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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 79. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coinci­dentia opposi­torum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

  79. Nachwort

Die Autobiographie zwischen Schein und Sein



Die Ermittlung von Peter Weiss über den Frankfurter Auschwitzprozess sollte ursprünglich den Titel Am Arsch der Welt oder Anus mundi tragen.



Das Goldene Kalb, inzwischen zum alten Bullen verwittert, wird, von der Frankfurter Börse entfernt, am Turm zu Babel einbe­toniert, weil der Turmbau stockt und das Hochhaus eiert. Die Bauarbeiter, sprachlich am Ende, schließen den Tänzern sich an. Das führt direkt ins Neue Testament: „…erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten…“ Passwort: Wenn die Christen Krieg führen, sollte niemand sich wundern, dass ihr Jesus vom Kreuz steigt und den Spartakus gibt. Oder den Pontius Pilatus. Passwort: Nachdem die deutschen Sozial­demokraten 1914/18 sich selbst verrieten, waren die rus­sischen Genossen allein. Lenin siegte und starb. Stalin siegte und vertrieb Trotzki. Hitler lockte Stalin, der aus Furcht darauf einging. Hitler überfiel Stalin, der wie die Russen einst vor Napoleon nach Moskau zurück­wich, bis er den Spieß umdrehte und Berlin er­oberte. Seitdem führen die Christen den Krieg weiter. Im Dreier­pakt USA, Israel, Einig-Deutschland gegen den Rest der Welt. Die Ordnung ist fest­gefügt auf Sand gebaut. Es knirscht im Gebälk. Die ameri­kanische Flotte der atomaren Flug­zeug­träger wacht an New Roms Grenzen, wo die Bar­baren auf­marschieren. Kauft Deutschland Europa auf und China die USA? In der Tat: Immer wenn die Christen Krieg führen, steigt ihr Jesus vom Kreuz und gibt den Spar­takus? Aber nicht doch. Er wird pünkt­lich gefoltert und erneut, wenn auch gebraucht, ans Kreuz genagelt und ange­betet, bis ein Nietzsche auftritt, Gottes Tod zu verkündigen, denn sagt er, alles Menschliche lebt von der Wieder­kehr der gleichen Barbarei. Das Kreuz ist die Anbetung des Folter­todes.

Wird, wer sein Leben beschreibt, damit zum Auto­bio­graphen? Was der Buchmarkt als Auto­bio­graphie anpreist, sind meist geschönte Lebens­läufe. Der Rest ist Wer­bung. Es gibt neben der Auto­bio­graphie den auto­bio­graphi­schen Roman. Nicht selten ein Glücks­treffer zwischen Kunst­stück und Kunstwerk, nehmen wir zum Beispiel den Grimmels­hausen als Klas­siker des auto­biogra­phischen Romans.
  Zur Bestimmung des Unterschieds erfand ich mir den Begriff des Subjektivs. Betont das Objektiv den tech­nischen Aspekt, wodurch Fotographie und Film entstehen, weil das kalte Glasauge Vorgänge beobachtet und enthält, ist das Subjektiv statt Werkzeug ein indivi­duell-mensch­liches Ingredienz. Das Subjektiv ist keine bloße Subjek­tivität und kein sich verbal bespie­gelndes Ich. Es ist ein verbor­genes Potential, oft nur unter Qualen erlang­bar und ein wenig so, als hätte Jesus den Christen statt des Neuen Testaments seine Auto­bio­graphie hinterlassen.
  Anmerkung eines notori­schen Auto­biographen: Solange Gott keine Auto­biographie vorweist, müssen wir seine von ihm geschaf­fene Welt dafür halten. Was ein bisher unbekannter Beweis gegen die Existenz Gottes ist.
  Abge­sehen von der Existenz­frage der Religionen greift ein gewisser Marx ins real-irdi­sche Sein ein. Das Kapital, sein Hauptwerk enthält historisch bedingte Relativitäten sowie essentielle Erkennt­nisse von Dauer. Ein Team objek­tiver Exper­ten wäre verfüg­bar, dies vom heutigen Zeitpunkt aus festzustellen. Dazu kommt es nicht. Wenn doch, würde die aus den Macht­verhält­nissen resul­tierende Klassen-Bor­niert­heit sich durchsetzen, nicht die Rationalität.
  Jeder Niedergang beginnt mit dem schein­baren Sieg einer falschen Elite. Den 1. Weltkrieg verloren Kaiser, Adel und Kapital. Den 2. Weltkrieg verlor die Generalität, die revanchis­tische, rechts­extremis­tisch formierte bürger­liche Mitte und das Kapital. Die vorbe­reitete deutsche Front­stellung für die nächsten Kriege folgt unter­gangssüchtig Brechts Karthago-Warnung: 1. mächtig – 2. noch bewohnbar – 3 unauffindbar. Rück­blickend befriedigt mich mein Leben in der DDR, weil es sich dort immerhin kämpfen ließ. Das war mein Leben, bis die Führung ihre Chance von 1956 ausschlug. Das musste nicht sein. Es hatte eine objektiv-reale Möglich­keit (Bloch) als Alter­native des dritten Weges gegeben.

