14. OPEN MIKE
A n j a K a m p m a n n, A u t o r i n
Immer noch Samstag Abend, immer noch wird der erste Lesetag ausgewertet. Als zweite am morgigen Sonntag liest Anja Kampmann den Text
Achtunddreißig Nanga Parbat. Im letzten Jahr gelangte sie mit Lyrik auf den zweiten Platz beim sechsten Debütpreis des Poetenladens.
Katharina Bendixen: Wie geht es dir?
Anja Kampmann: Mir geht es gut. Heute war es ein bisschen komisch, bei der Eröffnung, als gesagt wurde, wie viele sich wieder beworben haben, und man selbst ist hier, aber mittlerweile kommt es mir wieder wie ein ganz normaler Geschichtenwettbewerb vor. Eine schöne Atmosphäre, sehr wohlwollend.
K. Bendixen: An welcher Stelle liest du und bist du zufrieden mit deiner Leseposition?
A. Kampmann: Ich werde morgen als zweite lesen, und das finde ich schön, weil dann die Leute noch ein bisschen frisch sein. Ich hatte sowieso Lust, morgen zu lesen.
K. Bendixen: Was hast du gedacht, als in deinem Briefkasten der Brief lag, dass du Teilnehmerin beim Open Mike bist?
A. Kampmann: Ich war überrascht, weil ich nicht mehr daran gedacht habe. Es war schon so lange her, so weit außerhalb meines Bewusstseins, danach ist schon wieder so viel passiert, dass es eher eine gute Überraschung war. Ich habe es auch gar nicht durch den Brief erfahren, sondern durch eine Freundin, die es im Internet gefunden hatte, und deswegen war es wirklich eine Überraschung.
K. Bendixen: Nach welchen Kriterien hast du den Text ausgewählt, den du eingesendet hast und heute lesen wirst? Ist das ein Text, der bereits in einem Seminar abgesegnet wurde?
A. Kampmann: Nein. Ich habe den später mal besprochen, aber da war der schon lange weggeschickt. Zu dem Zeitpunkt, wo ich den verschickt habe, war der Text einfach neu und das Beste, was ich gerade hatte.
K. Bendixen: Was erwartest du vom Open Mike?
A. Kampmann: Dass ich das klar vorlesen kann, so dass man es versteht. Mehr nicht. Letzten Endes geht es dann Text gegen Text. Da geht es darum, wie stark die anderen sind. Deswegen kann ich mich jetzt auch nicht heiß machen oder mir irgendwas wünschen. Davon wird es ja nicht besser.
K. Bendixen: Hast du schon einen Favoriten?
A. Kampmann: Ich habe in das Buch noch nicht reingelesen, sondern bis jetzt einfach nur zugehört. Ich mochte ganz gerne den Text
Am Heckerdamm, der nur aus einem Satz besteht, den fand ich vom Rhythmus her sehr spannend.
