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Lucas Cejpek – Dichte Zugfolge
Edition Korrespondenzen 2006
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Amber Rusalka Reh 09.02.2007 |
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Der Kosmos unter Tage
Als passionierte U-Bahn-Fahrerin habe ich die Welt des Massentransports unter Tage schon immer für ein poetisches Phänomen gehalten. Ein spezielleres, reizvolleres Phänomen als die Welt der PKW ist sie allemal. Auch wenn ich mich in der U-Bahn anonym fühlen, ist ihre Welt doch begrenzt und dadurch gewissermaßen intim: Ich finde sie mit Sicherheit immer unten, künstlich beleuchtet, zeitlich getaktet – in fast allen ernstzunehmenden Städten dieser Welt.
Diesem eigenen Universum widmet sich Lucas Cejpek in seinem 2006 erschienenen Buch Dichte Zugfolge.
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Artur Klinaŭ – Minsk. Sonnenstadt der Träume
edition suhrkamp 2006
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Thomas Weiler 01.02.2007 |
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Schlaflos an blutigen Ufern
Sonnenstadt der Träume also. Minsk. Das scheint nicht recht zusammenzugehen. Der letzte Diktator Europas residiert in der Sonnenstadt der Träume?
Es ist Artur Klinaŭ hoch anzurechnen, dass er über sämtliche 55 Kapitel und 172 Seiten seines in der edition suhrkamp gerade erschienenen Textes Präsident Aljaksandr Lukašenka nicht einmal erwähnt. Nur im Epilog hat ER einen Kurzauftritt, in der Uniform des Generalissimus, in der Einsamkeit seiner beginnenden dritten Amtszeit.
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Holm Friebe, Sascha Lobo – Wir nennen es Arbeit
Sachbuch | Heyne 2006
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Simone Unger 25.01.2007 |
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Mit Netz und digitalem Boden Wie sich der Kreativ-Betrieb im Web 2.0 neu erfinden will
Arbeit macht arm. Prekariat, neue Unterschicht und Generation Praktikum – die Schlagwörter der postmodernen Arbeitsgesellschaft simulieren Notstand auf allen Etagen. Im Kulturbetrieb gehört die Existenzangst längst zum Programm.Was bislang fehlte, war ein positiver Begriff für all die Freelancer, Künstler und kreativen Unternehmer, die den Traum vom festen Job gegen ein selbstbestimmtes Leben mit Hilfe des Internets eingetauscht haben.
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Hallgrímur Helgason – Rokland
Roman | Klett-Cotta 2006
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Katharina Bendixen 20.01.2007 |
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Werft die Fernseher aus dem Fenster!
Rokland ist nicht etwa ein isländisches Dorf oder eine nordische Landschaft, sondern das Haus, in dem ein Isländer namens Böddi lebt. Nach diesem Haus ist der Roman benannt, und Titel und Cover signalisieren bereits: Hier wird gerockt, hier geht es zur Sache. Der Klappentext lässt das Buch umso interessanter erscheinen: Ein Kampf gegen die Allgegenwart des Fernsehens, gegen Coca Cola und die allgemeine Verflachung und Verblödung wird versprochen.
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Rainer Schmitz – Was geschah mit Schillers Schädel?
Sachbuch | Eichborn 2006
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Katrin Merten 02.01.2007 |
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Alles, was Sie über Literatur nicht wissen
Knapp 4000 „Mitwirkende und Zaungäste des großen Welt-Theaters der Literatur“ umfasst das Namensregister – von Jeppe Aakjaer bis Ulrich Zwingli. Wer Herr Aakjaer war? Kann man nachschlagen: Spalte 1014, aufgeführt unter „Paare, schreibende“ als Partner von Marie Bregendahl. Wer Frau Bregendahl war? Kann man nachschlagen.
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Tim Parks – Stille
Roman | Antje Kunstmann 2006
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Katharina Bendixen 30.12.2006 |
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Die Allmacht der Medien und Menschen
Was für ein Glück, kurz vor Jahresende unverhofft auf einen der besten Romane des Jahres zu treffen, noch dazu, wenn er im winterlichen Südtirol spielt und ein wenig Schnee in die trübe deutsche Kälte bringt! Stille heißt das Meisterwerk des britischen Autors Tim Parks, und ein weiteres Mal beschäftigt sich Parks mit seinen Themen Politik, Familie und Liebe. In seiner Konzentration auf einen Protagonisten erinnert Stille ein wenig an Die Arbeit der Nacht von Thomas Glavinic, in seinem Sujet, der Flucht vor der Zivilisation, an Pferde stehlen von Per Petterson.
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Daniela Danz – Türmer
Roman | Wallstein 2006
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Katrin Merten 26.12.2006 |
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Hier zähle ich zu den Vögeln
264 Treppenstufen über der Stadt zu leben, macht mehr aus, als die 35 Meter messbaren Abstand. Es verändert den Alltag, den Blick auf die Welt, die Wirklichkeit.
Nach mehreren Auszeichnungen für ihre Lyrik und zwei Büchern legt die in Eisenach geborene und in Halle lebende Autorin Daniela Danz in diesem Jahr ihr Romandebüt vor. Türmer umfasst zwei in ihrer Handlung unverbundene Geschichten. Zwei Männer leben eine Zeitlang auf einem Turm, Jan Facher zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, Michael Thurner an dessen Ende, im Jahr 2000.
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Klaus Modick – Bestseller
Roman | Eichborn 2006
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Katharina Bendixen 23.12.2006 |
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Wie schreibt man einen Bestseller?
Lukas Domcik ist ein mittelmäßig erfolgreicher Schriftsteller und ärgert sich über ignorante Leser und seinen Lektor Scholz, der jeden Stoff darauf prüft, was Hollywood dazu sagen würde: „Er war, mit einem Wort, vom Lektor zum Produktmanager geworden, der seine Verlagsbilanzen mit spitzerem Bleistift studierte als die Manuskripte seiner 'Lieben'.“ Scholz veröffentlicht keine Bücher mehr, sondern "realisiert Projekte" und rät seinem Autor dazu, einmal etwas Opulenteres zu schreiben, einen historischen Roman oder Dokufiktion am besten aus der Nazizeit.
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Kritik 45
Kritiken zu Gedichten, Romanen und Erzählungen
Ich habe ja damals wirklich unmittelbar nach dem Tod Ernst Jandls an diesem Requiem zu schreiben begonnen, ich musste es tun, ich hatte ja sonst nichts mehr, überhaupt nichts mehr, alles war ja verlorengegangen, also fing ich wie verrückt zu schreiben an, das Schreiben als einziges Überlebensmittel
Friederike Mayröcker im poet-Gespräch
Ich sehe mich nicht in erster Linie als Autor oder Schriftsteller. Diese Bezeichnung ist mir fremd. Ich habe etwas ge�schrie�ben, und das ist publiziert worden, aber dieses umfassende Gefühl, dass ich Schriftsteller sei, fehlt mir. Wenn man schreibt, dann wird man eben so bezeichnet, doch es bedeutet wenig.
Christoph Wilhelm Aigner im poet-Gespräch
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