Hindenburg besiegte die Rus­sen bei Tannen­berg, Gauck sieht sich als Sieger im Kampf gegen den Kom­munis­mus
Die DDR musste 1989/90 nicht unter­gehen, hätten SU und DDR 1956 nicht mit Chruscht­schow eine Trans­formation versäumt, die China alsbald erfol­greich ris­kierte.
In der Bonner Republik sah ich es ähnlich. Bis mit dem Ende von DDR und SU die deutsche Einheit ausbrach. Von da an ging's zurück in die alten Stel­lungen. Das hat Folgen für den auto­bio­graphi­schen Schrift­stel­ler. Das Sein und Dasein wird wieder kon­flikt­reicher, die Aus-Flucht in den schö­nen Schein aus­sichts­reicher. Ein Bundes­präsi­dent Gauck könn­te den Hinden­burg für die zweite Wei­marer Repu­blik spielen. Hinden­burg siegte in der Schlacht bei Tan­nen­berg gegen die Russen. Gauck sieht sich als Sieger im Kampf gegen den Kom­munis­mus. Brau­chen die Anti­semiten für ihren Hass keine Juden, brau­chen die Anti­kom­munisten dafür keine Kom­munis­ten. Der wahre Deutsche ist sich selbst Feind genug. Das bedarf im Land der Talkshow-Dichter und -Denker genaue­rer Inter­pre­tation. Aller­dings gibt's Alter­na­tiven. Die Alter­native ist eine zweite Mög­lich­keit. Es gibt sie immer. Nur der „natür­liche Tod“ ist alter­nativ­los, in An­füh­rungs­zeichen, denn was ist schon noch Natur, abgesehen von den Reli­giösen, die den Tod per Himmel­fahrt alter­nieren. Bleiben wir auf dem Boden des schwan­kenden Abend­landes, dessen Welt­zeit­uhr 1914 anzeigt. Die Ur­katas­trophe des 1. Welt­krieges war nicht alter­nativlos. Die Alte­rnative war die europä­ische Ar­bei­ter­be­wegung, an der Spitze die deut­sche So­zial­demo­kratie. Der Friede wurde von ihr ver­raten wie die Revo­lu­tion von 1918. Sie hätte die Alter­native sein können, doch von den Pazi­fisten bis Spar­takus und KPD unter­lagen ihr die Oppo­nenten. Auch die Weimarer Re­publik musste nicht besiegt werden und unter­gehen. Die Alter­native war der Anti­nazis­mus. Gleiches gilt von 1933 – 1945. Deutsch­land musste nicht geteilt werden, wollten die Deut­schen den Krieg nach 1945 nicht doch noch gewin­nen. Die DDR musste 1989/90 nicht unter­gehen, hätten SU und der zweite deutsche Staat 1956 nicht mit Chruschtschow eine Trans­formation versäumt, die China alsbald so erfolg­reich ris­kierte, auf dass Marx und Kapital im Welt­maß­stab ko­ope­rieren oder einander ver­nichten werden. Soviel zu den Alter­nativen im Zeit­raffer. Im übrigen ist Deutsch­land heute nicht dem Sozia­lismus kon­fron­tiert, sondern der Wieder­holung als Wei­marer Republik, wenn auch im günstigs­ten Fall als reales Puppen­theater im Konflikt zwischen Pappnase und Stahlhelm, ergo Dichter und Elite, wie der Fall Grass zeigt. Das Spiel handelt vom Leben mit dem hierar­chisch verfüg­baren Tod. Blochs Philo­sophie gegen Krieg und Tod war dagegen der Versuch einer Revo­lution in der Revo­lution. Wie das aber formu­lieren, ohne als Revi­sionist aus­gesondert zu werden?

