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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 11. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

 11. Nachwort

Vor uns diverse Endkämpfe

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  Weltbühnen-Cover von 1954, darauf angezeigt ein Endkampf-Gedicht von Gert Gablenz, recte Gerhard Zwerenz


  


Die Artikel-Überschrift lautet: „Vor dem Endkampf“. In der Unterzeile wird der Endkampf konkretisiert: „Der Einsatz in Afghanistan wird militärisch härter.“ Wobei die geographische Ortsbestimmung schon deshalb notwendig ist, weil die Begriffe Endkampf und Einsatz sowohl dem Wortschatz nach vom Goebbelsschen Propagandaministerium wie vom OKW stammen können.
Alfred Eickworth, im letzten Endkampf 1943 desertiert und von Kameraden erschossen.
Der damalige Endkampf begann 1943: Am 31.1. kapi­tuliert General Paulus mit der Südgruppe im Kessel von Stalingrad, am 2.2. folgt die Nord­gruppe; am 19. 4. jüdi­scher Auf­stand im War­schauer Ghetto; am 13.5. Kapi­tulation der Wehr­macht in Afrika; am 10.7. Landung der Alli­ierten auf Sizi­lien. Soweit die Anfangs­phasen des End­kampfes, der sich bis zum 8. und 9. Mai 1945 in Berlin fort­setzte.
Jetzt also der zukünftige Endkampf in Afghanistan, den der FAZ-Stratege Lothar Rühl kraft seines Kampf­blattes am 17. Dezember 09 im besten Kriegs­deutsch gerade noch recht­zeitig vor Heilig­abend verkün­dete, womit er an der FAZ-Front nicht einsam blieb. Schon zwei Wochen zuvor hatte Schreib­tisch­kamerad Berthold Kohler seinen Leit­artikel auf Seite 1 rechts oben heldenhaft mit „End­kampf“ betitelt, denn: „Es wäre in der Sache falsch und ein schwerer Schlag für das atlan­tische Bündnis, Amerika im End­kampf um Afghanistan und Pakistan allein­zulassen.“ Indessen geht es auch um den Jemen, und so baut sich Stück für Stück der globale Weltreligionskrieg auf, bei dem wir unseren Nobelfriedenspreisträger Obama nicht im Stich lassen dürfen mit seinen Flug­zeug­trägern, Raketen, Drohnen und sonstigen Massen­ver­nich­tungs­werk­zeugen zur Her­stellung von Friedhofs­ruhe.
Zwischen 1945 und heute gab es freilich auch schon einige Endkämpfe, die nicht von Pappe waren. Nun ja, für unsereinen zählt derlei zur Biographie. Ich lebte noch mitten in Leipzig, als am 26. Mai 1954 in der Weltbühne mein vorläufiges Schlusswort zu den damaligen Endkämpfen erschien:
  Gerhard Zwerenz unter dem Pseudonym Gert Gablenz in der »Welt­bühne«

