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Jörg Bernig – wüten gegen die stunden
Gedichte | Mitteldeutscher Verlag 2009
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Michael Wüstefeld 16.02.2009 |
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Schattenrißzeit
Vor über 30 Jahren war der Hallenser Mitteldeutsche Verlag ein Refugium für etliche Protagonisten einer DDR-Lyrikwelle. Dort probierte Volker Braun den aufrechten Gang, gab es „Eisenzeit“ von Karl Mickel, debütierte der Straßenbahn-Ingenieur Joochen Laabs und lag der „lyrische Luftikus“ Thomas Rosenlöcher im Kleinzschachwitzer Garten.
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Michael Stavarič – Böse Spiele
Roman | C.H. Beck 2009
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Walter F. Schmid 14.02.2009 |
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Eine Waffe sei die schönste und schärfste Braut
„Die kleinste terroristische Einheit ist die Familie“, meint John von Düffel. Lächerlich, denkt sich Michael Stavarič und hält mit Legionen der Geschlechter und mit Heerscharen von Bindungslosen dagegen. Ein Mann, das Ich, hat eine Liebschaft. Die Liebschaft hat einen Mann. Die Liebschaft hetzt, der Ich-Erzähler solle ihren Mann ermorden.
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Norbert Gstrein – Die Winter im Süden
Roman | Hanser 2008
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Daniel Kindslehner 14.02.2009 |
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Einstimmung auf den Winterschlaf
Eine besondere Geschichte innerhalb eines allgemeinen, historisch gesicherten Rahmens zu zeichnen, birgt neben der Möglichkeit, die Fiktion an der Realität zu spiegeln, immer auch die Gefahr, sich in Details zu verlieren, die das eigentliche Anliegen aufgesetzt und klischeehaft wirken lassen.
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Kurt Drawert – Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte
Roman | C.H.Beck 2008
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Dietmar Jacobsen 10.02.2009 |
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„ ...keine Hoffnung zu haben garantierte das Überleben“
Kurt Drawerts neuer Roman sucht die DDR im finstersten Höllenkreis des Infernos
Als kürzlich das ZDF mit dem Dreiteiler Die Wölfe einen ersten großen Beitrag zum 20-jährigen Jubiläum von Mauerfall und Wende ausstrahlte, da meldete sich – in der ZEIT – auch Kurt Drawert zu Wort und leitete seinen nachdenklichen Beitrag mit dem Satz ein: „Das Gedenkjahr 2009 wird hart.“
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Uwe Kolbe – Heimliche Feste
Gedichte | Suhrkamp 2008
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Michael Wüstefeld 09.02.2009 |
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Liebesreisen
Im Jahr 2007 wurde der Berliner Dichter Uwe Kolbe zu seinem 50. Geburtstag mit einem wunderhübschen Inselbändchen beschenkt. Es versammelt seine schönsten Liebesgedichte unter Dreingabe unwiderstehlich guter Farbholzschnitte von Hans Scheib („Diese Frau“ Insel-Bücherei Nr. 1297). Dieses Jahr nun folgt Kolbes neuer Gedichtband, der ihn einmal mehr als Liebenden, ja als einen Liebesreisenden zeigt.
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Oswald Egger – Diskrete Stetigkeit. Poesie und Mathematik.
Suhrkamp 2008
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Walter F. Schmid 05.02.2009 |
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Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um
„Das Schicksal in Zahlen hat etwas sehr Beruhigendes, den Gründen der Mathematik widersteht keiner, und eine Arithmetik und Statistik der menschlichen Leiden würden viel dazu beitragen, diese zu vermindern.“ Wenn nach Ludwig Börne die Mathematik eine solche Heilfunktion für den Menschen hat, welche Vorteile bietet sie dann der Poesie?
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Daniel Kehlmann – Ruhm
Roman | Rowohlt 2009
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Dietmar Jacobsen 03.02.2009 |
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Über die Sehnsucht, Grenzen zu überschreiten
Daniel Kehlmanns neuer Roman Ruhm ist raffiniert komponiert und leichthändig geschrieben
Er muss ziemlich unter Druck gestanden haben. Nach dem ebenso unerwarteten wie lang anhaltenden Erfolg seines Romans Die Vermessung der Welt (2005), der ihn mit einem Schlag unter die deutschsprachigen Top-Autoren beförderte, war die Erwartungshaltung von Publikum und Kritik so hoch, dass man eigentlich nur scheitern konnte, wenn man all die Lobeshymnen und rhetorischen Kotaus nicht schleunigst aus dem Kopf bekam.
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Jörg Fauser – Trotzki, Goethe und das Glück
Gesammmelte Gedichte | Alexander Verlag 2005
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Tobias Roth 02.02.2009 |
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Allen mit dem gefesselten Fetzen Sprache
Man glaubt zuweilen, den eigenen Ohren nicht trauen zu können, wenn sich im Vergleich von Versen 35 Jahre überhaupt nicht bemerkbar machen, obwohl das Neue und die Neuheit nach wie vor in hohem Ansehen stehen, ja unabdingbar erscheinen, wenn es um Kunst geht.
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Taschentiger – Hrsg. von Miriam Spies
Literaturzeitischrift | Gonzo 2008/09
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Tobias Roth 02.02.2009 |
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Zeitschrift No. 5978 und nicht zuviel
Das Editorial der neuen Literaturzeitschrift Taschentiger, die vom Gonzo Verlag Mainz herausgebracht wird, sagt es mit wunderbarer Deutlichkeit: Besteht die Notwendigkeit einer neuen Literaturzeitschrift? Natürlich nicht.
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Christian Lehnert – Auf Moränen
Gedichte | Suhrkamp 2008
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Michael Wüstefeld 02.02.2009 |
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Seelsorge für Mielke?
Man stelle sich vor, 18 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches hätte, sagen wir, der studierte Theologe und Lyriker Stefan Andres (1906-1970) einen Gedichtzyklus über Heinrich Himmler, Chef der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), geschrieben. Unvorstellbar.
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Kritik 25
Kritiken zu Gedichten, Romanen und Erzählungen
Ich habe ja damals wirklich unmittelbar nach dem Tod Ernst Jandls an diesem Requiem zu schreiben begonnen, ich musste es tun, ich hatte ja sonst nichts mehr, überhaupt nichts mehr, alles war ja verlorengegangen, also fing ich wie verrückt zu schreiben an, das Schreiben als einziges Überlebensmittel
Friederike Mayröcker im poet-Gespräch
Ich sehe mich nicht in erster Linie als Autor oder Schriftsteller. Diese Bezeichnung ist mir fremd. Ich habe etwas ge�schrie�ben, und das ist publiziert worden, aber dieses umfassende Gefühl, dass ich Schriftsteller sei, fehlt mir. Wenn man schreibt, dann wird man eben so bezeichnet, doch es bedeutet wenig.
Christoph Wilhelm Aigner im poet-Gespräch
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