berliner Literaturwissenschaftler Michael Opitz hat die erste große Biographie des in vieler Hinsicht rätselhaften Dichters Wolfgang Hilbig vorgelegt, zehn Jahre nach dessen Tod – im Ganzen ein souverän und kenntnisreich geschriebenes Buch aus der Perspektive eines in der DDR aufgewachsenen Forschers; ein im Westen Sozialisierter hätte vermutlich andere Akzente gesetzt. Opitz hat dafür die 46 Archivkästen des Nachlasses und die Hilbig-Sammlung der Berliner Akademie der Künste durchforstet, zahlreiche bislang unveröffentlichte Manuskripte und Briefe ausgewertet.
Zischender Zustand · Mayröcker Time
von Theo Breuer
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Ja, ich fühle mich nur am Leben, wenn ich schreibe. Seit ich 15 bin, explodiert es jeden Tag in mir. Mein Kopf ist so voll, und alles muss raus, ich kann nicht anders. So oder ähnlich hat Friederike Mayröcker sich immer wieder in Unterhaltungen mit Freunden, Kollegen, Redakteuren und anderen Zeitgenossen geäußert. Das per se nicht anzuzweifelnde Statement wird zusätzlich ›beglaubigt‹ durch das Füllhorn publizierter Bücher ...
Mascha Dabić | Reibungsverluste
Rezension von Christian L. Müller |
Die Dolmetscherin als Alchemistin der Sprache
Was genau passiert beim Dolmetschen? Mascha Dabić gibt in ihrem Debütroman kluge Antworten.
Die perfekte Dolmetscherin wäre wohl eine stets ausgeglichene Person mit einer angenehm neutralen Stimme, ein Wesen möglichst ohne eigene Gefühle und Gedanken, das ruhig in seiner Ecke sitzt und nichts anderes tut, als Sätze von der einen Sprache in die andere zu bringen. Ein Wesen selbstredend auch ohne Zweifel am eigenen Können, an den eigenen Kenntnissen über Vokabeln, Grammatik, Satzbau.
Elke Erbs poetics
Folge 37 |
Elke Erb |
poetics 37 |
Ruth Wolf-Rehfeldt (geb. 1932)
Mühsam
wachsen
werdende Strukturen
Ein Spruch wird das werden,
aber er übertrifft die Leistung eines Spruchs ...
Luftfracht
griechisch-deutscher Lyriktransfer |
Luftfracht: griechisch-deutscher Lyriktransfer |
καταχώρηση από: Σπύρος Αραβανής |
Jan Kuhlbrodt und Jorgos Kartakis (Hrsg.)
Manolis Anagnostakis (1925–2005) wurde in Thessaloniki geboren, studierte Medizin in Wien und arbeitete als Facharzt für Radiologie in Thessaloniki. 1978 zog er nach Athen. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten in der griechischen Studentenbewegung wurde er von 1948 bis 1951 inhaftiert und im Jahr 1949 durch eine provisorisches Gericht zum Tode verurteilt. ...
26 Nikos Erinakis | 27 Tassos Livaditis | 28 Antonis Fostieris | 29 Manolis Anagnostakis
Pitangas
Literatur aus Angola |
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Herausgegeben von Ineke Phaf-Rheinberger
Einleitung ►
Roderick Nehone wurde 1965 in Luanda geboren und ging zum Studium nach Las Villas in Kuba, wo er anfing zu schreiben. ... Sein letztes Buch O Catador de bufunfa (Hinter der Kohle her, 2011) ist eine Satire über die allenthalben um sich greifende Bürokratie ....