»Ob in Stalingrad oder Dien Blen Phu: ...«





Gert Gablenz, mein erstes Pseudonym, war mir vom Chef­redakteur vorge­schlagen worden, weil es Aus­einander­setzungen wegen Verdacht auf Pazi­fismus gab. Das war damals so wie es heute ist. Dabei sitze ich gar nicht mehr in Leipzig, und die Weltbühne existiert auch nicht mehr. Nur die Endkämpfe gehen endlos weiter. Womit wir wieder beim Lieblings­vokabular unserer tapfren Endkampfhelden sind, die so unaufgeklärt wie offenbar unbesiegt in ihren Einsatz ziehen, der sich inzwischen übern Kampfeinsatz zum kriegs­ähn­lichen Einsatz und Kriegseinsatz entwickeln durfte. Da war die Wehrmacht sprachlich exakter. Der Soldat befand sich im Einsatz, d.h. er wurde eingesetzt wie seine Gewehre, Panzer, Bomben und Raketen. Fragt sich, wer den Soldaten einsetzt. Darüber denkt der Soldat nicht nach. Er ist zufrieden, setzt ihn wer ein.
Die einsetzende Obrigkeit kommt bekanntlich von Amtswegen und/oder von Gott. Aber wo geht sie hin? Sie geht zu den Endkämpfern im Einsatz. Die Toten hat mög­lichst der böse Feind zu liefern. Der ist zwar auch im Einsatz, hat als Feind aber im Endkampf zu unter­liegen. Wo nicht, warten wir auf den nächsten Krieg, denn die Rache ist mein, spricht der Herr.
Im Moment gibt es einigen Ärger um unseren ersten Bomben-Einsatz in Kundus. Der aber ist „Für die NATO nur eine Anekdote“, schreibt die FAZ auf Seite 2 ihrer Ausgabe, in der auf Seite 10 der Einsatz zum Endkampf verkün­det wird. So hat alles seine Richtigkeit. Unserer Haus­biblio­thek entnehme ich zum wieder­holten Mal das Wörterbuch des Unmenschen von Sternberger / Storz / Süskind, und dieser dtv-Best­seller der friedens­süchtigen Nach­krieg­zeit fordert, wie ich erschreckt lese, „das Wort Einsatz end­gültig zu ent­zaubern“. Was aber kann man tun in einem Volk, dessen nach­wachsende Elite offenbar, dem Zauber des Analpha­betismus verfallend, den Dr. anal als Person der höchsten Kultur­stufe empfindet? Vergessen ist schön, doch gar nichts zur Kenntnis zu nehmen noch schöner und karriere­fördernd. Wozu also zum Buch greifen, wenn darin konsta­tiert wird, durch den Gebrauch des Wortes Einsatz „wurde das Ganze der Kriegs­maschine wieder funktions­fä­hig … so bezeugten die Soldbücher die Zahl der Einsätze, die ein Kampf- oder Nacht­flieger geflogen hatte. Einsatz­bereitschaft bezeichnete damals nicht so häufig den funk­tions­gerechten Zustand von Zündkerzen und anderen Ma­schinen­teilen; vielmehr von einem Menschen konnte nichts Höheres gesagt werden, als dass er einsatzbereit sei …“ (kursive Hervorhebungen GZ)
Inzwischen sind wir mit den Endkampf-Einsätzen tüchtig voran­gekommen. „Eine Frau und zwei Kinder sind tot. Eine schreckliche Tragödie. Keiner möchte in der Haut der jungen Soldaten stecken, die die tödlichen Schüsse in Afghanistan abgefeuert haben“, dichtete der einschlägig bekannte Georg Gafron Ende August 2008 in dem für so hochmoralische Fragen zuständigen Bild-Kommentar. Und weiter: „Unsere Soldaten sind keine Mörder! Was geschehen ist, ist schrecklich, aber in einem Krieg leider immer möglich.“ Nun werden zwar Kanonen abgefeuert, nicht Handfeuerwaffen, mit denen der Soldat schießt, um zu treffen und zu töten, doch das Resultat ergibt die gewünschte Killer-Rate. Außerdem zahlt unsere Regierung freiwillig 1000 bis 2000 € pro ziviler Leiche. Inzwischen erzielte ein auf deutschen Befehl erfolgter ameri­kanischer Bomben­abwurf bei Kundus eine Killer-Quote, die von gar keinem erlegten Zivi­listen bis „an die 140“ reicht, und da die Anzahl im Endkampf nach oben offen ist, dürfte künftig allerhand End-Geld Richtung Hindukusch fällig werden, was sich vielleicht im Bundeshaushalt als Entwicklungshilfe abbuchen lässt.
