Larry Fagin
(New York 1937 – New York 2017)
Gedicht
Schlaf schneller, wir brauchen die Kissen.
Jiddisches Sprichwort
Ich ging in den Shvitz, doch löste das nicht meine Probleme (Alter, Krankheit, Tod). Ich hing rum mit jungen Leuten, doch färbte nichts ab. Ich kam an den Punkt, doch fand nur den Streit vor. Was machst du an Silvester? Besser, ich überlebe sie (Pl.). Wer sollte denn die Einzelheiten klären – Design, Produktion, Promotion, Distribution –, etwa du? Dieses mechanische Leben. Schon erscheint die Arbeit (Käsestoff auf Holz) selbstgewiss. Stell dich daneben. Kitte nicht was gesprungen ist zusammen. Sie sind unterwegs, die Richter. Sprich verantwortungsbewusst. Suchst du einen Vorsatz? Finde einen, egal was auf dem Boden liegt, das reicht. Steck dir ja was ins Haar.
Deutsch von Norbert Lange. Aus: Complete Fragments, Cuneiform Press, Victoria 2012
»Wie ein guter Trainer ist er beides: der Mann, der Anweisungen gibt und befolgt, die meisten stammen von ihm, und sein Instinkt ist kaum weniger stark als sein Enthusiasmus. Seine Lyrik ist verletztlich – behutsam und zurückhaltend – doch mit der Unschuld und Selbstbeobachtung eines, der da ist und ›gesehen hat‹.« Lewis Warsh
Larry Fagin wurde 1937 in New York City geboren und traf in den späten fünfziger Jahren auf Autoren wie Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Gregory Corso und schloss sich danach dem Kreis der Dichter um Jack Spicer in San Francisco an. Später lehrte er an der Fakultät des Summer Writing Programms am Naropa Institute in Boulder. Zu seinen Gedichtbänden gehören unter anderem Parade der Caterpillars (1968), Complete Fragments (2012) sowie zuletzt Eleven Poems for Philip Guston (2016). Larry Fagin schrieb und lehrte in Manhattan bis zu seinem Tod im Mai 2017.