Ganz ohne Philosophie versuchte sich jetzt Günter Grass am analogen Kopfsprung per Gedicht. Und schon bietet das Land tau­send flinke frosch­mäulige Lite­ratur­kritiker auf, die Grass ans Kulturkreuz nageln. Von ihrer eigenen ästhetischen Bedeutung ge­schwän­gert treiben sie ihn ab. Die Grass-Frage lautete, wie formu­liert man eine Warnung vor dem Krieg, der möglicher- wo nicht höchst­wahr­schein­lich bevor­steht, ohne zum Konflikt bei­zutragen, weil das Volk alles hinnimmt, was seine Eliten anstellen. Der Krieg dem Tod gleich­gestellt als Schicksal? Wer wie Grass endlich das existen­tielle Widerwort wagt, insinuiert, der Krieg sei mit seinen Opfern (und Tätern) zu vermeiden: Waffen­still­stand / Frie­den seien erreichbar, ohne erst in die Schlacht zu ziehen. Solche Warnung erbringt Verfolgung.
  Das sah ich beim Warschauer Aufstand von 1944 so, der mich endgültig zum Bruch mit dem kriege­rischen Deutschland zwang. Als ich 1952 dann in Leipzig Ernst Bloch erlebte, schien mir, er träte geradenwegs aus der Weimarer Republik in unser Leben. Sein erstes Buch Geist der Utopie war 1918 zum Kriegsende und Beginn der Revolution heraus­gekommen. Mein Lebens­programm publizierte ich 1988 mit Soldaten sind Mörder – der Titel verdankt sich einem Satz von Kurt Tucholsky und enthält die Summe der Erfahrungen einer pazi­fisti­schen Minde­rheit, die sich nichts mehr davon abhandeln lässt. Weil das so ist, kann ein krieg­führendes Deutsch­land nicht meine Heimat sein. Das bringt mir den fernen Grass nahe. Deshalb diese Worte hier als Fortsetzung der distan­zieren­den Sätze aus dem 75. und 76. Nachwort.