Nach dieser Abschweifung in die Real­politik kehren wir zur Semantik zurück, zu der Sternberger / Storz / Süskind die Konno­tationen lieferten. Nicht zu vergessen als Vierten im Bunde Victor Klemperer, dessen LTI - Lingua Tertii Imperii als Analyse der Sprache des Dritten Reiches die kriegs­politische Wort­bedeutungs­lehre komplettiert. 20 Jahre nach der fried­lichen Revo­lution herrscht kollektives Vergessen. Regierung, Parteien, Medien und Truppe ver­drängen das Wörterbuch des Unmenschen und dekla­mieren sich ungescheut von Einsatz zu Einsatz voran, womit der Rückfall in vergangen geglaubte Kriegs­zeiten so notorisch wie unkor­rigier­bar geworden ist.
In der Deserteurs­debatte des Bonner Bundes­tages kam es am 16. März 1995 (13. Wahlperiode, 27. Sitzung) zu einer Kontro­verse mit Folgen. Ich sagte: „Der CDU-Ehren­vor­sitzende Alfred Dregger, der am 8. Mai 1945 nicht befreit wurde, hat zum Volks­trauertag 1986 im Bonner Bundestag die offizielle Trauerrede gehalten, wo er selbst­vertei­digend fest­stellte, dass der deutsche Soldat, der dem Kriegs­gegner bis zuletzt wider­stand, für seine Person eine ehrenhafte Wahl getroffen habe, was insbesondere für die Soldaten des deutschen Ostheeres gelte.“
[ Zwischenruf von Norbert Geis (CDU/CSU) „Das ist ja auch richtig!“]
Darauf ich: „Ja, natürlich sind Sie der Meinung, dass das richtig ist. Selbst­ver­ständlich! Sie würden den Krieg heute noch weiter­führen.“
Das Protokoll vermerkt an dieser Stelle: Beifall bei der PDS – Widerspruch bei der CDU/CSU – Norbert Geis (CDU/CSU): „Sie haben von nichts eine Ahnung!“
Soviel zu meiner Ahnungs­losig­keit. Wenig später ist im Protokoll zu lesen:
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: „Liebe Kolleginnen und Kollegen. Ich habe eben im Protokoll nachgeprüft: Der Abgeordnete Zwerenz hatte gesagt: ›Selbstverständlich, Sie würden den Krieg – ‹ damit war der national­sozialis­tische Angriffs­krieg gemeint – ›heute noch weiterführen.‹ Dafür rufe ich ihn zur Ordnung.“
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)
Bin ich beleidigt wegen des Ordnungsrufs? Sowas trägt unsereins als Aus­zeich­nung. Es ging nicht um den Nazi-Angriffs­krieg, sondern um die von Dregger behaup­tete „ehrenhafte Wahl“ des Widerstands gegen die „Kriegsgegner“. Welch ein Begriff von Widerstand. Ohne jede Hemmung werden die letzten behelmten Sturköpfe zu Ehren­männern erklärt, obwohl der Endkampf das meiste Blut kostete. Ging es Dregger 1986 noch um die Ehre seiner längst geschla­genen Mitkrieger, stehen wir heute schon wieder vor Endkämpfen. Soweit das Schicksal der Sprache als Militär­stiefel.
Inzwischen sind wir auch büro­kratieverbal viel weiter gekommen. Erleidet der BW-Soldat im „Einsatzgebiet“ einen „einsatzbedingten Unfall“, kann dieser „Einsatzunfall“ zur „Einsatz­versorgung“ führen. (FAZ 25.5.07) Am 21.5. nann­te das Blatt den „Militär­einsatz in Afghanistan lebens­gefähr­lich“, denn „Der Bundestag wird ... den künftig einge­setzten Soldaten keine Sicher­heits­garan­tie geben können.“ Am 22.5. hagelt es gleich im Leit­artikel Im deutschen Interesse nur so von dem Wort „Kampfeinsatz – Einsatz in umkämpften Gebieten“, wo das „Engagement ... noch Jahre oder gar Jahrzehnte“ dauern werde, und wer dabei getötet wird, stirbt „für uns alle“, wobei Frau Merkel laut FAS vom 20.5. deutlich machte, „dass der Einsatz fortgesetzt werde.“ Warum auch nicht: Ein weiteres von den Deutschen ausge­bildetes afghanisches Bataillon soll jetzt „in den Kampf­einsatz in den Süden“ geschickt werden. (FAZ 7.5.) Ja diese Missionen der Christenheit. Jeder Bomben­wurf und Raketen­schuss ist eine Mission. Es gibt immer mehr Missionare, die Afghanen gegen Afghanen ausbilden, d.h. Militär­beratung für den „Einsatz“. Was verständlich ist, denn „Putin droht dem Westen.