Stele [griech.] Pfeiler, Säule als Grab- oder Gedenkstein
Die Stelen sind der Anfang einer Sammlung kleiner literarischer „Gedenksteine“ in Form eines Gedichtes jüngst verstorbener Dichter, überwiegend fremdsprachiger, aber auch deutschsprachiger. Ausgangspunkt sind unter anderem aktuelle Todesmeldungen in den poetry news. Idee und Konzept: Hans Thill.
Werner Laubscher
(Kaiserslautern 1927 – Landau 2013)
Gesang der Verschollenen in ihren Gehäusen
Warap bestis drü
Klinghatt Gülpram Sülpentär
Warap dü Fork-Hillars
Schöteros Ach-Schemenech
warap
Hachels Sachels Köprintas
war
Kralls-Kuhurtrs Bestrauporgis
warap is
Limm-Brasch-Heel-Kallomm
Tremp-Hortes Schötz-Kawortz
war blifert Rensötr Iguls
Angru-Manyu Quäsimbrak
stomm Ahik-Dranges Ormuseed
än dööd is
Schemmol-Tauprajamm. A-möön.
Aus: werkausgabe in zwei bänden, bd. 1, PoCul Saarbrücken 2007
»Der Pfälzer Dichter, Maler und Komponist Werner Laubscher ist überregional nahezu unbekannt gebieben. Dabei war Laubscher ein vielseitiger romantischer Artist: Einerseits hermetischer Lyriker, ein Sprachmagier, dem der hohe Ton hymnischen Sprechens noch gelang, andererseits heiterer ›Wortmetz‹, Verfasser von Lautgedichten, Rhythmopoemen und ›Ludinotaten‹.«
Michael Buselmeier
Werner Laubscher wurde am 25. November 1927 in Kaiserslautern geboren und starb am 9. Januar 2013 in Landau. Als Siebzehnjähriger zum letzten Aufgebot der Wehrmacht. Nach der Kriegsgefangenschaft wurde er Lehrer. Später war er Leiter der Realschule Kandel (bis 1991). Danach begann er eine zweite Karriere als vielfach Kreativer. In seinem herausragenden Prosaband »Die Germansviller Dokumente« erzählt er in zahlreichen Variationen die Geschichte einer Winzerhütte nahe der Grenze zu Frankreich.
02.02.2013