Chinas neue Weltformel lautet: Kommunismus & Kapital, also das Expe­riment einer phan­tasti­schen Über­gangs­gesell­schaft
Um die Jahreswende 1943/44, bevor ich mir in Cisterna eine amerikanische Kugel einfing, kritzelte ich in einem Zweimannbunker in Monte Cassino meine Wut auf kleine Papier­fetzen. Meine aus­schwei­fenden Über­lebens­phan­tasien sahen mich als morbiden Kriegs­veteran daheim, der nächsten Kriegs­generation alle Verachtung ent­gegen­schleu­dernd: der heim­gekehrte soldat er hatte flüche nicht genü­gend / der alte tot­geschossne muske­tier / der in kaschemmen sich ver­gnügend / wieder­auf­er­standen saß beim bier. Mitte der fünfziger Jahre wurden im Leipziger Mendelssohn-Haus daraus 23 Vierzeiler. Ist das ein politisches Gedicht? Das Publikum lachte, wenn ich's vortrug. Am 30. Januar 1957 las Leipzigs Kultur­sekretär Siegfried Wagner in der Kongress­halle ein anderes meiner Gedichte gegen mich vor: Die alte Erde hält den Atem an / heißer Brodem der Revo­lution erfüllt wieder die Räume … Nun war ich Parteif­eind. In Monte Cassino und später beim Warschauer Aufstand war ich nur Wehr­machts­feind gewesen. Ach du lieber Günter Grass – politische Lyrik ist kein Zucker­schlecken, sobald sie den Kriegs­nerv trifft. Ich hab da so meine kleinen Erfahrungen machen müssen. Die Narbe im rechten Arm erinnert mich an die Kugel des US-Soldaten. Die Narbe im rechten Unterschenkel an den Gruß der deutschen Artil­lerie, der mein Abschied von der Wehrmacht missfiel. Von Sizilien blieb mir die Malaria, von Russland die Tbc. Die Knochen immerhin brachte ich endlich heil nach Hause in Sachsen, bis mir auch das verlo­ren ging. Für mich war die DDR der noble Versuch, das Versagen der Weimarer Republik auszugleichen, wozu unsere angestrebte Reformation dienen sollte mit Ernst Bloch als philo­sophischem Pfadfinder und Fritz Behrens als Ökonom. Was später China per Überwindung von Mao gelang, sollte in Europa per Abschied von Stalin gelingen. Das war Utopie? Das waren unsere Ideen und Texte, sie wurden aber unmöglich gemacht. SU und DDR brauchten ebenso wenig unter­zugehen wie China unterging. Nötig waren dazu nur neue revolutionär beseelte Köpfe. Chinas rote Weltformel lautet Kommunis­mus & Kapital, also phantastische Übergangs-Gesellschaft.
 Davon abgesehen wollte ich schon als Drei­käsehoch die Welt retten. Auf dem Friedhof wies Großmutter auf eine Reihe Gräber und sagte: Da liegen die im Krieg Gefal­lenen! Warum standen sie nicht wieder auf? fragte ich in kindlicher Unschuld. Wer hinfällt steht wieder auf, das weiß jedes Kind. Im Krieg nicht? Ich fand das saublöd. Meine Welt hieß Boden­kammer. Es gab hier 1 Bett, 1 Schrank, 1 Waschgestell mit Schüssel, Krug, Eimer, 1 Geige, 1 Saxophon, 1 Ziehharmonika, 1 großen Seemanns­koffer mit 300 bis 400 Büchern. Für Geige und Harmonika reichten die Arme des Vierjährigen nicht, fürs Saxophon nicht die Luft. Aus Ehrgeiz und Rache brachte er sich das Lesen bei. Noch bevor er das achte Jahr erreicht hatte, galten die Bücher als gefährlich, man verbot und verbrannte sie. Die Boden­kammer­bibliothek wurde mein best­gehütetes Geheimnis. Wer meinen Büchern zu nahe trat, wurde mein Feind. Das ist heute noch so. Dabei bin ich bald 87 Jahre alt, erhielt soeben einen Herzschritt­macher und habe eine viel zu große Prostata, wie die Doctores sagen. Meine vielverfolgte Bücherei begleitet mich seit 83 Jahren, die Prostata noch 4 Jahre länger, falls man damit schon geboren werden sollte – zumindest war sie anfangs brav und nicht hyper­trophiert. Ich wäre gern gemeinsam mit Büchern geboren worden. Statt­dessen begann ich sie zu lesen und bald auch noch zu schreiben. Ist ja prima, soufflierte ich mir, ich bin ein innerer Karl May, der ja in die Ferne schweifend phantasierte, während ich meine Abenteuer in den Büchern gegen den 1. Welt­krieg und über die Weimarer Republik fand. Diese wunderbare linke Literatur dekonstruiert alle unsere Krisen- und Kriegs­zustände. Die ständige Missachtung der Erfah­rungen und Erkenntnisse ist die Folge der Charakter­losig­keit der Eliten, Unschärfe inklusive bis zur absoluten Seelen­losigkeit.

Ingrid fand eine Meldung, die Volks­krankheit der vergrößerten Prostata sei, so behaupten israelische Mediziner, Folge der Entwicklung vom Vier- zum Zwei­beiner. Tribut für den auf­rechten Gang also. Da erinnern wir uns des streitbaren Mediziners Prof. Julius Hackethal, der zum Pros­tata­krebs anmerkte, man solle ihn nicht wecken, denn dadurch erst werde er vom Haus­tier zum Raub­tier. Genug der Details vom auf­rechten Gang, dessen Ende poeto­logisch zu Gottfried Benns Pathologie-Lyrik gehört. Die einen kommen in die Anatomie, die anderen in den Himmel. Hackethal übrigens starb nicht an Pros­tata­krebs, sondern an einem anderen Tumor.
  Grass handelt sich mit dem Verweis auf Israels Atomwaffen irr­witzigen Schimpf ein. Kaum kommt er wirklich mal auf den Punkt, wird er fast unisono zum Aus­sätzigen erklärt. Warum nicht sämt­liche Atom­waffen verdammen? Jeder A-Waffen­besitzer ist ein poten­tieller Völker­mörder. Die A-Bombe ist die militärische Prostata­hyper­trophie von Eliten, deren aufrechter Gang am Ende nur bis zum Arsch der Welt führt. Kein Wunder, dass Fern­sehen und Kino in x-Serien die Zukunft der Erde ohne Menschheit prophezeien.
  Die Ermittlung von Peter Weiss über den Frankfurter Auschwitz-Prozess sollte ursprünglich den Titel Am Arsch der Welt oder Anus Mundi tragen, was Becketts lapidarem Endspiel eine höllenhafte Deutung hinzufügt, die bis heute andauert. Was sind schon die in Frankfurt angeklagten häufig nahezu grenzdebilen KZ-Büttel verglichen mit den kommandierenden Intellektuellen. Als es im Kalten Krieg um die Beherrschung des Weltraums ging, holten die USA sich bedenkenlos Hitlers Raketen-Fachmann Wernher von Braun, SS-Sturmbannführer, verantwortlich für Qualen und Tod Tausender von KZ-Häftlingen. Wer ermittelt, wenn die Macht der Herrschaft auf dem Spiel steht?