“ (FAZ 27.4.) Was auch verständlich ist, weil Putins Vorgänger in Afghanistan geschlagen wurden und abzogen, weshalb nun die Deutschen ihren US-Verbün­deten bei der dortigen Kriegs­mission helfen dürfen, während man zu Sowjet­zeiten darauf ver­zichtete, die DDR-Volksarmee in den Krieg zu schicken. Laut Frankfurter Rundschau vom 12.7.1994 hielt schon Helmut Kohl es „mit der Würde unseres Landes für unvereinbar, dass die Deutschen sich bei inter­nationalen Pflichten drücken.“ Die Berliner Regierungen drücken sich nicht und lassen deshalb mit Tornados in Afghanistan das Feind­gebiet aufklären. Rächt sich dann der Feind, ist er ein Terrorist, und wenn Lafontaine die Bomben­flieger samt ihren Fein­bild­liefe­ranten als Ter­roris­ten bezeichnet, ist er selbst einer.
Der unausrottbare Einsatz­begriff zählt zu den Mysterien der Kriegs­sprache. Sie signalisiert den ewigen Wortschatz unserer Werte­gemein­schaften. Es fehlt nur die Aussage: Wer den anderen zum Feind erklärt, macht sich zum Feind des anderen. So ähnlich steht's immerhin in der Bibel. Doch wer sich auf dem Kreuz­zug befindet, hat außer seinem Einsatz nur Stroh im Kopf, Angst im Herzen und Mord-Ziele im Sinn. So gesellt sich zur Kriegssprache das Kriegsgeld: „Die Rüstungs­industrie boomt. Dennoch werden mehr als 100 Millionen Euro aus dem Kon­junktur­paket bei deutschen Waffen­fabriken landen. So war das nicht gedacht.“ (stern 1. 10. 2009)
Soviel zur Semantik unserer asymme­trischen Think Tank-Betreiber, der letzten Menschen mit Hang zur Ver­viel­fältigung von Kriegen im 21. Jahr­hundert. Was werden sie vor der Kafka-Tür in Auerbachs Keller vorweisen können außer ihren gehei­ligten Killer-Zahlen? Bolschewiken besiegt. Isla­mis­ten auf der Todfeind-Liste. Vom Ritter­kreuz mit Diamanten zum Bundes­ritter­orden mit goldenem Streu­obst in der Birne. Der Herr wirft statt Hirn Napalm vom Himmel.
Aus meinem fernen Geburtsort Gablenz frohe Kunde. Der Militär­verein von vor 1945 wurde als Frucht der Vereinigung nach 1989 nicht dort, sondern in einem anderen sächsischen Gablenz reanimiert. Mein Heimatdorf ist rein­gewaschen, was mich freut. Also nenne ich es erleichtert wieder Bad Gablenz, und zwar vom Paradies an, wie der lange Weg hieß, auf dem mein Großvater, der Kessel­schmied jeden Morgen zur Arbeit in die Stadt lief. Und abends zurück. Nahebei gab es vom Sommer 1933 bis 1934 die heimlichen Treffen der Wider­standsgruppe „in der Weißbach“. Einer der schon vor 1933 anti­faschis­tischen Aktiven war der Schlosser Alfred Eickworth, dessen Mahnmal-Büste seit dem Ausbruch der deutscher Einheit samt seinem Namen aus der Straße entfernt und im Keller des Crimmitschauer Heimat­museums verborgen gehalten wird. Denn eines Deserteurs aus der Wehrmacht, der dazu noch von den eigenen Kameraden totge­schossen wurde, gedenkt man heutzutage nicht. Mehr Angst als Wider­stands­liebe? Der alte Endkampf ist tot. Es lebe der neue Endkampf. Wie viele linke Widerständler gibt, nein gab es? Ihre Denkmäler werden zerstört, auf sie verweisende Straßen-Namen gelöscht, ihre Angehörigen entwürdigt, ihnen gewidmete Schulen umbenannt. Mehr soll nicht bleiben vom Widerstand der Linken, dieser Minderheit eines Volkes ohne Moral, das die ganze Welt zu unter­werfen aufbrach, ausgestattet mit der feigen Disziplin preußischer Schießprügel. Zum Kontrast bedarf es im www. nur der Frage nach einer NS-Strafanstalt. Ein Klick und wir haben als Beispiel unter vielen die Opferliste vom Zuchthaus Brandenburg-Görden:
Im Zuchthaus hingerichtet oder verstorben


