Gregor Laschen
(Ueckermünde 1941 – Lingen 2018)
Drüben, im ›Winkel von Hardt‹
für Ingo Wilhelm
Aufgestiegen aus der Edenkobener
Textur, im Gegenüber der Sprachen alle, aus
den Augenwinkeln grad
zwei Jahrhunderte gewischt, die
tragen wir mit wie all
die abgestürzten Wälder, die
abgeblühten Gründe in uns
und der andere Sinn, die
eingerollte Fremde da
drüben ist uns vertraut.
Aus: Jammerbugt-Notate. Heidelberg, Wunderhorn 1995.
»Eine Dichtung wie die von Gregor Laschen, die in lyrischer Evokation sinnlich Geschautes und visionär Erfahrenes zusammenfügt, braucht geduldige, konzentrierte Leser – und die Bereitschaft, im inneren Gespräch mit dem Gedicht mitzugehen, in die Richtung auf einen nie ganz einzuholenden Sinn.«
Michael Braun
Gregor Laschen wurde 1941 in Ueckermünde geboren und studierte Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte, ehe 1970 über ein Thema der DDR-Lyrik promovierte. Er wirkte als Initiator und Herausgeber (Poesie der Nachbarn / Edition Die Horen / Mitherausgabe des Jahrbuchs für Lyrik) und veröffentliche viel beachtete Gedichtbände, darunter den Band Jammerbugt Notate, für den er 1996 den Peter-Huchel-Preis erhielt. Gregor Laschen starb am 2. Juni 2018 in Lingen (Ems).