Ist die Linkspartei mit ihrer Rolle als DDR-Restprodukt und von der SPD abge­spal­tener linker Flügel zufrieden, nimmt sie die Funk­tion einer realen Opposition wahr, egal, wer an der Regie­rung ist. Will sie mitregieren, ordnet sie sich ins übrige Parteienspektrum ein, insofern unter. Soweit die Linkspartei jedoch – und das betrifft auch kleinere linke Gruppen – den Anschluss an die tradi­tionelle marxis­tische Arbei­ter­bewegung suchte, bliebe sie in sektie­rerischen Existenz­formen stecken. Mehr Freiheit gestat­tet die Macht aus Angst vor der Revolution, welche es auch sei, nicht. Not­falls findet sich eine Lösung wie am Schluss der Weimarer Republik. Dazu braucht es keinen Führer. Das richtet das Milieu.
  Unsere Weltgeschichte des rebellischen Subjekts spannt sich von der frommen Leidens­bereitschaft des Jesus von Nazareth über die sarkastische Chronologie eines Grimmels­hausen bis zur Auflehnung des Spartacus und Thomas Münzer. Marx, ein junger Jude aus dem römischen Trier, erzählt die Geschichte des rebel­lischen Subjekts als Geschichte sieg­reich verlorener Klassen­kämpfe zu Ende. Soweit reicht der selbst­ver­schul­dete Untergang des Abendlandes nach Oswald Spengler. Dem entgegen steht der Aufgang des Morgen­landes mit Marx, Trotzki und Konfuzius, der drei Weisen aus dem fiktiven Land der Kopf­revolution, wo die kriege­ri­schen Nihi­listen nur noch als Äffchen zur Unter­haltung des Publikums herumtollen. Wir sprechen von Sachsen, wie es sein könnte und von China, wie es auf dem Wege ist, während die Deutschen sich anschicken, ihre Weimarer Republik als europä­isches Experiment zu wiederholen. Die Einteilung in links und rechts dient dabei nur noch als Vehikel. Die Macht ist oben. Wer unten ist, will hinauf. Wer hinter­fragt, analysiert, diffe­renziert, dekon­struiert, stört die Inhaber der Macht und die anderen, die sie haben wollen. Beiden Seiten ist die Macht zur verbind­lichen Ideo­logie geworden. Aller Machtinhaber Feind ist, wer dem nächsten Krieg zu widerstehen sucht. Nietzsche: „So lebt euer Leben des Gehorsams und des Krieges … ich liebe euch von Grund aus, meine Brüder im Kriege!“ Macht setzt die Einheit der Mächtigen voraus. Man einigt sich auf die banalste All­gemeinheit, die den Zuspruch erhält. So beginnen alle Kriege nach innen und außen. Niemand wagt die Dekon­struktion. Wer doch, wird abgeräumt. Und da geriet Grass gutwillig dazwischen. Bleibt die Frage nach dem Weg der Links­partei offen. Der erprobte Analytiker Heinz Niemann am 12.4.2012 in Neues Deutschland gleich über SPD und Linkspartei zusammen: „… es fehlen heute mobilisierende Idee und entschlos­sene politische Füh­rung.“ Wo wäre sowas heute noch oder schon wieder zu finden? Und fehlt beiden Parteien beides gemeinsam?

