Stele [griech.] Pfeiler, Säule als Grab- oder Gedenkstein
Die Stelen sind der Anfang einer Sammlung kleiner literarischer „Gedenksteine“ in Form eines Gedichtes jüngst verstorbener Dichter, überwiegend fremdsprachiger, aber auch deutschsprachiger. Ausgangspunkt sind unter anderem aktuelle Todesmeldungen in den poetry news. Idee und Konzept: Hans Thill.
Constantin Virgil Bănescu
(Târgoviste 1982 – Târgoviste 2009 )
un(begriffen)
Adam Kadmon bist du mann oder frau?
Adam Kadmon bist du jung oder alt?
Adam Kadmon bist du erde oder wasser?
ich werde keinen finger rühren um mich wohlzufühlen
heute wie an allen sieben tagen
und dabei mich trotzdem wohlfühlen
bist Adam Kadmon du der himmel oder alles andere?
Aus einem Manuskript. Übersetzt von Oskar Pastior.
»Bobită ist tot, er, der wie ein Feuerwerk in die Poesie eingezogen war, Bobită, der mit den Odaliskenaugen, er verzauberte das deutsche Publikum mit seiner Flöte, auf der er wie ein spielendes Kind heitere Melodien improvisierte, Bobită, der jedes Wort wie ein Gedicht durchlebte, der ehrlich war und artifiziell. «
Nora Iuga
Constantin Virgil Bănescu wurde am 26. Mai 1982 in Târgoviste, Rumänien, geboren und starb am 12. August ebendort.
Er studierte Kommunikation und Public Relations in Bukarest und debütierte 2000 mit dem Gedichtband „Câinele, femeia si ocheada“ (Der Hund, die Frau und die Liebäugler). 2002 folgte der Band „Floarea cu o singura petal“ (Die Blüte mit einem Kelchblatt). Er erhielt u.a. den Preis des Bukarester Schriftstellerverbandes sowie den Hermann-Lenz-Förderpreis.
28.09.2009