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Jan Kuhlbrodt
VENUSBERG Stötzer klagte über schmerzende Füße, ich aber ging beschwingt von dem Gedanken, dass ich es war, der diesen Platz entdeckt hatte, mit federnden Schritten voran. Wir liefen querfeld nach Norden zum Venusberg. Komm schon Stötzer, rief ich, es lohnt sich, und hörte in meinem Rücken ungläubiges Schnaufen. Ich hatte nicht gedacht, dass es ihm, der sich derart flink durch die Straßen bewegte, so schwer fiel, außerhalb der Stadt zu marschieren. Er tastete sich vorwärts, unbeholfen, als befände er sich in einem Raum, der nicht für ihn geschaffen war, ja in dem ihm sogar Feindschaft entgegenschlug. Dennoch war ich davon überzeugt, dass ihn der Anblick des Ortes, zu dem ich ihn führte, entschädigen würde für all die Mühsal. Allein die Parkplätze dort waren nach einer seltsamen Logik angelegt und die Wendeschleifen würden ihn, wenn nicht erfreuen, so doch anregen können. Auf dem kleinen Weg, der die fertigen Häuser von den im Bau befindlichen trennte, kam ich zum Stehen. Hier war das, woran ich dachte, am besten zu sehen. Die halbfertige Siedlung schottete sich jetzt schon derart gegen die Gegend ab, dass sie ein Überall in den Bausand buchstabierte. Und nach ihrer Erfüllung würde sie wie eine Schnecke in ihrem Gehäuse verschwinden, wie in sich selbst. Schnell er, Stötzer, rief ich, und drehte mich um. Aus:Stötzers Lied. Verlagshaus J. Frank 2013
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Jan Kuhlbrodt
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