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AlfonzDer ComicreporterReport aus der Comicwelt Kurzkritik
Bekanntlich ist ja die Graphic Novel daran schuld, dass sich immer mehr Literaturleser für die Form des Comics interessieren. Als Vermittlerin zwischen Literatur und Bildgeschichte macht sie auch in Deutschland seit einigen Jahren einen guten Job. Hat man sich jedoch einmal auf den Trip ins Paralleluniversum Comic eingelassen, könnte man dies auch schnell wieder bereuen. Viel zu orientierungslos schwebt man als Neuling durch den Raum. Um den Comic-Interessierten und vor allem denen, die es noch werden wollen, sowohl etwas mehr Überblick, als auch Hintergrundwissen zu vermitteln, gibt es seit Juni dieses Jahres das Magazin „Alfonz – Der Comicreporter“. Herausgegeben wird „Alfonz“ von Volker Hamann und Matthias Hofmann im Hamburger Comicfachverlag Edition Alfons. Die erste Ausgabe umfasst 82 Seiten und bietet dem Leser zahlreiche News, Berichte, Artikel und Interviews. Dabei wird versucht ein möglichst breites Spektrum der Comicszene abzubilden vom klassischen Strip über die Graphic Novel bis hin zum Manga. Allerdings geht es dabei weniger um eine lehrerhafte Erklärung der Genres, als vielmehr um die Vermittlung der Werke über ihre Macher. So findet man in der ersten Printausgabe von „Alfonz“ Auskünfte verschiedener Zeichner über den Verbleib ihrer Originale nach Fertigstellung eines Heftes bzw. Buches. Außerdem wartet die Titelstory mit einem ausführlichen Portrait der in Öl gemalten Fantasy-Reihe „El Mercenario“ auf, die in diesem Jahr neu aufgelegt wurde. Ihr Schöpfer, der Spanier Vincente Segrelles, begann sein zeichnerisches Schaffen übrigens in der skizzenhaften Illustration der Klassiker „Don Quijote“ und „Lazarillo de Tormes“. Das Magazin „Alfonz“ sei all jenen empfohlen, die sich hintergründig mit der großen, weiten und vor allem bunten Welt der Comics beschäftigen möchten, ohne dabei von Cosplayern auf Messen an Infoständen verdrängt zu werden. Auch wenn das manchmal allzu kindlich geratene Layout vielleicht nicht auf den ersten Blick anspricht, ein Durchblättern und Reinlesen lohnt sich allemal. Denn was den Machern von „Alfonz“ schon im Editorial anzumerken ist: sie sind mit jeder Menge Herzblut bei der Sache. Und das schlägt sich folgerichtig in Qualität und Stil, vor allem in den von den Herausgebern verfassten Artikeln nieder. Wer trotzdem erst mal nur schnuppern möchte, kann dies gern auf www.alfonz.de tun. Hier gibt es zwei digitale „Nullnummern“ zum kostenlosen Download.
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Mario Osterland
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