Ilja Ehrenburg soll in Rostock einen Straßennamen verlieren. Sein Roman Tauwetter wurde eben­falls bekämpft. Das Tauwetter vereist. Bloch forschte als Schüler den weisen Aris­toteles sorfältig aus.

Unsere Gablenzer Bodenkammer-Biblio­thek im Haus-Archiv wird durch Ilja Ehren­burgs Roman Tau­wetter von 1954 erwei­tert und vervoll­ständigt, 1957 in deut­scher Ausgabe beim Verlag Kultur und Fort­schritt, Berlin erschienen – verspätet und durch die Kultur­komm­andeure bald abgelehnt. Chruscht­schows Polit-Tauwetter, von Ehren­burg literarisch signalisiert, ging in neue Eiszeiten über. Ehrenburg, dem in Rostock eben wieder die Ehre einer Straßen­benen­nung abgesprochen werden soll, hatte mit seinem Roman ein starkes polit-litera­risches Signal gegeben. Das Tauwetter sollte die Transformation in die Alter­native einleiten. Das misslang. Die PDS missachtete 1989/90 bei ihrer Gründung aus dem SED-Nach­lass die Möglich­keiten und Chancen von 1956/57. So geht dieser refor­matori­sche Anteil in der heutigen Links­partei gänzlich unter. Man wird zur SPD-Linken, ohne die SPD-Rechte im gerings­ten zu tangieren.
  In Leipzig entdeckte ich mein bisheriges Leben als Schlüssel zu Blochs Philosophie. Die Boden­kammer-Bibliothek war mir zur Lebenswelt geworden, in der es darauf ankam, sich zugleich mit den Büchern nicht selbst vertreiben zu lassen. So sah ich auch Blochs Gänge in seinen Schüler-Jahren aus Ludwigs­hafen zur Mannheimer Schloss-Bibliothek, wo er Aristoteles so sorgfältig aus­forschte, dass er später bei Nietzsche und Marx neue Spuren zu entdecken vermochte. Derart folgt auf die bürgerliche Aufklärung in Philosophie und Literatur die marxis­tische als zweite Phase. Als Drittes steht die aristotelische Dekonstruktionslehre an, die mit Derridas Differenz-Philosophie im Westen am weitesten vorangeschritten ist, während Lukács und Bloch, obwohl zeitlich viel früher am Thema, bisher kaum entschlüsselt wurden. Der Marxismus dementiert Marx, indem er auf der Stelle tritt.

