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Andreas Maier – Sanssouci
Roman | Suhrkamp 2009
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Tillmann Severin 14.09.2009 |
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Im Lustgarten von Sanssouci
„Für Anni Schmidt war der westdeutsche Regisseur ein sehr angenehmer Nachbar gewesen.“ Soviel erfahren wir im ersten Satz über Hornung, der zu Anfang des Romans Sanssouci in Frankfurt beerdigt wird; vielmehr aber auch bis zum Schluss nicht.
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Herta Müller – Atemschaukel
Roman | Hanser 2009
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Walter F. Schmid 05.09.2009 |
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Als die Hautundknochenzeit da war
„Wir waren alle in keinem Krieg, aber für die Russen waren wir als Deutsche schuld an Hitlers Verbrechen.“ Nicht weniger als 80.000 Rumäniendeutsche trieb diese auferlegte Schuld nach dem Sturz und der Hinrichtung des Diktators Antonescu ins russische Arbeitslager. Alle Männer und Frauen zwischen 17 und 45 sollten deportiert werden, um Russland beim „Wiederaufbau“ zu helfen.
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Nicolas Dickner – Nikolski
Roman | Frankfurter Verlagsanstalt 2009
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Carola Gruber 03.09.2009 |
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Eine herrliche Verschwendung
Am Anfang kann es helfen, Blatt und Stift bereitzuhalten. Denn hier scheint jeder mit jedem verwandt zu sein oder doch zumindest in enger Verbindung zu stehen – teils, ohne es selbst zu wissen. Und überhaupt hängt in Nicolas Dickners Debütroman Nikolski unwahrscheinlich viel mit unwahrscheinlich vielem zusammen ...
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Ruth Johanna Benrath – Rosa Gott, wir loben dich
Marc Degens – Abweichen
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Daniel Ketteler 29.08.2009 |
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Game over oder Reset?
Ammann und Engeler stellen den Betrieb ein, Kookbooks in Nöten und die Regale voll mit Fun und Fantasy. Dazu die aktuellsten Blut-und-Sperma-Operetten, Tankstellenliteratur nebst den neusten Spiessbürgerlichkeiten irgendeines einsam vor sich hindämmernden, selbsterklärten Kulturchefs. Was ist los in unseren Buchhandlungen? Game over in der Verlagslandschaft (Standard, Dante Andrea Franzetti, 21.08.09)? Oder Neustart?
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Walter Helmut Fritz – Gesamtwerk
Verlag Hoffmann und Campe 2009
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Matthias Kehle 26.08.2009 |
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Entwicklung von ruhiger Konsequenz
„Seine Gedichte kommen ohne großen Stimmaufwand aus, sie haben Behutsamkeit, Zartheit, Strenge, sind – trotz gelegentlicher Verschwiegenheit – offen für die Verständigung mit dem Leser.“ Was Walter Helmut Fritz über die Lyrik eines Kollegen schrieb, gilt auch für seine eigenen Gedichte. Heute wird der große Karlsruher Dichter achtzig Jahre alt.
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Tom Schulz (Hrsg.) – alles außer Tiernahrung
Neue politische Gedichte | Rotbuch 2009
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Walter F. Schmid 24.08.2009 |
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Wenn Dichter mit Flaggen wedeln
Wenn Lyrik und Politik aufeinander Kurs nehmen, ist fast immer ein Konflikt in der Gedichtpolitik vorprogrammiert. Die einen meinen, die Politik tauge nicht als Thema für die Lyrik, die anderen, dass Gedichte kein probates Darstellungsmittel für die Politik sind. Der Streitpunkt der Vereinbarkeit beider Bereiche wird sich nur schwer beseitigen lassen, und das ist gut so.
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Daniel Kindslehner – Das Leben der Wünsche
Roman | Hanser 2009
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Daniel Kindslehner 21.08.2009 |
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Durch den Raum und gegen die Zeit
„Eine Sekunde! Setzen wir uns auf die Bank vor diesem Brunnen! Ich möchte Ihnen ein Angebot machen.
Meinen Sie mich?
Ich meine Sie.“
Unmittelbarer könnte ein Einstieg in eine Geschichte wohl kaum vonstattengehen als in Thomas Glavinics neuem Roman.
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Valeria Parrella – Zeit des Wartens
Roman | C. Bertelsmann Verlag 2009
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Tillmann Severin 20.08.2009 |
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Zwischen Kopf und Zahl
Jeder kennt das: Was hätte ich antworten sollen? Und so verstrickt man sich in Tagträumereien, Fiktionen und flieht möglicherweise zu ihnen. Bei Maria, der 42jährigen Erzählerin in Valeria Parrellas neuem Buch „Zeit des Wartens“, wäre das zunächst nichts Ungewöhnliches:
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Olga Tokarczuk – Unrast
Schöffling 2009
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Adrian Kasnitz 14.08.2009 |
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Immerwährendes Boarding
„Mir scheint, dass für unsere Zeit Unrast ein solches Wort sein könnte“, schreibt Olga Tokarczuk über ihre Suche nach einer etikettierenden Bezeichnung für die heutige Gesellschaft, für den Zustand des äußerst mobilen Menschen.
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Selma Mahlknecht – Es ist nichts geschehen
Roman | Edition Raetia 2009
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Dietmar Jocbsen 10.08.2009 |
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Im Schatten der großen Mutter
Das Romandebüt der Südtiroler Autorin ist ein kraftvolles Familienporträt mit archaischen Zügen
Sie heißen Sandy und Bess – und sie sind Schwestern. Sandy, die um drei Jahre Jüngere, hat die Schule abgebrochen und versucht, als Mädchen für alles in einem Südtiroler Hotel Fuß zu fassen. Bess zählt zur so genannten Generation Praktikum und schreibt Bewerbung um Bewerbung, ohne auch nur in die Nähe eines akzeptablen Jobs zu kommen.
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Ludwig Steinherr – Kometenjagd
Gedichte | Lyrikedition 2000, 2009
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Walter F. Schmid 09.08.2009 |
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Ein Lichtstrahl von Arkadien nach Elysium
Am Anfang war das Wort. Falsch. Am Anfang der Kometenjagd steht die „selbstvergessene Schöpfung“. Das Wort dagegen führt bei Steinherr zur Auftrennung in Geist und Materie, weil es den unbenennbaren geistigen Rest nicht tragen kann.
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Kritik 20
Kritiken zu Gedichten, Romanen und Erzählungen
Ich habe ja damals wirklich unmittelbar nach dem Tod Ernst Jandls an diesem Requiem zu schreiben begonnen, ich musste es tun, ich hatte ja sonst nichts mehr, überhaupt nichts mehr, alles war ja verlorengegangen, also fing ich wie verrückt zu schreiben an, das Schreiben als einziges Überlebensmittel
Friederike Mayröcker im poet-Gespräch
Ich sehe mich nicht in erster Linie als Autor oder Schriftsteller. Diese Bezeichnung ist mir fremd. Ich habe etwas ge�schrie�ben, und das ist publiziert worden, aber dieses umfassende Gefühl, dass ich Schriftsteller sei, fehlt mir. Wenn man schreibt, dann wird man eben so bezeichnet, doch es bedeutet wenig.
Christoph Wilhelm Aigner im poet-Gespräch
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