Bernhard Bästlein: In Brandenburg hingerichtet

  • Bernhard Almstadt, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. November 1944 hingerichtet
  • Walter Arndt, Zoologe, am 26. Juni 1944 hingerichtet
  • Friedrich Aue, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 27. November 1944 hingerichtet
  • Bernhard Bästlein, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 18. September 1944 hingerichtet
  • Bruno Binnebesel, römisch-katholischer Priester und Widerstandskämpfer, am 13. November 1944 hingerichtet
  • Max Borrack, Widerstandskämpfer, am 19. Februar 1945 hingerichtet
  • Walter Budeus, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
  • Hermann Danz, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
  • Leo Drabent, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 20. November 1944 hingerichtet
  • Friedrich Fromm, Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, am 12. März 1945 hingerichtet


Franz Jacob: In Brandenburg hingerichtet

  • Claudius Gosau, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. März 1944 hingerichtet
  • Georg Groscurth, Gründer der Widerstandsgruppe Europäische Union, am 8. Mai 1944 hingerichtet
  • Nikolaus Christoph von Halem Jurist, Geschäftsmann und Widerstandskämpfer am 9. Oktober 1944 hingerichtet
  • Michael Hirschberg, SPD-Widerstandskämpfer, erlag am 20. März 1937 nach Misshandlungen einem Herzinfarkt.
  • Cäsar Horn, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 19. März 1945 hingerichtet
  • Franz Jacob, Kommunist, 1944 in Brandenburg hingerichtet
  • Franz Jägerstätter, katholischer Kriegsdienstverweigerer, am 9. August 1943 hingerichtet
  • Erich Knauf, Schriftsteller, am 2. Mai 1944 hingerichtet
  • Wilhelm Knöchel, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 24. Juli 1944 hingerichtet
  • Alfred Kowalke, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. März 1944 hingerichtet
  • Arthur Ladwig, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 10. Juli 1944 hingerichtet
  • Georg Lehnig, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 28. März 1945 hingerichtet
  • Karl Lühr, Bürgermeister der Gemeinde Woltersdorf (Wendland/Niedersachsen), am 20. Dezember 1943 hingerichtet
  • Rudolf Mandrella, am 3. September 1943 hingerichtet
  • Franz Mett, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 21. August 1944
  • Max Josef Metzger, römisch-katholischer Priester, ab 1943, am 17. April 1944 hingerichtet