Die Verhinderung der Blochschen Philosophie sowie die Folgen und Verluste für die DDR und danach für die ge­samte deut­sche Kultur und Politik fassten wir vor Zeiten in 12 Thesen zusam­men, die hier in der letzten Fassung aus Sklaven­sprache und Revolte zitiert werden:
  1. Im Jahr 1956 versagte die SED-Führung, indem sie den Versuch Chruschtschows zur moderni­sie­renden Ent­stali­nisierung sabotierte. Daraus resultierte der spätere Zusammenbruch.
  2. Die Bonner Republik versagte in der Abrechnung mit dem Dritten Reich, indem sie das Pots­damer Abkom­men mit seinen Forde­rungen nach Ent­nazi­fizierung und Ent­milita­ri­sierung sabo­tierte. Daraus resultierte ein äußerst fragwürdiger Sieg.
  3. Die Berliner Republik beging kollektiven Vater­verrat, indem sie das Gelöbnis nach 1945 „Nie wieder Krieg“ in eine mobile Kriegsbereitschaft verfälschte, statt sich auf deutsche Grund­erfahrungen aus Krieg und Niederlage zu berufen und als Staat ohne Armee Furore zu machen.
  4. Im 21. Jahrhundert wird Bloch vom Zukunfts­denker zum Gegen­warts­philosophen. Unter der zerfal­lenden Ober­fläche historisch über­holter Klassen­staaten deutet sich Blochs Neu-Land an. Es wird darauf ankommen, sich nicht, wie die Ur-Christen durch Kaiser Konstantin, in die staatliche Kriegs­pflicht nehmen zu lassen.
  5. Die 11. Feuerbach-These von Marx lautet: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden inter­pretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“ Blochs Philo­sophie legt nahe, die These sub­jekt­be­zogen zu komplet­tieren: „Die Philo­sophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sich zu verändern.“
  6. Die Ablehnung Blochs durch orthodoxe Marxisten einerseits und orthodoxe Christen andererseits liegt im plural-revo­lutio­nären Charakter seiner Philosophie begründet, die ein per­manen­tes Engagement für humane Erneuerung verlangt.
  7. Blochs Forderung „Schach statt Mühle“ ist, zeitlich ungebunden, als Adresse von unten nach oben zu verstehen: Die Regie­renden verfehlen die Interessen der Regierten, solange es Herren und Knechte wie Reiche und Arme gibt.
  8. Das aus kriegerischen Vergangen­heiten resul­tierende herrschende Geschichts­bild wird von Intel­lek­tuellen nach den Tages­bedürf­nissen der Poli­tiker ausgerichtet, die wiederum der Ökonomie gehorchen. Der karrie­ris­tische Oppor­tunis­mus des Amts­betriebs in Wissenschaft und Medien bagatel­lisiert oder unterschlägt die frei­heit­lich-alternativen Anteile im Geschichts­prozess.
  9. Das Ende des Staats­sozialis­mus leitet über den Versuch, ein globales US-Kapital-Imperium zu bilden, das Ende des Kapital-Systems ein. Die Alter­native lautet: Zurück in die dunkle Welt der Troglodyten oder Trans­formation des Feindes in den Menschen.
  10. Die Bezeichnung Blochs als Hoff­nungs­philosophen verführt zum Feuilletonismus. Seine entschei­denden Kategorien heißen „Trotz und Hoffnung“. Beides nennt Blochs doppelte Revolte als Haltung genauer beim Namen.
  11. Bloch wurde zum revolu­tionären Philo­sophen eines demokratischen Sozialis­mus, den die SPD aus Oppor­tunismus verab­schiedet und die PDS aus Unlust und Schwäche verfehlt.
  12. Die Eingangstriade in Blochs Buch Spuren lautet: „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“ Diese kulturelle Welt­formel ent­scheidet über die Zukunfts­fähigkeit des homo sapiens. Wer Freiheit und soziale Rechte beschnei­det, der exis­tiert zwar, hat sich aber nicht als Mensch und verhindert sein Werden.

Das ist über Bloch zu sagen. Gerade weil es ungesagt und ungehört bleiben soll. Es war, immerhin, die linke deutsche Alternative. Unge­nutzt, vergeblich. Es gibt allerdings vereinzelte kulturelle Zeichen. Der verordneten Islam-Verachtung- und Ver­teufelung entgegen wird in der FAZ vom 30.4.2012 ein Bloch-Zitat riskiert, wonach „im Morgen­land ein helleres Licht brannte als in Frankis­tan.“ (Frankistan ist, falls das nicht jeder gleich parat hat, die orien­talische Bezeichnung für Europa)
  In Neues Deutschland vom 5./6. Mai 2012 heißt es coura­giert: „Die Casting-Show als Krisen­phänomen? Ernst Blochs Erbschaft dieser Zeit lässt darauf schließen.“ Das nd spendiert dafür eine ganze Seite, auf der Bloch gar in mehreren Original-Passagen zu Worte kommt. Hätte der versierte Autor und passio­nierte Leser Tomasz Konicz zur Komplet­tierung seines vor­züg­lichen Artikels auch noch einen Blick in unsere poetenladen-Serie geworfen, wäre ihm klar geworden, warum Blochs Erbschafts-Buch in der DDR nicht erscheinen durfte und wes­halb der Band zum Klassiker marxis­tischer De­kon­struk­tions­philo­sophie wurde.

PS: Autobiographie: Der Autor hinterließ diesen Text ein wenig ver­stört als pro­viso­risches Testa­ment vor der Fahrt zur Ope­ration in die Klinik. Statt danach in der Patho­logie zu landen, durfte er nach Hause zu­rück­kehren. So wurden die Seiten zum 79. Nach­wort. Schwein muss man haben, Leute.
Gerhard Zwerenz    14.05.2012    Druckansicht  Zur Druckansicht - Schwarzweiß-Ansicht    Seite empfehlen  Diese Seite weiterempfehlen

 

 
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz