Stele [griech.] Pfeiler, Säule als Grab- oder Gedenkstein
Die Stelen sind der Anfang einer Sammlung kleiner literarischer „Gedenksteine“ in Form eines Gedichtes jüngst verstorbener Dichter, überwiegend fremdsprachiger, aber auch deutschsprachiger. Ausgangspunkt sind unter anderem aktuelle Todesmeldungen in den poetry news. Idee und Konzept: Hans Thill.
Raymond Federman
(Paris 1928 – San Diego 2009)
THE POTATO THAT BECAME A TOMATO
Oh! the potato
the po ta to
the po to ta
the pa to to
the to pa to
the ta to pa
the po to ma
the pa mo to
the po ma to
the ta po mo
the po mo to
the po to po
the pa to ta
the ma to po
the ma pa to
the to mo pa
the mo ta to
the to to ma
the ma to to
the to ta mo
the to ma ta
the to ma to
Ah! the tomato
aus:
The Anti-Poems
»War sein Leben auch ein ›klaffendes Loch‹, das er mit Gedicht und Erzählung zu füllen suchte, so ging es ihm doch nicht so sehr um die – ›leider nichtmal außergewöhnliche‹ – Geschichte, sondern um das Wie des Erzählens.«
Emilie Grangeray
Raymond Federman wurde am 15. Mai 1928 in Montrouge bei Paris geboren und starb am 6. Oktober 2009 in San Diego, Kalifornien.
Er überlebte als einziger seiner Familie den Holocaust und emigrierte 1947 in die USA. Nach seiner Promotion über Samuel Beckett debütierte er 1971 mit dem experimentellen Roman „Double or Nothing“. Seither entstand ein umfassendes Werk, das in über 20 Sprachen übersetzt wurde.
22.10.2009