Anton Saefkow: In Brandenburg hingerichtet

  • Joseph Müller, röm.-katholischer Priester, am 11. September 1944 hingerichtet
  • Kurt Müller, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 26. Juni 1944 hingerichtet
  • Theodor Neubauer, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
  • Hans Neumann, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 20. November 1944 hingerichtet
  • Erwin Nöldner, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. November 1944 hingerichtet
  • Stanislaus Peplinski, polnischer Zwangsarbeiter aus Waldsee und Mitglied der Widerstandsgruppe Speyer-Kameradschaft,am 19. März 1945 hingerichtet.
  • Siegfried Rädel, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 10. Mai 1943 hingerichtet
  • Franz Reinisch, römisch-katholischer Priester, am 21. August 1942 hingerichtet
  • Paul Rentsch, Widerstandsgruppe Europäische Union, am 8. Mai 1944 enthauptet
  • Fritz Riedel, Widerstandskämpfer, am 21. August 1944 hingerichtet
  • Kurt Ritter, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 28. August 1944 hingerichtet
  • Josef Römer, Widerstandskämpfer, am 25. September 1944 hingerichtet
  • Friedrich Rödel, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
  • Axel Rudolph, Abenteuer- und Kriminalschriftsteller, am 30. Oktober 1944 mit dem Fallbeil hingerichtet
  • Jakob Schultheis, Sozialdemokrat und Mitglied der Widerstandsgruppe Speyer-Kameradschaft,am 19. März 1945 hingerichtet.
  • Anton Saefkow, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 18. September 1944 hingerichtet
  • Willi Sänger, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 27. November 1944 hingerichtet
  • Johann Schellheimer, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet


Werner Seelenbinder: In Brandenburg hingerichtet

  • Otto Schmirgal, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 15. Dezember 1944 hingerichtet
  • Martin Schwantes, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 5. Februar 1945 hingerichtet
  • Bernhard Schwentner, römisch-katholischer Priester, am 30. Oktober 1944 hingerichtet
  • Werner Seelenbinder, deutscher Sportler und Kommunist, am 24. Oktober 1944 hingerichtet
  • Max Sievers, Freidenker, am 17. Januar 1944 hingerichtet
  • Arthur Sodtke, Arbeitersportler und Kommunist, am 14. August 1944 hingerichtet
  • Robert Uhrig, Kommunist und Widerstandskämpfer, † 21. August 1944
  • Franz Virnich, Jurist und katholischer Verbindungsstudent (CV), am 5. April 1943 infolge „schleichender Hinrichtung“ verstorben
  • Ernst Volkmann, katholischer Kriegsdienstverweigerer, am 9. August 1941 hingerichtet
  • Alfons Maria Wachsmann, katholischer Theologe, am 21. Februar 1944 hingerichtet
  • Arthur Weisbrodt, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 6. November 1944 hingerichtet
  • Martin Weise, Kommunist und Widerstandskämpfer, am 15. November 1943 hingerichtet
  • Hans Wölfel, Jurist und katholischer Widerstandskämpfer, am 3. Juli 1944 hingerichtet.
  • Johannes Wüsten, Schriftsteller und Kommunist, ab 1942, am 26. April 1943 verstorben
  • Johannes Zoschke, deutscher Metallarbeiter, Seemann, Sportler und antifaschistischer Widerstandskämpfer
Angesichts der linken Opfer, vorab der kom­munis­tischen Wider­stands­mehrheit, verkommt das dumpfe Gerede vom „veror­dneten Anti­faschis­mus“ zur schamlos-schäbigen Aus­flucht mit verordnetem Gedächt­nisverlust.
Enthielte die Todes­liste so viele Christen wie Kommunisten, gäbe es jede dritte Woche einen Gedenk­gottes­dienst, und ent­hielte sie so viele hohe Offiziere, gar noch von Adel, produzierten Kino und Fernsehen mehr Wider­stands­filme als Volksmusik- und Bambi­verleihungsfeste.

Ein weiteres Nachwort ist für Montag, den 25.01.2010, geplant.

Fotos zur Lesung mit Gerhard Zwerenz aus der Sächsischen Autobiographie am 19.11.2009 im Haus des Buches, Leipzig   externer Link

Lesungs-Bericht bei Schattenblick  externer Link

Interview mit Ingrid und Gerhard Zwerenz bei Schattenblick  externer Link

Gerhard Zwerenz   18.01.2010   
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz